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Ex-Gurkha-Soldat Beinamputierter besteigt Mount Everest

Hari Budha Magar hat als erster Mensch, dessen Beine über dem Knie amputiert sind, den Gipfel des höchsten Bergs der Welt erklommen. Mit seiner Expedition will er anderen Menschen mit Behinderungen Mut machen.
Gurkha-Veteran und Bergsteiger Hari Budha Magar

Gurkha-Veteran und Bergsteiger Hari Budha Magar

Foto: Prakash Mathema / AFP

Hari Budha Magar hat Bergsteigergeschichte geschrieben. Der Veteran der Gurkha-Soldaten, der in Afghanistan beide Beine verloren hat, hat den 8848 Meter hohen Mount Everest erklommen. Der 43-Jährige erreichte den Gipfel des höchsten Bergs der Welt am Freitag um 15 Uhr. Begonnen hatte er die Besteigung am 17. April. Genau 13 Jahre nachdem er seine Beine durch eine Explosion verloren hatte, heißt es in einem Bericht  des britischen »Guardian«.

Einsatz in Afghanistan

Magar wurde 1999 Mitglied der britischen Armee. Während eines Patrouilleneinsatzes in Afghanistan 2010 trat er auf einen improvisierten Sprengsatz. Daraufhin mussten seine Beine über dem Knie amputiert werden. Er sagte, er habe wegen seiner Behinderung »sehr gelitten« und wolle nicht, dass andere Menschen die gleichen Schmerzen erleiden.

»Ich hoffe, dass meine Besteigung dazu beitragen wird, die Wahrnehmung von Menschen mit Behinderungen zu verändern«, sagte Magar der Nachrichtenagentur Reuters vom Basislager aus per Telefon. »Ich möchte alle Menschen ermutigen, jeden Berg ihrer Wahl zu besteigen«, sagte er. Magar stieg über die Südostgrat-Route auf. Sie ist nach wie vor bei Bergsteigern am beliebtesten.

Besteigungsverbot 2018 aufgehoben

Nepals Tourismusministerium hatte die Regeln für die Besteigung des 8848 Meter hohen Gipfels im Himalaja-Gebirge Ende 2017 für Menschen mit Behinderungen zunächst geändert. Blinde und doppelt amputierte Menschen durften demnach den Berg nicht besteigen. Damit wollte das Ministerium die Zahl der Unfälle zu reduzieren. Dagegen hatten Bergsteiger, Menschenrechtsaktivisten sowie Betroffene geklagt.

Nepals höchstes Gericht hob das Besteigungsverbot kurze Zeit später wieder auf. Menschen den Zutritt zum weltweit höchsten Berg zu verwehren, verstoße gegen den Geist der nepalesischen Verfassung, teilte damals ein Gerichtsbeamter Anfang März 2018 mit.

Der Mount Everest wurde bereits von mehr als 11.000 Menschen bestiegen, darunter auch von Menschen mit Behinderungen wie Blinden und Unterschenkelamputierten.

Nepal hat in der laufenden Saison, die in diesem Monat endet, 478 Genehmigungen zur Besteigung des Everest erteilt. Neun Menschen sind in diesem Jahr auf dem Everest ums Leben gekommen.

jpa/Reuters

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