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Haushalts-Tipps Rotweinflecken entfernen: Mit kühlem Kopf und diesen Hausmitteln gelingt es

Rotweinflecken entfernen: Salzhäufchen auf Rotweinfleck auf Teppich
Jeder kennt es: Das Problem mit den Rotweinflecken. Lesen Sie hier, wie Sie es lösen. Mit kühlem Kopf und natürlichen Hausmitteln.
© Frank May / Picture Alliance
Rotweinflecken sind ärgerlich, aber längst kein Grund mehr zum Verzweifeln. Wer nach dem Malheur kühlen Kopf bewahrt und zu den richtigen Hausmitteln greift, hat im Kampf gegen die fiesen Gerbstoffe gute Karten.

Omas Teppich, die frisch gewaschene Stofftischdecke, das sündhaft teure Sofa oder die Lieblingsjeans der besten Freundin: Man muss nicht unbedingt zu tief ins Glas gucken – schon eine kurze Unachtsamkeit reicht – und der gute Pinot Noir taucht das (im schlechtesten Fall helle) Gewebe in dunkles Rot. Das ist nicht nur schade um den Wein. Wer zu lange wartet, ruiniert sich dabei Klamotten, Teppich oder Inventar für die Ewigkeit. Oberstes Gebot in der Not: Kurz Luft holen, dann zügig handeln. Meistens.

Rotweinflecken entfernen: Die größten Fehler

Rotweinflecken sind unschön. Aber auch keine Katastrophe. Sie können aber eine werden. Im Folgenden erfahren Sie, was Sie unterlassen sollten, wenn der Rotwein ihr weißes Hemd ohnehin schon bis auf Weiteres ruiniert hat.

  • Finger weg von heißem Wasser, Wasserdampf oder Ähnlichem. Bearbeitet man den Rotweinfleck mit Hitze brennen sich die Farbstoffe noch stärker in die Fasern ein und Sie haben danach mit Sicherheit ein Unikat im Schrank.
  • Keine Experimente mit chemischen Reinigern! Chemische Reiniger sollten nur dann eingesetzt werden, wenn sie sich bei Rotweinflecken schon einmal bewährt haben. Nicht alle Reiniger reagieren mit den Inhaltsstoffen des Weins gleich. Einige können die ohnehin schon ärgerliche Situation erheblich verschlimmern.
  • Nicht wischen, sondern tupfen! Wer nach dem Malheur wild auf dem Fleck herumgewischt, vergrößert den Schaden nur noch. Deshalb sollte stets vorsichtig getupft werden.
  • Keine farbigen Servietten verwenden! Was passiert, wenn ein Rotweinfleck mit einer eingefärbten Serviette behandelt, kann sich jeder selbst ausrechnen. Greifen Sie, wenn überhaupt zu einem weißen Papiertuch. 
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Rotweinflecken entfernen: Diese Hausmittel helfen

Will man Rotweinflecken entfernen, muss zügig gehandelt werden. Jedenfalls in den meisten Fällen. Denn so lange der Fleck feucht ist, stehen die Chancen am besten, ihn restlos aus dem Gewebe zu saugen. Die gute Nachricht: Die meisten kleinen Helferlein sind in den meisten Haushalten schnell zur Hand. Und umweltverträglich sind die natürlich Hilfsmittel auch.

Bevor die Hausmittel zu ihrem großen Auftritt kommen, sollte der Weinfleck mit einem weißen Hand- oder Baumwolltuch so gut wie möglich aufgenommen werden. Ist nichts anderes zur Hand, greift man zu einer einfachen Küchenrolle. Üben Sie beim Tupfen etwas Druck aus, um möglichst große Mengen Weins aus dem Gewebe zu saugen.

Tipp: Arbeiten Sie immer von außen nach innen, um den Fleck nicht weiter zu vergrößern.

Mineralwasser – die erste Wahl

Ist der Fleck zumindest grob aufgenommen, rückt man den Farbstoffen am besten als Erstes mit Kohlensäure zu Leibe. Und zwar nach dem Motto: Je mehr, desto besser. Die in Mineralwasser enthaltene Kohlensäure löst die Farbstoffe aus den Fasern der Textilien.

