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Sorge vor US-Pleite Goldpreis knackt Rekordmarke

Gold, Gold, Gold: Investoren setzen angesichts der Sorge vor einer US-Staatspleite auf das Edelmetall. Der Preis knackte die Marke von 1625 Dollar. Auch die deutschen Exporteure fürchten die Folgen eines Zahlungsausfalls der größten Wirtschaftsmacht..
Goldbarren, Dollar-Scheine und Euro-Münzen:

Goldbarren, Dollar-Scheine und Euro-Münzen:

Foto: Heraeus Holding GmbH

London/Düsseldorf - Anleger sehnen die erlösende Nachricht von der Einigung im US-Schuldenstreit herbei. Doch solange diese nicht kommt, investieren Finanzprofis vor allem in Gold  . Das treibt den Preis für das Edelmetall. Am Mittwoch kostete eine Feinunze bis zu 1625,24 Dollar. Erst am Montag war ein Rekordhoch von 1623 Dollar je Feinunze vermeldet worden.

Immerhin beruhigte sich der Markt im Laufe des Mittwochvormittag wieder etwas. Im weiteren Handel fiel der Goldpreis leicht auf 1622,55 Dollar. Allerdings droht in Südafrika, einem der wichtigsten Goldförderländer, ein Streik der Minenarbeiter. Das könnte den Preis für das Edelmetall treiben.

Der Streit um eine Anhebung der Schuldengrenze in den USA und die Abwendung der drohenden Zahlungsunfähigkeit sorge für immer mehr Anspannung an den Finanzmärkten, sagten Händler. Die nervöse Stimmung treibe die Anleger weiter in vermeintlich sichere Anlagen wie zum Beispiel Gold.

Dollar fällt

Auch die deutschen Exporteure fürchten eine US-Staatspleite. "Das ist ein gefährliches Spiel für die Weltwirtschaft", sagte der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, "Handelsblatt Online". "Bei einer Ankerwirtschaft wie den USA könnte das auch zu einem ernsten Problem für den deutschen Außenhandel werden".

Die Schuldenkrise in den USA wirkt sich auf die den Euro  - und Dollar-Kurs aus. Die europäische Gemeinschaftswährung stieg am Mittwoch deutlich über die Marke von 1,45 US-Dollar  . Der Dollar-Index, der die US-Währung mit einem Korb aus sechs anderen großen Währungen vergleicht, fiel auf ein Drei-Monats-Tief von 73,421. Anleger werden zunehmend nervös und stoßen Dollar ab. Die Folge: Der Schweizer Franken stieg auf ein neues Rekordhoch, der australische Dollar auf den höchsten Stand seit 29 Jahren. Zum japanischen Yen fiel der Dollar auf ein Vier-Monats-Tief von 77,58 Yen.

mmq/Reuters/dpa-AFX