Frankfurt - Fast eine Billion Euro an faulen Krediten lasten nach einer Studie von Ernst & Young (EY) auf den Bilanzen von Banken in der Euro-Zone. 7,8 Prozent aller Darlehen würden in diesem Jahr voraussichtlich nicht oder nicht fristgerecht zurückgezahlt, berichtet die Unternehmensberatung in ihrem "Eurozone Financial Services Forecast". Das entspreche 940 Milliarden Euro - 120 Milliarden mehr als 2012 und damit so viel wie noch nie zuvor.

"Aufgrund der Konjunkturkrise und der steigenden Arbeitslosigkeit ist europaweit die Zahl der Bankkunden, die ihre Kredite nicht mehr bedienen können, deutlich gestiegen", sagte EY-Partner Claus-Peter Wagner. Am meisten faule Kredite haben laut der Studie Institute in Spanien (zwölf Prozent) und Italien (11,5 Prozent) in den Büchern. "Das führt bei den Banken zu einer steigenden Risikovorsorge."

Deutschland sei im Vergleich mit 3,2 Prozent dagegen ein Musterknabe. Die Deutsche Bank   wies für die ersten neun Monate eine Ausfallrate von 2,5 Prozent aus. Wegen der starken Inlandskonjunktur und dem boomenden Immobilienmarkt rechnet die Unternehmensberatung für 2014 in Deutschland sogar mit einem Rückgang auf 2,8 Prozent. Dann sei auch europaweit mit einem Abbau der notleidenden Kredite zu rechnen - laut EY um zehn Prozent auf knapp 850 Milliarden Euro.