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Einsatz auf Gunships der Air Force US-Armee will Laserwaffe erproben

Die US-Luftwaffe will eine Laserwaffe an Bord eines der feuerstärksten Flugzeuge der Welt montieren. Allerdings steht die Technik noch vor einigen Herausforderungen.
Flugzeug vom Typ AC-130J »Ghostrider«

Flugzeug vom Typ AC-130J »Ghostrider«

Foto: Christopher Boitz / U.S. Air Force

Der Einsatz von Laserwaffen erinnert an schießende Raumschiffe aus Science-Fiction-Welten. Aber solche Waffen sind keine Zukunftsphantasien, längst wird an ihnen gearbeitet.

Die US-amerikanische Luftwaffe will nun eine luftgestützte Laserwaffe auf einem Flugzeug vom Typ Lockheed AC-130J »Ghostrider« erproben. Die sogenannten Gunships gehören mit ihren Rohrwaffen zu den feuerkräftigsten Flugzeugen der Welt.

Für die Tests soll ein Prototyp des Airborne High Energy Lasers (AHEL) auf einer der Maschinen eingebaut werden. Anschließend wird das System sechs Monate lang getestet, berichtete die Zeitschrift »Europäische Sicherheit und Technik« . Mit der Hochenergiewaffe vom Hersteller Lockheed Martin könnte die Besatzung der für Luftnahunterstützungsoperationen konzipierten Gunships auf Bodenziele wie Generatoren, Kommunikationsanlagen sowie Munitionslager oder Treibstofftanks schießen. Auch am Boden stationierte Drohnen könnten zerstört werden.

Ob der Airborne High Energy Laser tatsächlich bei der US-Luftwaffe eingeführt wird, ist aber unklar und dürfte von den Ergebnissen der Tests abhängen. Ursprünglich sollte das System bereits im Jahr 2022 erprobt werden, aber möglicherweise hatten technische Schwierigkeiten zu Verzögerungen geführt.

Umweltbedingungen sind ein Problem

Die Erprobung von Laserwaffen gehört zu den Zielen des US-Militärs. Luftgestützte Energiewaffen könnten Armeen die Möglichkeit verschaffen, Bodenziele nahezu lautlos und sehr präzise anzugreifen. Im Vergleich zu einer kinetischen Waffe sollen bei Laserwaffen kaum Kosten für Munition anfallen, bei ausreichender Energiezufuhr funktionieren Laserwaffen nahezu unbegrenzt. Dafür gelten die Waffen selbst als sehr teuer.

Die Waffen richten einen gebündelten, hochenergetischen Lichtstrahl auf ein Ziel. Dort entsteht enorme Hitze, das Material kann verdampfen. Allerdings können Laserwaffen wohl nicht bei jedem Wetter eingesetzt werden. Wolken oder Regen verhindern das. Dazu darf das Ziel nicht zu weit entfernt sein.

Das könnte auch den Einsatz an Bord von Flugzeugen erschweren, denn diese müssten möglicherweise zu nah an ihr Ziel heranfliegen und geraten so leichter ins Visier von feindlicher Flugabwehr.

Das US-Militär, das bereits verschiedene Laserwaffen erprobt hat, ist aber nicht die einzige Armee, die sich für Energiewaffen auf der Basis von Lasern interessiert. Auch in Russland, China und anderswo wird an solchen Waffen gearbeitet. Besonders der Einsatz in Flugabwehrwaffen ist weit vorangeschritten.

Während des libyschen Bürgerkriegs soll eine mobile Laserwaffe eine Kampfdrohne zerstört haben. In Israel könnte das Abwehrsystem Iron Dome um Lasertechnik erweitert werden. Und auch bei der Bundeswehr testet man solche Waffen: Im vergangenen Jahr wurde auf der Fregatte »Sachsen« erstmals eine Laserwaffe unter realen Bedingungen gegen Drohnen eingesetzt. Mehr als 100 Schüsse wurden abgegeben.

joe

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