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Am kommenden Sonntag sind die Bürger der Fuhrmannstadt aufgerufen, ihren Bürgermeister für die nächsten acht Jahre zu wählen. Der bisherige Amtsinhaber Stefan Bubeck bewirbt sich erneut. Ein weiterer Kandidat hatte zwar fristgerecht seine Unterlagen eingereicht, ist bisher aber nie in Erscheinung getreten.

Bubeck stammt aus Fellbach und war vor der Wahl zum Bürgermeister von Mengen bereits Schultes in Hettingen bei Gammertingen. Am 6. Juli 2008 erhielt Bubeck mit 3.917 Stimmen bzw. 82,1 Prozent gegen vier Gegenkandidaten im ersten Wahlgang das Vertrauen der Mengener ausgesprochen. Kurz vor dem Wahltermin blickt Stefan Bubeck im Gespräch mit dem SÜDKURIER auf die seine erste Amtsperiode zurück. Als Großprojekte, die verwirklicht werden konnten, nennt Bubeck den Bau der Kernortentlastungsstraße im Ortsteil Rulfingen, die Neugestaltung der Innenstadt, möglich geworden durch die Umwidmung der Hauptstraße von der Bundesstraße zur Gemeindestraße. Die stolze Summe von 12 Millionen Euro floss als Schwerpunkt der Investitionen in Schulen und Kindergärten. Seiner Wahrnehmung nach gab es in Mengen auch einen positiven Stimmungswechsel. „Es ist eine Aufbruchsstimmung zu spüren. Im Zusammenhang mit den vielen städtebaulichen Veränderungen werde der Blick zunehmend nicht mehr rückwärts gewandt, sondern in die Zukunft gerichtet.“, so Bubeck. Dies zeige sich auch durch zahlreiche private und gewerbliche Investitionen in die Stadt. Namentlich zählt Bubeck das Fachmarktzentrum auf dem Reiser-Areal, den Abbruch der ehemaligen Ziegelei mit nachfolgender Wohnungsbebauung, das Seniorenzentrum der Zieglerschen sowie die vierzig Wohnungen, die künftig in der Reischachstraße entstehen, auf.

Als eine Riesenenttäuschung bezeichnet Bubeck den Abzug der Bundeswehr aus der Oberschwabenkaserne und die damit verbundene Schließung des Standorts. Im Zuge der Konversion wurden umgehend Planungen und Gutachten erstellt, um auf dem Gelände ein interkommunales Gewerbegebiet sowie ein Aus- und Weiterbildungszentrum für Verkehr und Logistik anzusiedeln. Die vorhandene Infrastruktur hätte sich gerade für das Bildungszentrum als hervorragend erwiesen. Dass letztlich doch nichts aus diesem Vorhaben geworden ist, bedauert Bubeck sehr.

Stolz ist der Bürgermeister auf die Tatsache, dass von den 52 Millionen Euro Investitionsvolumen in seiner Amtszeit gerade mal eine Million durch Darlehen finanziert werden musste. Der Rest wurde aus Eigenmitteln und über Zuschüsse aufgebracht. Überzeugt ist Bubeck, dass ihn die aktuelle und kontrovers geführte Diskussion um die Windkraftanlagen zwischen Rulfingen und Krauchenwies am Sonntag Stimmen kosten wird. Er bedauert, dass die Windkraftgegner dieses Projekt mit ihm personifizieren und er für die landespolitischen Ziele und Gesetze verantwortlich gemacht werde, für die er aber nichts könne. Vielmehr sollte bei der Bürgermeisterwahl doch seine Arbeit in den vergangenen acht Jahren beurteilt werden. Die Tatsache, dass sich keine weiteren Kandidaten um den Posten des Mengener Stadtoberhaupts beworben haben, sieht Bubeck im allgemeinen Trend. Generell fänden sich bei Bürgermeisterwahlen immer weniger Bewerber, weil das Amt große Entbehrungen mit sich bringe.