Polen hat angekündigt, 10.000 Soldaten an der Grenze zu Belarus zu stationieren. Dadurch wolle man „den Aggressor abzuschrecken“, heißt es aus dem Nachbarland.

Polen will die Anzahl seiner Soldaten an der östlichen Grenze zu Belarus  auf 10.000 erhöhen. Davon würden 4000 „direkt an Einsätzen zur Unterstützung der Grenzpolizei beteiligt sein“, weitere 6000 Soldaten kämen als Reserve hinzu, sagte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Donnerstag dem staatlichen Rundfunk. Am Mittwoch hatte Warschau bereits verkündet, weitere 2000 Soldaten zu den bereits 2000 dort stationierten Soldaten an die Grenze zu Belarus zu verlegen.

 

Die Soldaten würden an der belarussischen Grenze stationiert, um „den Aggressor abzuschrecken, so dass der Aggressor es nicht wagt, Polen anzugreifen“, fügte Blaszczak hinzu.

Polen hat bereits in der Vergangenheit vor einer Bedrohung durch belarussische „Provokationen“ und potenziellen Gefahren durch die dort inzwischen ansässigen Söldner der russischen Wagner-Gruppe gewarnt. Auch beschuldigt Warschau Belarus und Russland, neue Grenzübertritte von Migranten in die Europäische Union zu organisieren, um die Region zu destabilisieren. 

Polen wirf Belarus Luftraum-Verletzung vor

Warschau ist der Ansicht, russische Wagner-Söldner könnten von Belarus aus nach Polen eindringen oder Migranten beim Grenzübertritt helfen. Polen hatte Belarus vergangene Woche auch vorgeworfen, seinen Luftraum mit zwei Hubschraubern verletzt zu haben. 

Nach Angaben des polnischen Grenzschutzes versuchten in diesem Jahr bislang 19.000 Migranten, von Belarus nach Polen einzureisen. Im gesamten Jahr 2022 waren es 16.000. Im vergangenen Monat allein versuchten demnach mehr als 4000 Migranten, die Grenze nach Polen zu überqueren.