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Lücke beim Umweltschutz Deutsche verbrauchten 2019 rund 3,6 Milliarden dünne Plastikbeutel

Reguläre Plastiktüten sind ab 2022 verboten, nicht aber sogenannte dünne Hemdchenbeutel. Milliarden davon werden jährlich in Deutschland verbraucht – wie die Bundesregierung nun einräumt.
Hemdchenbeutel (Archivbild)

Hemdchenbeutel (Archivbild)

Foto: Marcel Kusch / DPA

Trotz aller Bemühungen beim Umweltschutz werden in Deutschland gigantische Mengen an dünnen Obst- und Gemüsebeuteln aus Plastik verbraucht. Wie die »Neue Osnabrücker Zeitung« unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine FDP-Anfrage berichtet , nutzten Supermarktkunden 2019 fast 3,65 Milliarden der sogenannten Hemdchenbeutel.

»Dies entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von circa 44 sehr leichten Kunststoffbeuteln pro Jahr«, schreibt das Ministerium unter Berufung auf eine Erhebung der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung.

Die kleinen Tragetaschen mit einer Wandstärke von unter 15 Mikrometern werden auch künftig in den Obst- und Gemüseabteilungen sowie den Fleischtheken vieler Supermärkte zu finden sein. Sie werden kostenlos oder gegen Cent-Beträge abgegeben. Klassische Plastik-Einkaufstüten sind ab 2022 verboten.

Judith Skudelny, umweltpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, warf Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) Symbolpolitik vor. Der massive Verbrauch der Hemdchenbeutel »ist ein Teil der Plastik-Wahrheit, den die Ministerin gerne verschweigt«, sagte die FDP-Politikerin. Es müssten intelligentere Lösungen her – zum Beispiel biologisch abbaubare Beutel, die nach dem Einkauf als Müllbeutel für den Bio-Abfall weiterverwendet werden könnten.

ssu/AFP