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20. April 2015
In der Luzerner Innenstadt weisen derzeit Plakate die Passanten darauf hin, dass Tauben und Schwäne nicht gefüttert werden sollen. An besonders beliebten Fütterungsstellen am See- und Reussufer ergänzen ausserdem Hinweisschilder mit Piktogrammen die Aktion. Denn in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass das Füttern von Tauben und Schwänen negative Folgen haben kann.
Das Füttern von Tauben und Wasservögeln ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung von Einheimischen und Touristen. Das gutgemeinte Füttern ist jedoch falsch verstandene Tierliebe. Grundsätzlich sind Schwäne und Tauben in der Lage, selber genügend Nahrung zu finden. Sie sind nicht auf zusätzliches Futter angewiesen.

Das Füttern kann zudem negative Folgen für Mensch und Tier haben: Durch regelmässige Fütterungen an bestimmten Orten fördert man das gehäufte Auftreten von Tieren auf engem Raum. Es besteht die Gefahr, dass Krankheiten unter den Vögeln übertragen werden. Dieses Problem gilt nicht nur für Tauben und Schwäne, sondern für alle Vögel. Ausserdem führt ein zu viel an Nahrung zu grossen Verschmutzungen mit Kot und zu einer Ausbreitung von Ratten.

Hinweisschilder am Ort des Geschehens
Zur Unterstützung der Plakataktion wurden heute an besonders beliebten Fütterungsstellen wie beispielsweise am Schwanenplatz oder bei der Jesuitenkirche zusätzlich Hinweisschilder mit Piktogrammen angebracht. Das Symbol „Schwäne nicht füttern“ wurde mit der Erklärung in Deutsch, Englisch und Chinesisch ergänzt. Damit soll die Botschaft an besonders heiklen Orten für alle verständlich sein.

Gebot statt Verbot: Sowohl Plakatkampagne wie auch Hinweisschilder bauen auf Einsicht. Deshalb wurden die wichtigsten Konsequenzen des Fütterns auch auf den Plakaten in den Sprachen Deutsch, Englisch und Chinesisch sowie mit Symbolen erklärt.

Altes Brot bringt Taubenkot
Verschiedene wissenschaftliche Studien belegen: Es gibt in einer Stadt so viele Tauben, wie es die Menge Futter zulässt. Eine Taube kann mit 30 Gramm Futter (entspricht einer Scheibe Brot) bereits ihren Tagesbedarf an Nahrung decken. Die restliche Zeit und Energie verbringt sie mit dem Brutgeschäft. Die Folgen von zu viel Futter: Die Anzahl Tauben steigt rasant an, und die Menge Kot nimmt entsprechend zu. Eine einzelne Taube gibt jährlich bis zu 10 Kilogramm Kot ab. Kostenintensive Reinigungen und hygienische Probleme sind die Konsequenz. Viel einfacher und günstiger ist: Weniger Futter, weniger Tauben, weniger Kot.

Schwäne besser nicht füttern
Schwäne ernähren sich natürlicherweise von Wasserpflanzen und von den sich darin befindenden Kleintieren, die sie mit ihren langen Hälsen unter Wasser erreichen. Auch bei Schwänen gehen Fachleute davon aus, dass Fütterungen einen Einfluss auf die Anzahl Tiere haben, wenn auch hier die Zusammenhänge komplizierter sind als bei den Tauben. Tatsache ist, dass in den letzten Jahren in der Luzerner Bucht markant mehr Schwäne im Winter gezählt wurden. Tatsache ist auch, dass Fütterungen eine grosse Lockwirkung auf die Tiere haben. So finden sich die Tiere zahlreich an den Fütterungsstellen ein und warten auf Futter. Durch die Ansammlung können sich Krankheiten ausbreiten und es entsteht viel Kot. In der Nähe von Strassen, zum Beispiel am Schweizerhofquai, führt das verlockende Füttern zusätzlich dazu, dass sich die Tiere auf die Trottoirs oder Strasse verirren und es dort zu gefährlichen Situationen für Tier und Mensch kommen kann. Ausserdem kann es, insbesondere auch an Badestellen, zu heiklen Begegnungen mit Kindern und Picknickenden kommen.

Weitere Informationen zum Projekt „Stadttauben Luzern“ und zu Schwänen sind im Internet unter www.tauben.stadtluzern.ch abrufbar.

Wer Freude an Schwänen und Tauben hat, lässt das Füttern sein und beobachtet die Tiere stattdessen. Interessantes und Beobachtungstipps finden sich in den Faltblättern „Naturschauplätze Wasservögel“ oder „Naturschauplätze Stadttauben“ (herunterladen auf www.naturschauplaetze.stadtluzern.ch oder gratis beziehen im öko-forum).
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