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"Optimus" Elon Musk postet beeindruckendes Video seines Tesla-Roboters – und muss dann zurückrudern

SpaceX Elon Musk
Mit einem Video hat Elon Musk die Fortschritte bei Teslas Roboter "Optimus" gezeigt
© Leon Neal / Getty Images
Mit "Optimus" arbeitet Tesla an einem humanoiden Roboter. In einem neuen Clip zeigt der beachtliche Fähigkeiten, erweckt aber bei vielen einen falschen Eindruck.

Langsam wendet sich der Roboter mit dem fast menschlich aussehenden Körper zu einem Korb, greift einen Ballen Stoff, der sich zu einem T-Shirt entfaltet. Mit sehr vorsichtigen Bewegungen legt er das Shirt vor sich, greift es sanft mit den mechanischen Händen. Und beginnt, es sorgfältig zusammenzulegen. Der von Elon Musk beim Kurznachrichtendienst X gepostete Clip weckte offenbar so große Erwartungen, dass selbst der gerne zu Übertreibungen neigende Musk schnell mit einer Klarstellung nachlegte.

"Wichtige Anmerkung: 'Optimus' kann das noch nicht selbstständig", erklärte er in einem Ergänzungspost, nur 23 Minuten nach dem ersten Clip. "Optimus", das ist der humanoide Roboter, den sein Autounternehmen Tesla gerade entwickelt. Dass viele Nutzer von dem Kurzvideo einen falschen Eindruck bekamen, kann man ihnen nicht vorwerfen. Selbst der auf Hightech spezialisierte Youtuber Marques Brownlee, besser bekannt als MKBHD fragte ungläubig nach, ob es sich um ein echtes Video handle – oder um eine Computer-Animation. 

Schnelle Richtigstellung

Tatsächlich gab es schnell Zweifel daran, dass der Roboter die Arbeit selbst verrichtet. Die im Clip zu sehenden Verzögerungen und die Kabelage deuten bereits darauf hin, dass "Optimus" entweder ein vorher festgelegtes Programm abarbeitet oder gar aktiv von einem Menschen gesteuert wird. Findige Nutzer wollen das bereits nachgewiesen haben: In einem Moment des Clips kommt eine mit Sensoren versehene Hand ins Bild, die exakt dieselbe Bewegung ausführt, wie der Roboter in diesem Moment.

Obwohl diese Steuerung vermutlich mit Absicht nicht gezeigt wurde, deutet das schnelle Zurückrudern Musks darauf hin, dass man mit dem Clip nicht unbedingt falsche Erwartungen wecken wollte. Das Video sollte wohl vor allem die durchaus beeindruckende Feinmotorik des Roboters vorführen. So mechanisch die Bewegungen noch wirken: Sie sind auch präzise, sanft und vorsichtig. Und: Sie werden nicht wie in der Industrie von einem Roboter durchgeführt, der nur für diesen Zweck entwickelt wurde. Sondern von einem dem menschlichen Körper nachempfundenen. 

Entsprechend flexibler könnte die Machine im Alltag eingesetzt werden. Mit KI-Hilfe soll "Optimus" lernen, Alltagsaufgaben zu erledigen. Dann könnte er etwa im Haushalt helfen, aufräumen oder kochen. "Er kann das in Zukunft sehr sicher eigenständig und ohne eine künstliche Umgebung (er brauche dann keinen fixierten Tisch und einen Korb, in dem nur ein Shirt ist)", erklärt Musk die Vision für den Roboter. 

"Optimus": Elon Musk postet beeindruckendes Video seines Tesla-Roboters – und muss dann zurückrudern

Tesla-Chef Elon Musk präsentiert Alltags-Roboter in Menschengestalt

01:21 min

Hang zum Übertreiben

Dass "Optimus" Fähigkeiten noch auf Skepsis treffen, hat sicher auch mit Musks Angewohnheit zu tun, Produkte überzuverkaufen. Als er 2021 erstmals ankündigte, dass Tesla an einem autonomen Roboter arbeite, bat er auch einen "Optimus" auf die Bühne. Der allerdings schnell als Mensch in einem Kostüm enttarnt wurde. Bei der ersten Vorstellung eines funktionierenden Modells erklärte er dann, dass man bereits im nächsten Jahr die Produktion marktfertiger Modelle plane. Das war im Oktober 2022. Eineinhalb Jahre später kann "Optimus" immerhin ein T-Shirt falten. Wenn auch langsam und mit menschlicher Hilfe.

Quellen: Elon Musk, The Verge, CNBC

 

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