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Forschungsergebnisse Kaffee ist gesünder als viele denken – wenn er richtig getrunken wird

Tasse Kaffee
Kaffee sollte am besten schwarz genossen werden – dann ist er am gesündesten
© taa22 / Getty Images
Lange galt Kaffee als Gesundheitsrisiko. Immer mehr Studien zeigen das Gegenteil: Kaffeekonsum kann Krankheiten verhindern und positiv im Gehirn wirken. Doch Vorsicht: Das Getränk kann auch schnell zur Kalorienbombe werden.

Der erste Gang nach dem Aufstehen führt viele Menschen ohne große Umwege zur Kaffeemaschine. Erst die Tasse Kaffee am Morgen lässt sie richtig wach werden – und im Laufe des Tages wiederholt sich das Ritual meist noch das ein oder andere Mal. Laut Deutschem Kaffeeverband konsumiert jeder Bundesbürger durchschnittlich mehr als 160 Liter Kaffee im Jahr. Für viele bedeutet das Genuss und Lebensqualität, aber auch ein Laster, mit dem man seine Gesundheit schädigt, von dem man aber auch nicht lassen kann. Die gute Nachricht: So ungesund, wie oft behauptet wird, ist Kaffee gar nicht – ganz im Gegenteil.

Diverse wissenschaftliche Studien zeigen nämlich, dass Kaffeetrinken durchaus gesundheitliche Vorteile bringen kann. Das gilt zumindest, wenn man das Getränk in Maßen genießt. Die Forschungsergebnisse deuteten in diese Richtung, schreibt zum Beispiel die School of Public Health der Harvard-Universität. Der Konsum von drei bis fünf Tassen Kaffee am Tag ist demnach nicht nur unbedenklich, sondern senkt sogar das Risiko für eine Reihe von chronischen Krankheiten.

Drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag helfen der Gesundheit

Laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2017, die mehr als 200 Studien zu dem Thema analysiert hat, hatten Kaffeetrinker ein geringeres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu versterben. Bei drei bis vier Tassen Kaffee täglich sinkt das Risiko des Todes durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 19 Prozent, bei Krebs um 18 Prozent. Bei Schlaganfällen sind es sogar 30 Prozent. Allerdings sei noch nicht klar, woran genau das liege.

Extrem deutlich zeigte sich der positive Effekt, wenn es um Suizide ging. Laut einer Harvard-Studie aus dem Jahr 2013 hatten Männer und Frauen, die täglich mehrere Tassen Kaffee trinken, nur eine halb so große Wahrscheinlichkeit, sich das Leben zu nehmen wie jene, die keinen Kaffee konsumieren. Forscher gehen davon aus, dass das im Kaffee enthaltene Koffein Neurotransmitter im Gehirn freisetzt, die antidepressiv wirken.

Auch weitere Studien zeigen, dass Kaffee deutlich besser – oder zumindest gesünder – ist als sein Ruf. Mittlerweile gilt er in einigen offiziellen Ernährungsrichtlinien sogar als Teil eines gesunden Lebensstils. Laut einer internationalen Studie aus dem Jahr 2017, bei der Sterbedaten von Menschen aus zehn europäischen Ländern untersucht wurden, leben Kaffeetrinker sogar länger. Demnach war beispielsweise die Wahrscheinlichkeit der Männer mit sehr hohem Kaffeekonsum (in Deutschland mehr als 580 Milliliter am Tag), innerhalb des Beobachtungszeitraumes von etwa 16,4 Jahren zu sterben, zwölf Prozent geringer als bei Nicht-Kaffeetrinkern. Bei Frauen waren es sieben Prozent.

Schwangere sollten vorsichtig sein

Die jahrelangen Warnungen, Kaffeekonsum würde sich schädlich auf die Gesundheit auswirken, lassen sich damit nicht mehr aufrecht erhalten, auch wenn alle Wissenschaftler betonen, dass weitere Forschungsarbeit notwendig ist. Allerdings gibt es einige Einschränkungen. So sollten vor allem Schwangere vorsichtig sein: Studien stellten einen Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Frühgeburten sowie zu niedrigem Gewicht bei den Neugeborenen fest. Auch stillenden Frauen wird davon abgeraten.

Diese Lebensmittel haben einen schlechten Ruf

Eine wichtige Rolle spielt, wie der Kaffee genossen wird. Das Getränk gibt es schließlich in allen möglichen Varianten, erst recht in Cafés und Coffee-Shop-Ketten. Experten raten dazu, den Kaffee am besten pur und schwarz zu trinken. Enthält der Kaffee Zucker, kann er schnell zur Kalorienbombe werden, die genau das Gegenteil bewirkt. "Durch all die Dinge, die Menschen in Kaffee tun, kann daraus schnell ein Junk Food mit 500 oder 600 Kalorien werden", warnt Walter C. Willett, Forscher an der School of Public Health der Harvard-Universität, in der "New York Times".

Bei allen positiven Effekten, die das Getränk haben kann, gilt aber auch: Wer bisher keinen Kaffee trinkt, muss nicht mehr damit anfangen. Es gibt genügend andere Möglichkeiten, sich gesund zu ernähren. Außerdem reagiert jeder Körper anders auf Koffein und andere Inhaltsstoffe, die im Kaffee enthalten sind.

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Quellen: Harvard School of Public Health (1) / Harvard School of Public Health (2) / BMJ / "New York Times" / "Berliner Zeitung"

epp

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