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Eine Frau schoss das erste Tor im BVB-Stadion - von sexistischem Spott begleitet

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Eine Frau schoss das erste Tor im BVB-Stadion - von sexistischem Spott begleitet

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Wer das 1. Tor im BVB-Stadion schoss

Heute vor 50 Jahren stieg das erste Revierderby im damaligen Westfalenstadion. Das erste Tor fiel allerdings schon vorher - bei einem Spiel zweier Frauenmannschaften.
Das Dortmunder Westfalenstadion feiert seinen 50. Geburtstag - und der BVB ehrt seinen Fußballtempel mit einem speziellen Outfit. Das Sondertrikot wird mit einem emotionalen Video vorgestellt.
mhoffmann
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50 Jahre ist eines der ikonischsten Stadien der Fußball-Bundesliga mittlerweile alt - und es war von Beginn an von Mythen und Legenden begleitet, nicht alle davon wahr.

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Am 2. April 1974, heute vor 50 Jahren, stieg das allererste Spiel im damaligen Westfalenstadion, der Heimstätte von Borussia Dortmund.

Das allererste Tor fiel damals auch sogleich und die Legende, die oft erzählt wurde und bei vielen Fans haften blieb, besagt: Es war - ausgerechnet - ein Schalker, der sich auf diese Weise in der BVB-Historie verewigte.

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Tatsächlich jedoch liegt der Fall ein wenig anders, wie ein genauerer Blick in die Geschichtsbücher zeigt.

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Es stimmt zwar, dass am 2. April 1974 das erste Revierderby im heutigen Signal Iduna Park vor rund 47.000 Fans ausgetragen wurde und Schalke das Freundschaftsspiel mit 3:0 gewann.

Das erste Tor fiel allerdings vorher durch eine Spielerin des TBV 08 Mengede aus der Frauen-Bezirksliga. Das Dortmunder Stadtteilteam trat im Vorprogramm der Männer gegen den VfB Waltrop aus der Nähe von Recklinghausen an - der letztlich mit 2:1 siegte. Wer genau zuerst traf, ist aufgrund der widersprüchlichen Quellenlage unsicher: Teilweise wird Elisabeth Podschwadke (oder Podschwadtke?) als Schützin genannt, teilweise Margarethe Schäferhoff.

Die Mengederinnen bestritten vor auch schon über 30.000 Zuschauern das Spiel ihres Lebens, zu einer Zeit, in der der Fußball der Frauen in Deutschland noch ein völliges Stiefkind war.

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Erst im Jahr 1970 hatte der DFB ein 1955 erlassenes Verbot aufgehoben, Fußballspiele für Frauen unter dem offiziellen Banner des Verbands auszutragen. Belächelt und sexistisch herabgewürdigt wurden sie vier Jahre darauf noch immer, und das nicht nur heimlich: Die Westfälische Rundschau betitelte einen Bericht über das Mengede-Waltrop-Spiel mit den Worten „Dicke weibliche Waden und hüpfende Busen“.

Stadion verhalf BVB zu Weltruhm

Es sollte noch lange dauern, bis der Fußball der Frauen mehr Wertschätzung bekam. Schneller schritt derweil der Dortmunder Aufstieg zu einer Top-Adresse des deutschen und internationalen Fußballs voran.

Als das Stadion erbaut wurde, ging es zunächst darum, in Dortmund eine standesgemäße Bühne für die Heim-WM 1974 zu erbauen - im Westfalenstadion fanden mehrere Spiele des deutschen Finalgegners Niederlande um Oranje-Idol Johan Cruyff statt.

Der BVB spielte zu dieser Zeit noch in der 2. Bundesliga und die späteren Erfolge und Fußballfeste waren noch Wunschdenken: Die Borussia war finanziell klamm, der Auftaktgegner aus Gelsenkirchen trat daher aus Solidarität ohne Gage an.

Die neuen Verdienstmöglichkeiten durch das große Stadion - damals schon für 54.000 ausgelegt - hatten entscheidenden Anteil am sportlichen Aufwind des BVB. Heute ist der Signal Iduna Park nach mehreren Ausbaustufen das größte Fußballstadion des Landes und eines der größten und populärsten Europas. Der BVB feiert das Stadion-Jubiläum nun unter anderem mit einem Sondertrikot.