Die Bundestagspräsidentin hat Ihnen im Plenum ein Ordnungsgeld erteilt und ihnen einen ungebührlichen Angriff aufs Bundestagspräsidium vorgeworfen. Was war denn da los?
Wirtschaftsminister Habeck war zu Beginn der Debatte anwesend, musste vor dem Ende aber in den Bundesrat. Nach der Debatte wollte die Opposition plötzlich Robert Habeck ins Plenum zitieren. Wir als Koalition haben das per Handzeichen abgelehnt, auch weil es bei der Abstimmung nicht um inhaltliche Fragen, sondern um bloße prozedurale Fragen ging. Aber der CDU-Vertreter im Bundestagspräsidium meinte, kein eindeutiges Ergebnis erkennen zu können. Deshalb gab es den Hammelsprung – auch aufgrund der Stimmen aus der AfD.
Und Sie waren deshalb wütend?
Ich fand das ein unerhörtes Verhalten der CDU. Ich bin zum Präsidium gegangen und habe dem CDU-Vertreter gesagt: Gemeinsam mit Faschisten einen solchen Popanz zu machen, ist inakzeptabel. Das habe ich auch Herrn Merz und Herrn Dobrindt gesagt. Es geht jetzt auch um die Frage, wie wir im Parlament miteinander umgehen.
Ihr Verhalten war jetzt auch nicht wirklich vorbildlich.
Meine Intervention war nicht geplant. Das war aus der Situation heraus. Ich habe mich so geärgert, dass ich nun nach immerhin sechs Jahren Bundestag meinen ersten Ordnungsruf erhalten habe. Ich werde mich bei dem Bundestagspräsidium natürlich entschuldigen. Es geht jedoch schon um die Frage der Kultur im Bundestag. Hier agierte die CDU/CSU ungebührlich. Außerdem macht man keine gemeinsamen Sachen mit der rechtsextremen AfD.
Die "Bild" schreibt, Sie hätten das Wort "Wichser" benutzt. Stimmt das?
Das ist falsch und wäre nie meine Wortwahl.
Werden Sie das Ordnungsgeld akzeptieren?
Ja.