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Kinderlotse Wenn Kinder schwerkrank sind: Dieser Verein hilft überforderten Familien.

 Wenn ein Kind schwer krank zur Welt kommt oder behindert ist, sind Familien oft geschockt und überfordert. Ein Schicksalsschlag. Der Verein Kinderlotse e.V. begleitet und unterstützt diese Familien, wenn sie aus der Klinik entlassen werden und nicht wissen, wie es weitergehen soll. 
O-TON: "Das ist wichtig, weil viele Familien, wenn sie nachhause kommen – in der Klinik sind sie versorgt rundherum, Ärzte, Krankenschwestern, alle da – zuhause stehen sie alleine davor. Das Kind hat möglicherweise einen Monitor dabei und sie kommen damit nicht zurecht. Oder das Kind fängt plötzlich an zu Schwitzen – eine vermeintlich einfache Sache – und dann stehen die sofort wieder im Krankenhaus. Dabei kann man das alles anleiten und kann ihnen erklären, was zutun ist in welchen Momenten. Und dann ist die Rückkehr ins Krankenhaus nicht unbedingt sofort, sondern nur wirklich im Notfall da. Es geht darum, die Familie aufzustellen."
Im Anschluss unterstützt ein 30-köpfiges Team aus Kinderkrankenschwestern, Ärzten, Psychologen und Sozialpädagogen in fast allen Lebensbereichen. Dabei sind die Bedürfnisse der Patienten ganz unterschiedlich. 


O-TON: "Es gibt viele Kinder, die einfach tatsächlich Herzfehler haben, wo dann eine große Herz-OP auf einmal erfolgt. Und nach dieser Herz-OP muss das Kind noch am Monitor überwacht werden und so weiter, aber es soll natürlich auch nicht ewig im Krankenhaus liegen. Theoretisch kann es dann schon nach Hause und dann können wir eben unterstützen. Natürlich gibt auch den Bereich der ganz kleinen Frühchen, die noch entwicklungsverzögert sind. Und wir machen Kurse für die Geschwisterkinder, wir bieten Cafés für Eltern an, für den Austausch." Das neue Projekt von Kinderlotse heißt: „Raum für aktivierende, pflegerische , spielerische Interaktion“.
O-TON: "Dort wollen wir wie eine Kita, eine Tagespflege für Kinder, eröffnen. Das gibt es noch nicht. In dem Bereich schwerkranke Kinder gibt es das nicht. Wir haben über 200 Familien im Jahr. Da sind es immer so fünf Prozent, wo wir wissen: Die Familie muss, einer muss seine Arbeit aufgeben, müssen zuhause bleiben und das Kind alleine pflegen. Die finden auch keinen Kita-Platz, wo die Pflege so intensiv ist, dass die Erzieher das leisten können. Deswegen wollen wir eine Kita mit Beratungszentrum eröffnen, wo wir zwölf Kindern den Platz bieten und sagen: Ihr könnt euer Leben weiterleben, den Job nicht aufgeben und wir stabilisieren euch. Und wir nehmen euer Kind und lassen es in einer Gruppe - anstatt einzeln, separat zuhause - können wir es pflegen und in der Gruppe mit anderen Kindern kann es sich weiterentwickeln." 
Mehr als 200 Familien betreut der Verein pro Jahr – und hat bereits viele Eltern entlastet und neue Perspektiven geboten.

Eine Behinderung oder schwere Krankheit bei Kindern werfen Familien oft aus der Bahn. Vom Hamburger Verein "Kinderlotse" bekommen sie Unterstützung in schwierigen Zeiten.

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