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Bundesliga Werder rettet sich in die Relegation, Fortuna abgestiegen

Der direkte Abstieg schien kaum zu verhindern - Werder ist es am letzten Bundesligaspieltag doch gelungen: Gegen Köln siegten die Bremer 6:1 und profitierten von Düsseldorfs Niederlage. Gladbach ist in der Königsklasse.
Joshua Sargent erzielte nach seiner Einwechslung den sechsten Bremer Treffer

Joshua Sargent erzielte nach seiner Einwechslung den sechsten Bremer Treffer

Foto: PATRIK STOLLARZ/ AFP

Keine 30 Minuten waren gespielt, da führte Werder Bremen bereits mit drei Toren gegen desolat aufspielende Kölner. Zunächst sorgte Yuya Osako (22. Minute) für die Führung, als er den Ball im Winkel platzierte. Nur fünf Minuten später probierte es Milot Rashica (27.) per Schuss aus kurzer Distanz, der Ball flog dem unglücklich agierenden FC-Keeper Timo Horn durch die Beine. Und schon kurz darauf waren Flankengeber Marco Friedel und der einköpfende Niclas Füllkrug (29.) nach einem vermeintlichen Handspiel im Kölner Strafraum gedankenschneller als die Hintermannschaft des FC.

Zehn Minuten dauerte es nach der Pause, dann setzte Werder seine Mission fort, das eigene Torverhältnis aufzubessern. Erst marschierte Rashica unbedrängt durch die Kölner Hälfte und kam aus 20 Metern frei zum Schuss, dann reagierte Davy Klaassen (55.) als einziger auf den vom Pfosten zurückprallenden Ball und erzielte den vierten Treffer. Drei Minuten später stand Osako nach einer Flanke von Theodor Gebre Selassie ganz frei im FC-Strafraum und erzielte seinen zweiten Treffer (58.). Einen verunglückten Rückpass von Rashica konnte Dominick Drexler (62.) noch für einen Kölner Treffer nutzen, dann stellte der eingewechselte Joshua Sargent (68.) den alten Abstand wieder her.

Dass den Bremern ein Sieg zum Einzug in die Relegation reichte, lag an der engagierten Leistung von Union Berlin im Parallelspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Das Team von Trainer Urs Fischer wehrte die ersten zwei guten Gelegenheiten der offensiv agierenden Fortuna ab, in der 26. Minute schlugen die Gastgeber zu - wie so oft in dieser Saison bereits nach einem Standard. Zunächst probierte es der Joshua Mees nach einer Ecke von Christopher Trimmel per Volley, den abgeblockten Schuss brachte der Anthony Ujah dann über die Linie.

Der Ex-Bremer war es auch, der in der zweiten Hälfte nach einer schlechten Kopfballabwehr von Kaan Ayhan seinen Mitspieler Christian Gentner (54.) auf die Reise schickte, der auf 2:0 erhöhte. Fortuna probierte noch einmal alles, Union konterte erfolgreich und erzielte sogar noch den dritten Treffer durch Suleiman Abdullahi (90.).

Borussia Mönchengladbach spielt in der kommenden Saison in der Champions League, Bayer Leverkusen in der Europa League. Die Borussia verteidigte den vierten Tabellenplatz mit einem Sieg gegen Hertha BSC.

Breel Embolo legte nach einem Zweikampf im Strafraum für Jonas Hofmann ab, der zur frühen Gladbacher Führung traf (7.). Danach blieb die Borussia das spielbestimmende Team, die Gladbacher kamen bis zur Pause auf 13 Abschlüsse. Hertha schoss in der zweiten Hälfte das erste Mal aufs Tor und brachte Gladbach kaum in Gefahr. Dann machte Embolo alles klar: Auf Vorlage von Hofmann schob der Stürmer zum vorentscheidenden 2:0 ein. Herthas Vedad Ibisevic gelang in der Nachspielzeit nur noch der Anschluss (90.+2).

Nach nur zwei Minuten hatte sich eigentlich ein enges Fernduell um die Königsklasse angebahnt: Bayers Florian Wirtz gewann den Ball auf dem Flügel, Nadiem Amiri spielte Kevin Volland frei und der traf zur Leverkusener Führung gegen Mainz (2.). Volland erzielte auch das vermeintliche 2:0, das Schiedsrichter Benjamin Cortus nach Ansicht der Fernsehbilder wegen eines vorangegangenen Fouls aber nicht zählen ließ.

