Die Misere bei der Stuttgarter S-Bahn geht weiter: Der Verkehrsclub Deutschland hat die Bahn scharf kritisiert, weil die Züge nach wie vor unpünktlich seien. Trotz abgeschaltetem Schiebetritt gebe es bei den neuen Zügen vom Typ ET 430 immer noch Türstörungen.

Stuttgart - Der Landesverband des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) hat die Bahn wegen der „anhaltenden Unzuverlässigkeit beim Stuttgarter S-Bahn-Verkehr“ anlässlich der Sitzung des Verkehrsausschusses des Landtags am Mittwoch kritisiert.

 

Laut VCD zeigt die aktuelle Pünktlichkeitsstatistik der S-Bahn auch ein Vierteljahr nach dem S-Bahn-Gipfel beim Verband Region Stuttgart (VRS) keine Besserung: „Obwohl im vergangenen Sommer der Einsatz der neuen S-Bahn-Züge vom Typ ET 430 wegen fehlerhafter Schiebetritte und Türen gestoppt wurde, liegt die Pünktlichkeit immer noch weit unter den Zielwerten“, kritisiert der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb. Die seit Mitte Dezember wieder eingesetzten ET 430 seien trotz abgeschalteter Schiebetritte unpünktlich. „Türstörungen führen regelmäßig zu Verspätungen, die vor allem den Fahrplan im Stammstreckentunnel durcheinanderbringen“, sagt Lieb. Dadurch habe es erst am vergangenen Freitag wieder ein S-Bahn-Chaos gegeben.

VCD: Bahn hat Signalstörungen nicht im Griff

Nach Ansicht des VCD hat die Bahn auch die „fast schon regelmäßig jede Woche aufs Neue auftretenden Signalstörungen nicht im Griff“. Die Informationspolitik an den S-Bahn-Haltestellen sei ebenfalls nach wie vor unzureichend.

„Die Bahn muss endlich das angekündigte Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Pünktlichkeit umsetzen“, fordert Lieb. Leider weigere sich der VRS als Aufgabenträger, eine genaue Statistik zu veröffentlichen. Die von Ehrenamtlichen für jede Linie ermittelte Pünktlichkeit zeige aber, dass die fahrgaststarken Linien S 1 bis S 3 viel stärker von Störungen betroffen seien.

Die VCD-Kritik am ET 430 sei nicht nachzuvollziehen, hieß es bei der Bahn. Die Züge seien unauffällig. Um kürzere Abfahrtzeiten zu gewährleisten, werde die Station Hauptbahnhof im Februar mit Kameras und Monitoren nachgerüstet. Die Inbetriebnahme sei im März vorgesehen.