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Beliebte Getränkemarke Abgesang auf einen Fruchtsaft-Klassiker: Punica, wir werden dich vermissen

Punica-Sorten
Punica-Sorten
© Punica / PepsiCo
Still und heimlich wurden die bunten Punica-Saftgetränke vom Markt genommen. Vermutlich hatte der Konzern nicht mit den vielen deutschen Fans der süßen Flüssigkeit gerechnet – zu denen auch unsere Autorin zählt.

Und plötzlich war sie weg. Aus den Supermarktregalen verschwunden, einfach so. Punica gehörte zur deutschen Fruchtsaftkultur – wer hätte gedacht, dass mal jemand dieses Wort schreiben würde? – so wie Valensina oder Hohes C. Als wir alle noch lineares Fernsehen schauten, gehörten Werbungen für das buntfarbige Getränk dazu. An die "Punica-Oase", in der man seinen Durst löschen kann, erinnern sich vermutlich viele.

Als das Fehlen des beliebten Getränks nach und nach von den Kunden bemerkt wurde, gab es schon vereinzelte Reaktionen in den sozialen Medien, besonders auf Twitter. "Woher bekomme ich denn dann mein buntes Zuckerwasser?", scherzte ein Nutzer. Ungerechtfertigt, wie echte Kenner wissen, denn wie jedes in den 90ern aufgewachsene Mädchen zu schätzen wusste, enthielt Punica keinen Zucker, sondern kalorienfreien Süßstoff und viel Wasser zum Verdünnen. Und nein, eine Diskussion über Süßstoffe wollen wir hier nicht anfangen.

Punica war Teil der deutschen Getränkekultur

Es war eine merkwürdige Mixtur, dieses Punica. Zimmerwarm kaum genießbar, kühlschrankfrisch aber wirklich lecker. Süß und künstlich, aber tatsächlich gut gegen den Durst. Interessanter als Wasser und gesünder als Softdrinks (zumindest ein paar Vitamine und ein bisschen Saft dürften tatsächlich drin gewesen sein). Es wird fehlen. Denn was trinkt man denn nun, wenn man am Morgen nach einer zu langen Party den Kater und den Durst gleichzeitig bekämpfen will? "Echten" Saft kann und soll man nicht in so solchen Mengen trinken, die Hüften würden es einem auch nicht danken. Schorlen sind einfach etwas ganz Anderes. Cola? Ja gut, aber Vitamine sind da nicht drin. Eistee? Einfach eine andere Zielgruppe.

Punica hatte seine eigentümliche Nische gefunden, wurde von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen geliebt. Umso merkwürdiger, dass da das Ende einer so beliebten Marke nicht einmal offiziell verkündet wurde. Offenbar hatte man gehofft, dass sich die Restflaschen eben abverkaufen und danach niemand nachfragt. Da allerdings hatte man bei den Eigentümern, PepsiCo und Tropicana, nicht mit den Fans der Punica-Oase gerechnet!

Das Ende wurde still und gefühllos beschlossen

Gegenüber dem stern bestätigte das Unternehmen die Einstellung in ebenso kühlem wie schwammigem Business-Deutsch: "Im Laufe des letzten Jahres hat TBG (Tropicana Brands Group, Anm. d. Red.) daran gearbeitet, seine Geschäftstätigkeit als unabhängige Einheit zu stärken und seine langfristige Strategie festzulegen. Das Punica-Geschäft ist eine der Marken, die in den Umfang des Joint Ventures einbezogen wird. Nach der Überprüfung der strategischen Prioritäten des Unternehmens hat das Team der Tropicana Brands Group jedoch die schwierige Entscheidung getroffen, die Marke vollständig vom Markt zu nehmen.“

Da heißt eine Firma schon Tropicana und stellt dann als erste Amtshandlung die gefühlt tropikanischste Saft-Marke der Nation ein? Eine Entscheidung, die man als bloßer betrübter Kunde wohl nicht nachvollziehen können muss. Klar ist jedenfalls: Punica war in seiner fruchtigen Wässrigkeit konkurrenzlos – und Fans müssen nun schauen, wie sie die Dürre in ihrem Herzen fortan bekämpfen. Punica, wir werden dich vermissen!

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