Schwere Unwetter haben in der Nacht auf Mittwoch im Landkreis Dachau Spuren hinterlassen. Vielerorts stürzten Bäume oder Bauzäune auf Straßen, heftiger Wind deckte Dächer ab. Nach Angaben der Polizeiinspektion Dachau wurden auch einige Autos von herabfallenden Ästen oder umgestürzten Bäumen beschädigt. Ein Baum verfehlte nur knapp das Gebäude des Kindergartens St. Peter in Dachau.
Einsatzschwerpunkt für die Polizei waren Dachau, Karlsfeld und Bergkirchen. Insgesamt sei es in Dachau im Vergleich mit anderen Landkreisen aber "gar nicht so schlimm" gewesen, sagt ein Polizeisprecher. Niemand sei verletzt worden. Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord, in dessen Zuständigkeitsgebiet auch der Landkreis Dachau fällt, registrierte zwischen 23.20 Uhr am Dienstag und 8.15 Uhr am Mittwoch 346 unwetterbedingte Einsätze.
Auch die Feuerwehren im Landkreis haben eine arbeitsintensive Nacht hinter sich, die Einsätze liefen teilweise bis in den Vormittag. Die Freiwillige Feuerwehr Dachau schreibt am frühen Mittwochmorgen auf Facebook: "Wir sind seit 0.18 Uhr im Einsatz. Das Gewitter samt Orkanböen hat uns eine Menge Einsätze beschert. Abgerissen Äste, entwurzelte und umgestürzte Bäume und Baustellenabsicherungen halten uns auf Trab. Gegen 4 Uhr war es mal ruhiger, aber jetzt wo überall die Wecker klingeln, werden weitere Schäden gemeldet."
Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von Facebook angereichert
Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Facebook angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.
Auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr Hebertshausen mussten an vielen Stellen umgestürzte Bäume von den Straßen entfernen. Zudem sei es zu einem "flächendeckenden Stromausfall" gekommen, so die Feuerwehr. Betroffen war demnach auch das Hebertshausener Feuerwehrhaus und die Katastrophenschutzhalle. Beide Gebäude seien mittels Notstromeinspeisung versorgt worden.
Aufgrund des Unwetters bleibt auch das Dachauer Freibad an diesem Mittwoch geschlossen. Das haben die Stadtwerke am Morgen mitgeteilt. "Es gibt Schäden wegen umgestürzten Bäumen und kaputten Zäunen, die Becken sind verunreinigt." Auch eine geplante Spieleaktion falle damit "buchstäblich ins Wasser", heißt es.
Weniger S-Bahnen als üblich unterwegs
Im Großraum München waren wegen Unwetterfolgen deutlich weniger S-Bahnen unterwegs als üblich. Man habe den Verkehr in der Nacht weitgehend eingestellt, teilte die Bahn mit. Auch auf der Linie S2 nach Petershausen/Altomünster mussten Fahrgäste den ganzen Tag über mit Einschränkungen rechnen.
Auf den Autobahnen A8, A99 und A96 kam es in der Nacht ebenfalls zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Auf allen drei Autobahnen seien einzelne Fahrstreifen aufgrund umherliegender Äste oder sonstiger Gegenstände kurzzeitig nicht mehr befahrbar gewesen, teilte die Verkehrspolizeiinspektion Fürstenfeldbruck mit.
In Karlsfeld muss die Straße "Am Krebsbach" zwischen Fasanenstraße und der Handwerkersiedlung wegen Windbruch voraussichtlich für die nächsten zwei Wochen für den gesamten Fußgänger- und Fahrzeugverkehr komplett gesperrt werden. Es wird gebeten, den betreffenden Straßen- und Wegabschnitt zu umfahren und die Sperrungen zu beachten. Laut Gemeinde besteht "Gefahr für Leben und Gesundheit".
Auch an den Kreisstraßen- und Radwegen des Landkreises entstanden erhebliche Schäden. Deshalb bittet das Landratsamt in den kommenden Tagen um erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht. Es drohe weiterhin Gefahr durch umstürzende beschädigte Bäume und herabfallende Äste.