Anwendung: Kippen Sie einen ordentlichen Schwapp Wasser auf den Fleck und lassen Sie die Kohlensäure einige Minuten einwirken. Tupfen Sie den Fleck anschließend mit einem weißen Baumwolltuch ab. Wiederholen Sie das, bis der Fleck vollständig verschwunden ist. Waschbare Textilien kommen anschließend am besten noch in die Waschmaschine, um auch den letzten roten Schimmer aus den Fasern zu holen.

Zitronensaft und Salz

Einen ähnlichen Effekt wie beim Mineralwasser erzielt man mit einem Mix aus Zitronensaft und Salz. Auch hier sorgt die Säure dafür, dass die hartnäckige Farbe aus dem Gewebe gezogen wird. Geeignet ist diese (zugleich ein wenig bleichende) Variante für helle, unempfindliche Stoffe. Bei Teppichflecken sollte eine andere Option gezogen werden. Die klebrigen Salzreste lassen sich nur sehr mühsam aus dem Teppich entfernen. 

Anwendung: Träufeln Sie etwas Zitronensaft auf die betroffene Stelle und bedecken Sie ihn großzügig mit Speisesalz. Der Fleck sollte unbedingt auch über die Ränder hinaus mit Salz bedeckt werden. Lassen Sie die Masse einige Minuten einwirken und waschen Sie den Zitronen-Salz-Mix anschließend gründlich ab. Weil der Saft der Zitrone recht aggressiv wirkt,  sollten Textilien anschließend in der Waschmaschine gründlich ausgewaschen werden. Bei farbigen Textilien sollte auf den Zitronensaft verzichtet werden. Die Säure greift möglicherweise nicht nur den Rotweinfleck, sondern auch die anderen Fasern an. Streuen Sie das Salz in diesem Fall großzügig auf die betroffene Stelle und saugen Sie ihn nach kurzer Einwirkzeit gründlich ab.

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Weißwein oder Sekt

Und weiter geht der Kampf mit der Säure. Im Fall von Weißwein sind das vor allem Wein- und Apfelsäure. Und weil neben einer Flasche Rotwein gern das weiße Pendant steht, muss man für das Gegengift auch nicht weit laufen. Beide Säuren greifen die nur in Rotwein enthaltenen natürlichen Gerbstoffe (auch als Tannine bekannt) an. Bei (weißem) Sekt wird die Wirkung noch durch die Kohlensäure verstärkt.

Anwendung: Beträufeln Sie den Rotweinfleck mit einem Schluck Weißwein oder Sekt und lassen Sie das Ganze etwa 20 Minuten einwirken. Danach mit einem weißen Baumwolltuch auftupfen.

Tipp: Sekt eignet sich auch hervorragend, um bereits getrocknete Rotweinflecken zu entfernen.

Wichtig: Da Sekt und Wein nicht geruchsneutral sind, sollte diese Methode nur bei Textilien angewendet werden, die man danach in der Waschmaschine waschen kann. 

Essig

Essig ist eins der effizientesten Hausmittel. Auch wenn man Rotweinflecken entfernen muss, ist der Tausendsassa des Haushalts gut einsetzbar. Er wirkt ähnlich wie Zitronensaft und bleicht den Fleck ganz einfach aus. Anstelle von Speiseessig sollte Essigessenz verwendet werden.

Anwendung: Essig auf den Fleck aufgetragen und nach kurzer Einwirkzeit gründlich auswaschen. Unter Umständen mehrmals wiederholen. Wegen seiner bleichenden Wirkung sollte auch die Essigessenz nur bei Flecken auf weißen oder hellen Stoffen angewendet werden.

Buttermilch

Um sie vor den gefährlichen Gerbstoffen des Rotweins zu schützen, können helle Stoffe auch in Buttermilch eingelegt werden.

Anwendung: Befüllen Sie ein ausreichend großes Gefäß (beispielsweise eine Schüssel) mit der Buttermilch und legen Sie den Stoff für 30 Minuten darin ein. Danach in der Waschmaschine auswaschen.

