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Kurzpässe Rost rüffelt, Rolfes resigniert

Beim Hamburger SV steht neuer Ärger ins Haus: Torhüter Frank Rost übt Kritik an den ständigen Trainerwechseln des Clubs. Simon Rolfes sieht kaum noch Chancen auf seine WM-Teilnahme. Red Bull Salzburg will Jens Lehmann verpflichten.
HSV-Torhüter Frank Rost: Kritik an ständigen Trainerwechseln

HSV-Torhüter Frank Rost: Kritik an ständigen Trainerwechseln

Foto: Vladimir Rys / Bongarts / Getty Images

Hamburg - Frank Rost, Torhüter des Bundesligisten Hamburger SV, hat Kritik an den ständigen Trainerwechseln bei den Hanseaten geübt. "Jedes Jahr kommt ein neuer Trainer, das ist unwahrscheinlich schwierig. Das nagt am Verein, das nagt auch an den Spielern, das steckt auch nicht jeder Spieler so einfach weg", sagte der Keeper 48 Stunden vor dem Halbfinal-Hinspiel der Europa League am Donnerstag (21.05 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) in einem Interview mit dem Fernsehsender Sat1. Erst am vergangenen Wochenende war der 36-Jährige vom aktuellen HSV-Coach Bruno Labbadia wegen eines nicht abgesprochenen Kinobesuchs von Teilen der Mannschaft intern kritisiert worden, Rost trat daraufhin aus dem Mannschaftsrat zurück. Für den Schlussmann der Norddeutschen ist dieser Disput damit erledigt: "Letztendlich eint uns ja, dass wir gerne Erfolg haben. Da müssen wir sämtliche persönliche Eitelkeiten zurückstellen."

Mittelfeldspieler Simon Rolfes von Bundesligist Bayer Leverkusen sieht für sich kaum noch Chancen, an der WM in Südafrika teilzunehmen. "Höchstwahrscheinlich ist die WM nicht mehr in Reichweite", sagte der Bayer-Kapitän, "bevor die Sache jedoch nicht definitiv ist, gebe ich die Hoffnung nicht auf. Ich muss damit rechnen, dass ich nicht dabei sein werde. Das weiß ich, auch wenn es schade ist. Mit Bundestrainer Joachim Löw bin ich regelmäßig in Kontakt. Er kennt den Stand der Dinge." Ende Januar wurde beim 28-Jährigen ein Knorpelschaden im Knie diagnostiziert und operiert. Voraussichtlich steht der Ex-Aachener dem Werksclub erst in der kommenden Saison wieder zur Verfügung.

Der österreichische Meister Red Bull Salzburg überlegt Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann vom Bundesligisten VfB Stuttgart zum Rücktritt vom Rücktritt bewegen. Wie die österreichische Tageszeitung "Österreich" meldet, möchte Salzburgs Coach Huub Stevens seinen ehemaligen Schalker Schützling im Sommer als Ersatz für den schwer verletzten schwedischen Nationaltorwart Eddie Gustafsson (Schien- und Wadenbeinbruch) verpflichten. Lehmanns Wohnort am Starnberger See liegt nur eine knappe Autostunde von Salzburg entfernt. Zudem winkt dem 40-Jährigen die neuerliche Teilnahme an der Champions League. Salzburg liegt fünf Spieltage vor Saisonende mit sechs Punkten Vorsprung auf Platz eins, was die Qualifikation zur Campions League bedeuten würde. Lehmann hatte Ende März verkündet, dass er seine Karriere am 8. Mai mit dem Punktspiel des VfB in Hoffenheim beenden werde.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat keinem Erst- oder Zweitligisten die Lizenz für die Saison 2010/2011 verwehrt. Wie die DFL am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte, müssen jedoch einzelne Vereine bis Anfang Juni Bedingungen erfüllen, um die Spielberechtigung zu erhalten. Eine Reihe von Bewerbern wurden im Lizenzierungsverfahren darüber hinaus Auflagen erteilt. "Die Lage ist angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise deutlich schwieriger als in den vergangenen Spielzeiten, aber die Clubs stellen sich darauf ein", erklärte Werner Möglich, DFL-Direktor Lizenzierung. Zu den Vereinen, die Auflagen erfüllen müssen, gehören Bundesliga-Schlusslicht Hertha BSC Berlin und Zweitligist Arminia Bielefeld.

Für den finanziell angeschlagenen Zweitligisten Alemannia Aachen deutet sich eine Rettung an. Die Stadt wird sehr wahrscheinlich für den Verein eine Bürgschaft übernehmen, knüpft diese aber an Bedingungen. CDU und Grüne signalisierten am Dienstag ihre Zustimmung für eine Bürgschaft über maximal 5,5 Millionen Euro, die SPD wartete noch auf die Bewertung eines Wirtschaftsprüfers, stimmt tendenziell aber auch zu. Damit gäbe es bei der nichtöffentlichen Ratssitzung am Mittwoch eine Mehrheit.

Die Rettung kommt in letzter Minute. Die DFL erwarte bis zum 30. April eine verbindliche Zusage für die Deckung der Finanzlücke von 5,5 Millionen Euro, ansonsten gebe es keine weitere Lizenz, hieß es in der Politik. Dem Verein fehlen für den laufenden Betrieb rund drei Millionen Euro und rund 2,5 Millionen für den Ausbau der Infrastruktur. Als Absicherung soll die Stadt den treuhänderischen Zugriff auf das Stadion bekommen. Die Alemannia muss zudem das Sanierungskonzept strikt einhalten. Es sieht unter anderem die Begrenzung der Mittel für den Spielerkader auf sieben Millionen Euro vor.

Der FC Liverpool muss am Donnerstag im Halbfinal-Hinspiel der Europa League bei Atletico Madrid (21.05 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) auf die Unterstützung der meisten eigenen Fans verzichten. Die Anhänger der Reds verzichteten auf die wegen des Flugverbots beschwerliche Reise mit dem Bus und protestieren damit auch gegen die Europäische Union Uefa, die gegen eine Verlegung des Spiels stimmte. "Wir Fans sind immer die vergessenen Leute. Aber das ist nichts Neues. Das Hauptproblem ist, dass sie zu spät entschieden habe, dass das Spiel stattfindet", sagte Garreth Cummins, International Officer des englischen Fanverbandes. "Ich wäre beeindruckt, wenn überhaupt 500 Fans von Liverpool letztlich im Stadion sind." Das Team des FC Liverpool fährt mit dem Zug bis Bordeaux und nimmt von dort aus das Flugzeug nach Madrid, wo am Donnerstagabend das Spiel stattfindet.

mib/dpa/sid

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