Ein Leverkusener Sieg bei einer gleichzeitigen Gladbacher Niederlage hätte den Einzug in die Königsklasse bedeutet. In der vergangenen Saison hatte Leverkusen genau das vollbracht. Diesmal wurde daraus aber nichts, weil die Borussia sich keinen Fehltritt erlaubte.

Andrej Kramaric hat die TSG 1899 Hoffenheim in die Europa League geschossen. Am letzten Spieltag überholte die TSG den VfL Wolfsburg, der als Tabellensiebter in die Europa-League-Qualifikation muss. Kramaric erzielte beim 4:0-Sieg der TSG gegen Borussia Dortmund alle vier Tore.

Die Hoffenheimer begannen engagierter als der BVB, dem der zweite Platz bereits sicher war. Kramaric traf per Distanzschuss zur Hoffenheimer Führung (8.) und legte nach einer halben Stunde auch das 2:0 nach (30.). Nach der Pause blieb der BVB schwach. Nach einem schnellen Angriff schob Kramaric zum 3:0 ein (48.), per Elfmeter traf er kurz darauf zum 4:0 (50.). Mats Hummels hatte Munas Dabbur im Strafraum gefoult.

Der FC Bayern München hat seine achte Deutsche Meisterschaft in Serie schon länger sicher. Gegen den VfL Wolfsburg wollten sich die Bayern aber keine fehlende Motivation oder gar Wettbewerbsverzerrung nachsagen lassen. Mit dem ersten Angriff brachte Kingsley Coman die Münchner in Führung (4.). Mickaël Cuisance feierte kurz vor der Pause sein erstes Bundesligator, der 20-Jährige traf aus der Distanz zum 2:0 (37.).

In der zweiten Hälfte musste Wolfsburgs Kapitän Josuha Guilavogui nach seiner zweiten Gelben Karte vom Platz, mit einem Foul an Cuisance hatte er zudem einen Strafstoß verursacht. Den verwandelte Robert Lewandowski zum 3:0 (72.). Wenig später machte Thomas Müller das 4:0 (79.). Für die Bayern war es das 100. Tor der Saison. Mehr hatten sie nur in der Saison 1971/72 geschossen, damals schossen sie 101 Tore.

Mit zwei Treffern gegen Augsburg hat sich Timo Werner aus der Bundesliga verabschiedet und sorgte so dafür, dass Leipzig die Saison als Tabellendritter abschloss. Nach seiner Führung in der 28. Minute und dem Ausgleich durch Ruben Vargas (71.) nach der Pause schoss der Nationalspieler RB in der 80. Minute zum Sieg. Werner beendet die Saison mit 26 Treffern auf Platz zwei der Torjägerliste, steht damit aber noch deutlich hinter Robert Lewandowski, der 34 Tore erzielte.

Am ersten Spieltag der Rückrunde gewann Schalke 04 gegen Borussia Mönchengladbach - das ist nun mehr als fünf Monate her. Es ist der letzte Sieg der Schalker in dieser Bundesligasaison geblieben. Mit einer jungen Mannschaft ging das Team von Trainer David Wagner in Freiburg unter.

Durch die erneute Niederlage beendet Schalke die Saison auf Rang zwölf, nach der Hinrunde hatte das Team noch auf Rang fünf gestanden. Seither sammelte Schalke nur neun Punkte. Das Spiel gegen Freiburg war dabei in den Hintergrund gerückt, weil vor der Arena in Gelsenkirchen rund tausend Menschen gegen den Aufsichtsratschef Clemens Tönnies protestierten.

In Frankfurt ging es für beide Teams um nichts mehr. Und doch agierte die Eintracht zunächst souverän. Nach den drei Eintracht-Toren von Sebastian Rode (9.), André Silva (33.) und Bas Dost (52.) begannen jedoch auch die mutigen Paderborner das Toreschießen. Zunächst traf Mohamed Dräger (55.), dann schob Sven Michel (75.) allein vor Torhüter Kevin Trapp zum Anschluss ein. Es ist vorerst das letzte Tor des SC Paderborn in der Bundesliga: Der Abstieg des Teams in die 2. Bundesliga steht schon länger fest.

ptz/tip/hba

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