Abgeschobener Russen-Dissident: Bundesinnen-Ministerium soll Auskunft geben

Schwarzenberg - Im Fall des aus Westsachsen abgeschobenen russischen Dissidenten Roman Dolgov soll nun das Bundesinnenministerium Auskunft geben. Das fordert der Landtagsabgeordnete Frank Richter (62, SPD).

Roman Dolgov saß in Russland in Haft. Hier ein Foto aus dem Gefängnis von Murmansk.
Roman Dolgov saß in Russland in Haft. Hier ein Foto aus dem Gefängnis von Murmansk.  © imago/ITAR-TASS

"Ich will einen Brief ans Innenministerium schreiben, mit der Bitte, die Einreisesperre für Dolgov aufzuheben oder zumindest zu verkürzen", so Richter.

Dolgov ist mit einem Einreiseverbot von 22 Monaten belegt. Juristisch vertreten wird er vom Chemnitzer Anwalt Leo Matthias Waltermann (65).

Der Dissident und Umweltaktivist Dolgov konnte im Mai 2022 mit einem schwedischen Schengen-Visum aus Russland fliehen. Da diese Visa jedoch nur eine kurze Laufzeit haben, "wurde er hier in ein Asylverfahren gezwungen", so sein Anwalt.

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Der Asylantrag sei Ende Oktober vom zuständigen Bundesamt abgelehnt worden. Ein Eilantrag dagegen wurde am 9. November 22 vom Verwaltungsgericht Chemnitz abgelehnt.

Dolgov hat in Sachsen eine Partnerin und mit dieser ein noch minderjähriges Kind.

Titelfoto: imago/ITAR-TASS

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