Duftende Dünnele und frisch gepresster Apfelsaft – einen Vorgeschmack auf herbstliche Genüsse bekamen die Teilnehmer im Ferienprogramm der Lustigen Handwerksburschen. Schon vor dem Schmaus hatten sie Hand angelegt und einen Teil der Äpfel selbst aufgelesen. Dann ging es zur Verarbeitung auf den Lindenhof in Mühlhausen, wo es gleich geschäftig weiterging. Während Karl-Heinz Bader mit kräftigem Wasserstrahl die Äpfel säuberte, scharte sich ein Teil der Kinder am Tisch um Georg Schroff und Simone Hubenschmid und half fleißig beim Äpfel- und Zwiebelschneiden für die Dünne.

Das war ganz im Sinne der Veranstalter. Im Jahr 1982 fanden sich Auszubildende verschiedener Handwerksberufe zusammen und gründeten die Handwerkerrunde. „Wir wollten die Bräuche und das Ansehen des Handwerks pflegen und fördern und aktiv im dörflichen Geschehen mitwirken“, sagt Jürgen Hubenschmid als Mann der ersten Stunde. Mit Unterstützung ihrer Frauen legen die Handwerkerburschen an Fronleichnam in Mühlhausen den Blumenteppich, seit über 20 Jahren sind sie im Ferienprogramm dabei. Das kam auch an diesem Nachmittag bei den 15 Teilnehmern bestens an.

Beim Pressen wird Kraft gebraucht

Nach dem Waschen wurden die gemahlenen Äpfel als breiige Masse aus der Maische-Mühle in die Presse umgefüllt, dann hieß es wieder Hand anlegen und das Kurbelrad drehen. Leon und Tim Bader kennen sich aus, mit vollem Einsatz brachten sie den Mechanismus im Schwung. Während sie die Kurbelstange anschoben, floss aus dem Hahn der Presse schon der erste Saft. Familie Bader hält auf Tradition, rund 1000 Liter Apfelsaft werden während der Erntesaison auf diese Art gepresst.

Am Tisch wurden die Dünne vorbereitet, der Teig mit Schinken und Äpfeln belegt und mit Käse bestreut. Es dauert nicht lange und aus dem Backofen strömten erste Düfte. Rund 250 Liter sterilisierter Apfelsaft war das Ergebnis des Nachmittags, fünf Liter konnte jedes Kind mit nach Hause nehmen.