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Milliardenprojekt der Bahn  Schäuble steht hinter Stuttgart 21

Trotz Kostenexplosion hält Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am umstrittenen Bahnprojekt fest. "Stuttgart 21 wird gebaut", so der Politiker. Das Ringen um eine Verteilung der Mehrkosten geht unterdessen weiter.
Stuttgarter Hauptbahnhof: "Gesamtstaatliches" Interesse am Bauprojekt

Stuttgarter Hauptbahnhof: "Gesamtstaatliches" Interesse am Bauprojekt

Foto: MICHAEL DALDER/ REUTERS

Berlin/Stuttgart - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat sich trotz Mehrkosten in Milliardenhöhe für den Weiterbau des Stuttgarter Bahnprojektes ausgesprochen. "Stuttgart 21 wird gebaut", sagte Schäuble der "Stuttgarter Zeitung". Es gebe ein "gesamtstaatliches" Interesse an dem Vorhaben, so der aus Baden stammende Politiker. Der Tiefbahnhof und die daran anschließende Schnellbahntrasse seien von enormer Tragweite für Baden-Württemberg. Merkel hatte sich zuvor für den Bau und gegen weitere Kostenüberraschungen ausgesprochen.

Die finanzielle Unsicherheit müsse jetzt schnell beseitigt werden, forderte Schäuble mit Blick auf die Frage, wer die prognostizierten Mehrkosten von bis zu 2,3 Milliarden Euro übernimmt. Dies könne gelingen, denn alle vier Partner - Bahn, Baden-Württemberg, Stadt und Region Stuttgart - hätten sich für den Bau ausgesprochen.

Hinter den Kulissen geht unterdessen das Ringen um eine Verteilung der Mehrkosten und Risiken weiter. "Die Gespräche laufen alle noch", sagte eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums. Sie verwies zum einen auf die Projektpartner. Zum anderen soll der Aufsichtsrat der Bahn am 5. März über den Anteil des bundeseigenen Konzerns entscheiden. Die Sprecherin betonte, dass der Bahnhofsumbau samt Anbindung an die Neubahntrasse nach Ulm ein eigenwirtschaftliches Projekt der Bahn sei.

Der Konzern hatte im Dezember mitgeteilt, dass der Finanzrahmen für S 21 um 1,1 Milliarden Euro auf 5,6 Milliarden Euro erhöht werden muss. Hinzu kommen prognostizierte Risiken von 1,2 Milliarden Euro. Bahn-Technikvorstand Volker Kefer hatte den Vorschlag, der Konzern werde die 1,1 Milliarden Euro selber stemmen, zurückgezogen.

lei/dpa