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Champions League Olympique Lyon wirft auch Guardiolas Manchester City raus

Beim Champions-League-Finalturnier in Lissabon avanciert Olympique Lyon zum Geheimtipp. Gegen Manchester City lief der Außenseiter viel hinterher, zeigte sich aber sicherer vor dem Tor. Nun geht es gegen die Bayern.
Es war eine intensive Partie zwischen Olympique Lyon (links Maxence Caqueret) und Manchester City (rechts Raheem Sterling)

Es war eine intensive Partie zwischen Olympique Lyon (links Maxence Caqueret) und Manchester City (rechts Raheem Sterling)

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ANTONIO COTRIM/EPA-EFE/Shutterstock

Olympique Lyon bleibt die Überraschung der Champions-League-Saison. Nach Juventus haben die Franzosen mit Manchester City den nächsten Titelfavoriten aus dem Turnier geworfen: 3:1 (1:0) gewann Lyon im Viertelfinale gegen das Team von Startrainer Pep Guardiola. Maxwell Cornet (24. Minute) und der eingewechselte Moussa Dembélé (74., 79.) erzielten die Tore für Olympique, Citys Kevin De Bruyne hatte zwischenzeitlich ausgeglichen (69.).

Mit einem Spektakel wie im Spiel zwischen Bayern und Barcelona am Freitag konnten beide Teams nicht dienen. Chancen gab es vor allem im ersten Durchgang aber sehr wohl - auf beiden Seiten. Das favorisierte City spielte in der ersten Hälfte vorwiegend durchs Zentrum, der etatmäßige Flügelstürmer Raheem Sterling agierte neben Gabriel Jesus als zweite Spitze. Das starke zentrale Mittelfeld der Lyoner bereitete City jedoch große Probleme.

So zeigte City zwar gute Ansätze, wirklich zwingend wurde es aber nur selten. Lediglich Sterling wurde einmal gefährlich, seine Hereingabe von links klärte Fernando Marçal (5.); seinen Pass von rechts brachte Fernandinho nur unzureichend auf das Tor (31.). Lyon beschränkte sich hingegen auf Umschaltsituationen und hohe Bälle hinter die vorgerückte Kette der Citizens.

Mangelhafte Abseitsfalle

Dass dies durchaus aussichtsreich ist, zeigte sich in der 24. Minute: Marçal überspielte Citys Abwehrreihe, deren Umsetzung einer Abseitsfalle an der Mittellinie große Mängel aufwies. Toko Ekambi war in den Raum gestartet und konnte erst kurz vor dem Strafraum durch eine hervorragende Grätsche von Eric García gestoppt werden. Der mitgelaufene Cornet zirkelte den Ball jedoch am herausgeeilten Ederson vorbei.

Der verdutzte Ederson schaut dem Schuss von Cornet zum 1:0 hinterher

Der verdutzte Ederson schaut dem Schuss von Cornet zum 1:0 hinterher

Foto: FRANCK FIFE / AFP

Nach der Pause reagierte Guardiola: Für den defensiven Fernandinho brachte er mit Riyad Mahrez einen weiteren Flügelstürmer (56.). 13 Minuten später leitete Mahrez den Ausgleichstreffer ein, indem er den nun auf seine Stammposition ausgewichenen Sterling auf den linken Flügel schickte. Dessen Pass in den Rückraum schoss De Bruyne überlegt ins lange Eck (69.).

Sterling verpasst, Dembélé trifft

Doch auch Lyons Trainer Rudi Garcia verstand es, Spiele durch Einwechslungen zu beeinflussen. Nur vier Minuten nach seiner Einwechslung erzielte Dembélé die erneute Führung (79.). Wieder war Citys Verteidigung nach einem Ballverlust weit aufgerückt gewesen, wieder hatte ein tiefer Pass gereicht, um die Abseitsfalle auszuhebeln.

Sterling lässt Gegenspieler rechts liegen, darüber hinaus brachte er gegen Lyon aber nicht viel zustande

Sterling lässt Gegenspieler rechts liegen, darüber hinaus brachte er gegen Lyon aber nicht viel zustande

Foto: FRANCK FIFE / AFP

Einer der Hauptgründe für Citys Ausscheiden war neben der schwachen Absicherung in der Chancenverwertung zu finden. In der zweiten Hälfte vergab City mehrere Chancen, die aussichtsreichste davon Sterling, der den Ball fünf Meter vor dem leeren Tor drüber schoss und den Ausgleich verpasste (86.). Nur wenige Momente später staubte Dembéle nach einem Fehler von Ederson zur Entscheidung ab (87.).

Im Halbfinale trifft Lyon am Mittwoch auf Bayern München. Das zweite Halbfinale bestreiten RB Leipzig und Paris Saint-Germain am Dienstag (beide Spiele um 21 Uhr, Liveticker SPIEGEL.de; Stream: DAZN, TV: Sky). Erstmals in der Geschichte der Champions League stehen kein englisches, spanisches oder italienisches Team unter den besten Vier.

hba