„Tales of Utopia“ ist ein Konzeptalbum, das während der Covid-Pandemie entstanden ist. „Wir hatten die Zeit, uns mit unserer Herkunft zu beschäftigen. Wir lasen Geschichten aus der Bibel oder aus „Tausendundeine Nacht“ und vielen anderen Mythologien“, sagt Pianist Gadi Stern. So sei mitten in einer Zeit des Chaos eine friedvolle Utopie entstanden.
Das Trio Shalosh aus Tel Aviv interagiert auf höchstem Niveau. Es gibt kein melodisches Übergewicht vom Klavier oder instrumentale Schauläufe, mit denen Jazzalben manchmal zu sportlichen Wettbewerben mutieren. Hier ist alles ein Guss, meint unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.
„Entrance to the Great City“ (Live Session) aus dem Album „Tales of Utopia“ vom Trio Shalosh
Jazz Afro-kubanischer Jazz: „Timba a la Americana“ von Harold López-Nussa
Der Pianist Harold-López Nussa hat beim Jazz-Label „Blue Note“ sein neues Album „Timba a la Americana“ veröffentlicht. Ein Tribut an die kubanischen Heimat und an den Afro-Cuban-Jazz der 30er- und 40er-Jahre.
Jazz Sensibler Kammerjazz: „Ulaan“ von Enji
Ihren ersten Kontakt mit dem Jazz und der deutschen Sprache fand die mongolische Sängerin Enji im Goethe-Institut in Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei. Später studierte sie Jazzgesang in ihrer Wahlheimat München, wo sie nun auch ihr neues Album „Ulaan“ mit dem Gitarristen Paul Brändle und dem Produzenten Martin Brugger realisierte: sensibler Kammerjazz, der auf die Folklore ihrer Heimat trifft.
Jazz Unbedingte Hörempfehlung - „Fly or Die Fly or Die Fly or Die ((world war))" von Jaimie Branch
Der Tod von Jaimie Branch war ein Schock für die internationale Jazzszene – vor einem Jahr, ist die US-amerikanische Trompeterin mit nur 39 Jahren in New York gestorben. Mit ihrem Quartett „Fly or Die“ hatte Branch kurz vorher noch ein Album aufgenommen. Das ist jetzt erschienen: „Fly or Die Fly or Die Fly or Die ((world war))" heißt es, darauf zu hören ist ein hymnischer Jazz mit Punk-Attitüde. Julia Neupert mit einer unbedingten Hörempfehlung.