Junges Gemüse belegte am Samstagnachmittag die Treppe des Bezirksschulhauses. Für einmal im wahrsten Sinne des Wortes: Tomatenschösslinge, Artischockenpflänzchen und Schnittlauchbüschel warteten auf Abnehmer, die in ihrem Garten Platz für die kleinen Pflänzchen haben. Die meisten Hobbygärtnerinnen und –gärtner hatten zuerst ihre überschüssigen Setzlinge abgegeben, um dann um punkt halb drei neues Grün auszusuchen und mit nach Hause zu nehmen.

Überzähliges wird verschenkt

Doch nicht nur Gemüse wurde getauscht, auch Blumen, Kräuter, Sträucher oder Zimmerpflanzen waren im Angebot. «Die Leute haben Freude daran, einige ziehen extra mehr Setzlinge, um sie hierherbringen zu können», sagten Barbara Kaspar und Sabine Egli, welche die Pflanzenbörse seit vielen Jahre organisieren. «Ein pensionierter Gärtner hat extra viele Artischocken aufgezogen.»

Nebst Pflanzen wurde auch Wissen ausgetauscht. Begehrte Auskunftsperson war Margrit Wiss. Die 83-jährige Köllikerin besucht die Börse seit Jahren und hilft gerne weiter. «Viele fragen nach der Schneckenresistenz bestimmter Pflanzen», so die pensionierte Lehrerin. Selbst bringe sie lieber, als etwas mitzunehmen. «Doch bei einem Eisenhut würde ich zugreifen.»

Auch Benedetta Schär konnte nicht widerstehen. Eigentlich besuchte sie mit ihren Kindern den Lunapark, der ebenfalls auf dem Schulhausplatz stattfand, und sah die Börse nur zufällig. «Jetzt kann ich meinen Garten verschönern», freute sie sich. «Und den nächsten Termin im September werde ich mir dick anstreichen.»