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Tipps vom Experten Wie man Hunden das Anspringen abgewöhnt

Wie man Hunden das Anspringen abgewöhnt
Anspringen kann niedlich sein. Spätestens allerdings wenn der Hund dreckig ist, finden wir wenig Gefallen daran. 
© plainpicture / Cultura / Marcus Lund
Man kennt wohl fast niemanden, der nicht schon mal einen Hund gestreichelt hat und gleich belohnt wurde, indem er von ihm angesprungen wurde. Warum sich Hunde so gern auf die Hinterbeine stellen und wie wir das verhindern? 
Von Katharina von der Leyen

Solange sie kleine, zarte Welpen sind, halten wir das begeisterte Anspringen für ein Kompliment. Sobald daraus allerdings ausgewachsene Matschkanonen werden, sind wir für derlei Liebesbezeugungen nicht mehr zu haben. Ganz abgesehen davon, dass es bei entsprechendem Gewicht schmerzhaft und gefährlich für Kleinkinder oder ältere Menschen sein kann, wenn ein großer Hund sie anspringt.

Die ersten, die wir unter Kontrolle bekommen müssen, sind wir selbst: Wir können den Hund nicht morgens streicheln, wenn er uns anspringt, und nachmittags für die gleiche Sache strafen. Soweit, so logisch. Jeder in der Familie muss sich darüber im Klaren sein, dass der Hund ab jetzt nur noch gestreichelt, bespielt oder beachtet wird, wenn er alle vier Füße auf dem Boden hat. Bleiben Sie konsequent. Nur wenn Sie das schaffen, können Sie die gewünschte Stetigkeit von Ihrem Hund erwarten.

Befehl „Runter!“

Wenn Ihr Welpe bei jeder Gelegenheit hochspringt, etwa auch, wenn Sie sein Futter zubereiten, sollten Sie ihm den „Runter!“-Befehl beibringen. Das bedeutet nicht, dass Sie Ihren Hund wegschubsen, wegziehen oder beiseiteschieben sollen. Ihr Hund soll sich sozusagen selbst erziehen. Lassen Sie dazu permanent eine weiche Nylonleine an seinem Halsband. Wenn Sie das Gefühl haben, dass er gleich hochspringt, sagen Sie „Runter!“ und treten gleichzeitig auf die Leine (die beste Stelle dafür ist der Punkt, an dem Ihr Hund steht). Auf diese Weise straft er sich selbst, sobald er hochspringt. Er verursacht nämlich einen unangenehmen Ruck an seinem Halsband. Sobald er stehen bleibt, loben Sie ihn dafür. Wenn er wieder versucht hochzuspringen, lassen Sie den Fuß auf der Leine und ignorieren Sie ihn. Jeder Hund wird sehr bald begreifen, dass seine Hopserei nichts weiter bringt als Druck am Hals, während ruhiges Stehen (oder besser noch: Sie lassen ihn dabei gleich „Sitz!“ machen) ihm viel Lob und Aufmerksamkeit einbringt.

Üben mit einer zweiten Person

Nehmen Sie Ihren Hund locker an die Leine. Jetzt geht es um schnelles Reaktionsvermögen: Ihr Freund kommt durch die Tür, Ihr Hund setzt zum Hochspringen an, Sie sagen „Runter!“ mit ruhiger Stimme, gleichzeitig machen Sie mit der Leine eine schnelle Bewegung seitwärts, nicht rückwärts, weil Sie sonst Druck auf den Kehlkopf Ihres Hundes ausüben würden. Eine schnelle Seitwärtsbewegung wird Ihren Hund aus dem Gleichgewicht bringen – und er muss erst einmal alle Viere auf den Boden bringen. In dem Augenblick, in dem alle seine Füße den Boden berühren, loben Sie ihn freundlich, aber nicht überschwänglich.

Wiederholen Sie die Situation nach etwa zehn Minuten. Diesmal soll Ihr Hund aber an der Leine „Sitz!“ machen. Ihr Freund kommt durch die Tür, Ihr Hund bleibt nicht sitzen, sondern will hochspringen. Sie machen wieder die Seitwärtsbewegung und lassen ihn wieder „Sitz!“ machen. Wiederholen Sie diese Übung an drei Tagen hintereinander, jeweils zehn Minuten lang. Nach häufigem Üben und wechselnden Testpersonen werden Sie es bald schaffen, wie ein Mensch durch die Tür zu treten.

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