Musik:„Hamburger Goldkehlchen“ schmettern Weihnachtslieder

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Der Hamburger Freizeit-Männerchor Goldkehlchen gibt sein traditionelles Weihnachtskonzert. (Foto: Markus Scholz/dpa)

Sie stehen für wilden und mitreißenden Massengesang. Der Männerchor „Hamburger Goldkehlchen“ begeistert seit 2016 mit seinen leidenschaftlich-schrägen Tönen und lockt damit tausende Besucher auf seine Konzerte. Nun hat er einen neuen, durchaus prominenten Fan.

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Hamburg (dpa/lno) - Schräge Töne und ein bekannter Kinderliedermacher: Der Männerchor „Hamburger Goldkehlchen“ hat sich für sein diesjähriges Weihnachtskonzert in der Kulturkirche Altona den Musiker Rolf Zuckowski an die Seite geholt. Gemeinsam mit dem 75-Jährigen schmetterten die rund 70 Männer am Mittwochabend euphorisch und lautstark drei seiner Winter- und Weihnachtsklassiker und begeisterten damit ihr Publikum, das oft ebenso lauthals mitsang.

Der Hamburger stand mit Gitarre vor den Männern und sang zunächst den Klassiker „Guten Tag, ich bin der Nikolaus“. Später folgte „Winterkinder“ und am Ende des Konzertes gaben die Sänger und Zuckowski mit „In der Weihnachtsbäckerei“ noch eine lautstarke Zugabe. Die „Goldkehlchen“ übernahmen dabei den Part, der üblicherweise von den Kindern gesungen wird. Zuckowski war sichtlich begeistert von der Stimmung unter den Chormitgliedern und in der Kirche.

„Rolf Zuckowski in der Kulturkirche Altona, wir haben alles erreicht“, freute sich Chorgründer Flemming Pinck nach dem ersten gemeinsamen Auftritt. Der Kinderliedermacher sagte: „Ihr seid die Sensation überhaupt. Wirklich.“ Der Chor sei der Beweis dafür, dass Musik die Seele von Menschen retten könne.

Schon bei den Proben sagte der 75-Jährige mit einem Lachen, er sei noch nie auf so eine sympathische Weise angebrüllt worden. Dass er und dieser unkonventionelle Männerchor zusammen auf der Bühne stehen, findet er nicht ungewöhnlich. Im Gegenteil: Sie beide verbinde die Freude am Singen. „Bei mir geht es eher um den Gesang vom Herzen her. Hauptsache ist, dass das Herz singt. Das ist für mich ganz entscheidend.“ Der Chor habe nun auf jeden Fall einen Fan mehr.

Besonders unterstützenswert findet er zudem, dass es ein Chor aus Männern ist. „Ich finde ja singende Jungs und singende Männer sowieso spannend. Das Kinderlied-Singen ist ja doch überwiegend noch Mädchensache.“

Dass das eben nicht so sein muss, haben die „Goldkehlchen“ bei ihrem Weihnachtskonzert mehr als bewiesen. Neben den drei Adventsklassikern von Zuckowski standen unter anderem auch „Eine Muh, eine Mäh“, „Eternal Flame“ inklusive Blockflöten-Einsatz, „Love is All Around“, „Uptown Girl“ sowie die „Goldkehlchen“-Evergreens „Moin, Moin Hamburg“ und „Mandy“ auf dem Programm.

Den unkonventionellen und selbstbewussten Chor zeichnen nicht nur die schrägen Töne, sondern auch die Basecaps, Wollmützen, Dreitagebärte, Schnurrbärte und schwarzen Blouson-Kutten mit dem „Goldkehlchen“-Aufdruck aus. Der Chor ist eine selbstironische, sympathische Truppe. Und die Männer, die vor allem in ihren 30er- und 40er-Jahren sind, singen nicht nur für sich. Sie sammeln stets auch Geld für einen guten Zweck. Am Mittwochabend sollten die Spenden einem Musikprojekt in Brasilien zugute kommen.

© dpa-infocom, dpa:221206-99-804577/3

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