Zum Inhalt springen

Bodensee Kürzester internationaler Linienflug wird wieder eingestellt

40.000 Fluggäste wollte ein österreichischer Anbieter jedes Jahr von der Schweiz über den Bodensee befördern. Nun gibt die Fluggesellschaft überraschend auf. Umweltschützer dürften sich darüber freuen.
Flugzeug von People's Viennaline (Embraer 145)

Flugzeug von People's Viennaline (Embraer 145)

Foto: Felix Kästle/ dpa

Vom schweizerischen Altenrhein nach Friedrichshafen in Baden-Württemberg in nur acht Minuten: Mit diesem Angebot wollte die österreichische Fluggesellschaft People's Viennaline jedes Jahr Zehntausende Passagiere locken. Nun hat der Anbieter überraschend bekanntgegeben, die Strecke nur noch bis zum 14. April zu bedienen.

"Für die Region und den Bodensee-Airport ist der Ausstieg der People's Viennaline sehr bedauerlich", erklärte Flughafen-Geschäftsführer Claus-Dieter Wehr. Die österreichische Fluggesellschaft erklärte, die Auslastung der Flüge habe sich "nur zögerlich verbessert". Sie hatte den acht Minuten langen Flug für die rund 20 Kilometer lange Strecke über den Bodensee seit Anfang November zweimal täglich angeboten.

Linienflüge: Wer hat den Kürzesten?

"Es war zwar eine klare Entwicklung zu erkennen. Wir glauben aber nicht, dass wir das anvisierte Passagierziel erreichen können", sagte Markus Kopf, Eigentümer der People's Viennaline. Von Friedrichshafen aus konnten Passagiere nach einer Zwischenlandung weiter nach Köln/Bonn fliegen. Ziel waren jährlich rund 40.000 Fluggäste auf der Linie. Im März nutzten demnach insgesamt 2300 Passagiere die Verbindung.

Auch der Weiterflug nach Nordrhein-Westfalen wird demnach eingestellt. Flughafen-Geschäftsführer Wehr sagte, das Konzept mit der zusätzlichen Zwischenlandung sei mit sehr hohen Kosten verbunden gewesen.

Der Mini-Flug über den Bodensee hatte zum Start bundesweit für Aufsehen gesorgt und auch Kritik ausgelöst. Umweltschützer hatten etwa einen unverhältnismäßig hohen Verbrauch von Treibstoff bemängelt und stattdessen eine gute Zugverbindung zwischen Altenrhein und Friedrichshafen gefordert. Auch der Lärm bei Start und Landung wurde kritisch gesehen.

asc/dpa