Informieren statt ablehnen, heißt das Motto

Der bundesweite Tag des Flüchtlings wurde in der Kreisstadt gestern dazu genutzt, um über dieses Thema zu informieren. Landratsamt, Caritasverband, Diakonie und Deutsches Rotes Kreuz hatten vor dem Rathaus Infowände aufgestellt. Zahlreiche Ehrenamtliche waren gekommen, um mit den Menschen ins Gespräche zu führen. Schon lange dabei ist Jutta Wolf. Sie gestaltet das Asylcafé "Globus" mit, das regelmäßig im Fidelishaus stattfindet. Wolf hat festgestellt, dass das Interesse an einer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Flüchtlingshilfe keineswegs nachgelassen hat. "Die meisten Helfer sind bei der Stange geblieben", sagt sie mit Genugtuung. Derzeit sei es so, dass es immer wieder neue Interessenten gebe. Das kann Manuela Friedrich vom Caritasverband bestätigen. "Die Aufgabenbereiche sind so vielfältig, dass sich jeder engagieren kann", sagt die hauptamtliche Ehrenamtskoordinatorin. Das Wahlergebnis der AfD ist für Jutta Wolf übrigens nicht überraschend. Sie hatte sogar mit mehr Zuspruch für die Rechtspopulisten gerechnet.

Jemand, der sich für das Informationsangebot auf dem Marktplatz interessiert, ist Lamine Ndong. "Solche Sachen sind der richtige Weg. Information ist sehr wichtig", sagt der Mann, der aus Düsseldorf kommt, sagt er schmunzelnd. Geboren ist er im Senegal, wie seine Begleiterin Christine Mendy, die sich ebenfalls intensiv mit den Stellwänden beschäftigt. Dabei stellte sich heraus, dass Ndong der neue Einrichtungsleiter der Landeserstaufnahmestelle in der Stauffenberg-Kaserne ist. Die wird im Auftrag des Regierungspräsidiums von der OSR betrieben, einer Firma, die integrierte Dienstleisterin im Asyl- und Migrationsbereich ist. "Eigentlich bin ich noch gar nicht richtig da und jetzt schon mittendrin", sagt der der neue LEA-Chef in perfektem Deutsch.

Wie sehen die Stationen eines Flüchtlings aus? Wie entwickeln sich die Flüchtlingszahlen im Kreis? Dazu gab es jede Menge Fakten aus erster Hand und die Möglichkeit, sich über ehrenamtliches Engagement zu informieren.