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Angaben zu Fake-Accounts Twitter-Anwälte sollen Musk Vertraulichkeitsbruch vorwerfen

Das Hin und Her bei der geplanten Twitter-Übernahme durch Elon Musk alarmiert offenbar Juristen des Kurznachrichtendienstes. Diese hätten ihm den Bruch einer Vertraulichkeitsvereinbarung vorgeworfen, behauptet der Tesla-Chef.
Unternehmer Musk: »Das ist wirklich passiert«

Unternehmer Musk: »Das ist wirklich passiert«

Foto: Frederic J. Brown / AFP

Mit seinen Tweets zur geplanten Twitter-Übernahme hat sich Techmilliardär Elon Musk offenbar Ärger mit Anwälten des Kurznachrichtendienstes eingehandelt. Die Juristen hätten ihm den Bruch einer Vertraulichkeitsvereinbarung vorgeworfen, schrieb Musk auf Twitter. Er habe aus Sicht der Rechtsabteilung zu viel über die Vorgehensweise von Twitter bei der Ermittlung automatisiert twitternder Accounts verraten. »Das ist wirklich passiert«, kommentierte Musk die angebliche Beschwerde.

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Musk hatte solche Bot-Accounts zuvor selbst zum Thema gemacht. Er erklärte am Freitag, der Deal zur Übernahme von Twitter sei vorläufig ausgesetzt. Er wolle erst Berechnungen abwarten, wonach Accounts, hinter denen keine echten Nutzer steckten, tatsächlich weniger als fünf Prozent ausmachten. Die Twitter-Aktie sackte daraufhin ab. Rund zwei Stunden später versicherte Musk dann, dass er weiterhin an der Übernahme interessiert sei.

Musks Aktion warf viele Fragen auf. Zum einen sieht seine Übernahmevereinbarung mit Twitter kein vorläufiges Aussetzen vor. Zum anderen nannte Twitter die Schätzung von weniger als fünf Prozent Bot- und Fake-Accounts nicht nur im jüngsten Quartalsbericht – sondern bereits seit Jahren. Branchenbeobachter fragten sich danach, ob Musk versuchen wolle, aus dem teuren Deal noch herauszukommen oder zumindest den Preis zu drücken. Dem »Wall Street Journal« zufolge setzte der 50-jährige Milliardär den zweiten klärenden Tweet erst auf Druck seiner Anwälte ab.

Nur 100 Konten für die Überprüfung?

Am Samstag legte Musk nach. Sein Team werde nach dem Zufallsprinzip 100 Follower des Twitteraccounts des Onlinedienstes auswählen und prüfen, wie hoch der Anteil von Fake- und Bot-Accounts unter ihnen sein werde. Die Zahl von 100 Accounts ist niedrig für eine solche Erhebung. Musk wollte offensichtlich, dass das auffällt: Er habe sie ausgewählt, weil auch Twitter auf eine Testgruppe dieser Größe zurückgreife, betonte er anschließend. Die Twitter-Rechtsabteilung habe sich daraufhin beschwert, dass diese Zahl einer Vertraulichkeitsvereinbarung unterlegen habe, schrieb Musk später.

Der Chef des Elektroautoherstellers Tesla hatte sich mit dem Twitter-Verwaltungsrat auf einen rund 44 Milliarden Dollar schweren Deal geeinigt. Er ist aber noch darauf angewiesen, dass ihm genug Aktionäre ihre Anteile abtreten wollen. Twitter und Musk wollten die Übernahme bislang bis Jahresende abschließen. Er kaufte in den vergangenen Monaten bereits einen Anteil von gut neun Prozent an Twitter an der Börse.

dab/dpa

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