Chemische Reiniger: Wenns gar nicht anders geht

Natürliche Hausmittel sind im ersten (Schreck)Moment die beste Wahl. Doch nicht in jedem Fall werden sie mit dem hartnäckigen Rotwein fertig. Wenn Salz, Essig und Zitronensaft versagen, können chemische Reiniger einspringen. Greifen Sie hierfür entweder auf spezielle Fleckentferner aus dem Supermarkt zurück oder prüfen Sie ob es auch Reiniger mit dem Rotwein aufnehmen können, die Sie sowieso im Haus haben.

Glasreiniger

Glasreiniger ist farblos und seine chemische Zusammensetzung ist eine zuverlässige Waffe gegen Rotweinflecken. Dazu ist er meist parfümiert und riecht deutlich angenehmer als Weißwein, Sekt oder Essig.

Anwendung: Sprühen Sie den Glasreiniger großzügig auf den Fleck. Hierbei ist es wichtig, überall zu sprühen, damit später kein unschöner Rand bleibt. Lassen Sie den Glasreiniger einige Minuten einwirken und entfernen Sie den Fleck mit etwas Wasser und einem ungefärbten Tuch. Vorgang wiederholen, falls der Fleck nach dem ersten Versuch noch zu sehen ist.

Chemisches Fleckensalz

Gewöhnliches Salz ist eines der bekanntesten Hausmittel gegen Rotweinflecken. Chemisch zusammengesetztes Salz ist mit Aktiv-Sauerstoff angereichert, das wie Zitronensäure und Essig eine bleichende Wirkung hat. Man kann es in jedem Supermarkt kaufen.

Anwendung: Fleckensalz auf den Fleck auftragen oder mit der Wäsche ins Waschpulverfach geben. Der Aktiv-Sauerstoff im Salz entfernt die Flecken in der Regel schon bei der ersten Wäsche komplett. 

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Salmiakgeist, Waschbenzin oder Alkohol

Hat sich der Rotweinfleck auf einem besonders empfindlichen Stoff ausgebreitet, ist das sehr ärgerlich. Doch auch beim Wollpullover muss man nicht verzweifeln. So ist Salmiakgeist, den es in jeder Apotheke oder im Drogeriemarkt gibt, bei hellen Wollsachen eine Option.

Anwendung: Mischen Sie den Salmiakgeist im Verhältnis 1:10 mit Wasser und weichen Sie den Fleck mit der Flüssigkeit ein. Behandeln Sie das Gewebe danach noch mit Essig und Wasser, um zu verhindern, dass sich Flecken bilden.

Hat ein Seidenhemd Rotwein abbekommen, sind Waschbenzin oder hochprozentiger Alkohol die bessere Wahl, weil gewöhnliche Reiniger für den empfindlichen Stoff zu aggressiv sind. Auch hier sollte dringend darauf geachtet werden, dass nur getupft und nicht gewischt wird, weil man sonst die Seidenfasern zerstören kann.

Spezielle Fleckenentferner

Für den Fall, dass weder Hausmittel noch chemischen Reiniger gegen die unbeliebten Rotweinflecken ankommen, helfen womöglich nur speziell entwickelte Fleckenentferner aus der Drogerie. Die haben eine chemische Zusammensetzung, die gezielt auf Rotweinflecken abgestimmt ist.

Anwendung: In der Regel wird die Flüssigkeit auf den Fleck aufgetragen, der zusätzlich mit etwas kaltem Wasser befeuchtet wird. Je nach Anleitung wird das Ganze nach 30 bis 60 Minuten ausgewaschen.

Ja, Rotweinflecken auf Sofa, Bluse oder dem neuen Teppich sind ärgerlich. Aber noch längst kein Grund zur Schere zu greifen. Gegen einen kühlen Kopf und die passenden (Haushalts)-Helfer haben selbst die zähen Gerbstoffe im Rotwein keine Chance.

Quelle: "rhein-ahr-wein", "otto.de", "Weg mit dem Fleck", "Waesche-waschen", "brigitte.de"

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