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Florian Ziemen

Florian Ziemen

Foto: Ute Klein

Florian Ziemen studierte bei Ulrich Weder, Hermann Michael und Jacques Delacôte in seiner Heimatstadt München, wo er zahlreiche Produktionen an der Bayerischen Theaterakademie leitete und als Chorassistent an der Bayerischen Staatsoper arbeitete. Anschließend setzte er seine Ausbildung an der Londoner Royal Academy of Music bei Colin Metters and George Hurst fort. Sechs prägende Jahre führten ihn daraufhin ans Aalto-Theater Essen unter Stefan Soltesz, zunächst als Solorepetitor, dann als Zweiter Kapellmeister. Er dirigierte dort über 100 Vorstellungen, darunter Lucia di Lammermoor, A Midsummer Night’s Dream, Nabucco, Die Zauberflöte, Die lustige Witwe, alle Tschaikowsky-Ballette sowie das für den Faust-Preis nominierte Strauss/Schnittke/Zimmermann-Ballett Leonce und Lena. Als koordinierter Erster Kapellmeister am Theater Bremen ab 2010 dirigierte er Werke wie Madama Butterfly, Tosca, Die Fledermaus, Hänsel und Gretel sowie 2011 die Uraufführung von Moritz Eggerts monumentaler Oper All diese Tage. Fulminante Erfolge konnte er dort auch mit den historisch orientierten Neuerschließungen der Operetten Der Vetter aus Dingsda und Das Land des Lächelns feiern. Ab Sommer 2012 arbeitet er als Erster Kapellmeister und Stellvertreter des neuen Generalmusikdirektors Michael Hofstetter am Stadttheater Gießen.

Neben den Essener und Bremer Philharmonikern dirigierte er u. a. die Bochumer Symphoniker, die Bergischen Symphoniker, das Sinfonieorchester Wuppertal, die Neue Frankfurter Philharmonie, die Münchener Symphoniker, das Tallis Chamber Orchestra London und das Folkwang-Hochschulorchester, und gastierte an den Theatern von Wuppertal und Coburg. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn außerdem mit den Grands Ballets Canadiens in Montréal, für die er zuletzt die Uraufführung Rodin/Claudel entwarf.

Florian Ziemen interessiert sich sehr für historische Aufführungspraxis und entwirft nebenher gelegentlich Bühnenmusiken und andere experimentellere Musiktheaterformen, so 2009 den Mahler-Liederabend Geen Krimp, Gustav! an der Oper Frankfurt. Am Theater Gießen präsentierte er zuletzt mit großem Erfolg die Rekonstruktion der Jazz-Operette Viktoria und ihr Husar von Paul Abraham. Am Badischen Staatstheater Karlsruhe wird er die Neuinszenierung Der Vetter aus Dingsda in der Regie von Bernd Mottl musikalisch leiten.