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US-Außenminister Powell Kritik an USA ist zum Teil "Geblubber"

In Europa gebe es eine wachsende "Amerikafeindlichkeit", beklagt US-Außenminister Colin Powell. Dabei habe US-Präsident George Bush mit seiner Warnung vor der "Achse des Bösen" durchaus Erfolg gehabt und Länder wie den Irak und Nordkorea zu Verhandlungen gezwungen.

London - "Es gibt in Europa Leute, die immer sofort jede Position kritisieren, die die USA einnehmen und die wir für eine korrekte, prinzipientreue Position halten", sagte Powell einem Bericht des britischen "Guardian" zufolge im Gespräch mit mehreren europäischen Zeitungen.

Die Zunahme anti-europäischer Artikel in den US-Medien ist nach Ansicht Powells eine Reaktion auf die Kritik an den USA: "Zu einem gewissen Teil spiegelt das die Tatsache wider, dass man ständig auf uns eindrischt. Das ist eine Gegenreaktion auf die Geschwindigkeit, mit der Europa immer etwas an uns auszusetzen hat." Bei einem Teil der europäischen Kritik an den USA handele es sich um "intellektuelles Geblubbere".

Powell verteidigte die Rede von Präsident Bush über die "Achse des Bösen", zu der auch Nordkorea und Irak gehörten. "Es war erstaunlich, was danach an Kritik auf uns einprasselte. Der Präsident hatte einen schlauen Weg gefunden, um sie alle zu beschreiben. Und was ist dann wohl passiert? Die Nordkoreaner möchten jetzt mit uns reden und die Iraker behaupten, dass sie sich besser betragen."

Der US-Außenminister machte klar, dass er europäische Sorgen wegen der US-Politik für unbegründet hält: "Der ABM-Vertrag ist dabei, zu verfallen. Die geostrategische Lage bricht nicht zusammen und kein Rüstungswettlauf bricht aus. Ich weiß immer noch nicht, warum irgendjemand, ganz besonders einige meiner europäischen Kollegen, nun meinen sollte, dass uns eine ganz schreckliche Tragödie ereilt, weil wir den ABM-Vertrag verlassen haben."