Eine Geburtstagsparty aus 211 Gründen

Mit einem tollen Konzert feierte die Musikgesellschaft Montlingen-Eichenwies ihr 150-jähriges Bestehen. Dazu kamen das 50-Jahr-Jubiläum der Jungmusik und die elf Jahre Musizieren der Juniorband. Das ergibt insgesamt 211 Gründe zum Feiern

Gerhard Huber
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Die jubilierende Musikgesellschaft Montlingen Eichenwies bot wie gewohnt Blasmusik auf hohem Niveau. (Bilder: Ulrike Huber)

Die jubilierende Musikgesellschaft Montlingen Eichenwies bot wie gewohnt Blasmusik auf hohem Niveau. (Bilder: Ulrike Huber)

Es war ein Abend voller Freude, bester Stimmung und guter Musik. Ein Abend, an dem die MG Montlingen-Eichenwies ein grosses Jubiläum feierte. Seit 150 Jahren musizieren die Blasmusiker rund um den Kolbenstein. Und seit 50 Jahren besteht die Jungmusik, in der die künftigen Blasmusiker ausgebildet werden.

Doch am Anfang des Programms standen die Youngsters von der Juniorband, die auch auf elf Jahre zurückblicken dürfen. Dirigent André Breitenmoser führte sie souverän durch ein schwieriges Programm, das sie gut meisterte. So animierte sie das Publikum in der fast vollen Berglihalle schon mit dem von Henry Mancini in den 50er-Jahren für eine Detektiv-Filmserie komponierten «Peter Gunn»–Thema zum Mitmachen. Der Höhepunkt war der Auftritt von Solotrompeter Enea Simone im von Breitenmoser komponierten Stück «Trompetenliebe».

Die Youngsters von der Juniorenband der MG Montlingen-Eichenwies machten ihre Sache sehr gut.

Die Youngsters von der Juniorenband der MG Montlingen-Eichenwies machten ihre Sache sehr gut.

Die Jungmusik spielte im Stehen

Besonders innovativ war die Vorstellung der Jungmusik. Dirigent Patrick Bichler hatte sich etwas einfallen lassen. So kamen die Jungmusiker ohne Stühle und Notenständer zum Auftritt; sie spielten im Stehen und teilten sich die Bühne mit den jungen Damen der Tanztruppe Creative Dancing aus Au und Widnau. Diese setzte die Musik kongenial in Bewegung um. Kein Wunder, forderten die Zuhörer vehement eine Zugabe. Als Dessert gab es einen Song der britischen Soul- und Funkband Hot Chocolate, die in den Siebzigern den Disco-Sound revolutionierte.

Die MGME unter der musikalischen Leitung Matthias Benos spielte wie gewohnt auf hohem Niveau. Der Auftritt imponierte mit einem ungewöhnlich klaren Sound und klar getrennten Registern; er war wohltönend, angenehm und fehlerlos. Spätestens mit «Boney M. Mega Mix», einem Potpourri von Ohrwürmern wie «Daddy Cool» oder «Rivers of Babylon» kam in der Halle richtige Partystimmung auf.

Diese wurde mit den Polkas «Von Freund zu Freund» von Martin Scharnagl und «50 Jahre» von Mario Bürki noch gesteigert. Da klirrten die Tschinellen, es tröteten die Hörner, Trompeten und Posaunen. Es jubilierten die Flöten und Klarinetten und die Basstuba umtatate, dass es eine wahre Freude war.

Konfettikanonen und innenleuchtende Ballons

Dazu gab es einen Streifzug durch den Schlagerpopsound der 80er und den der Festtagsparty angemessenen Geburtstagsmarsch. Mit der Zugabe aus «Blues Brothers» brachte das Blasorchester die Stimmung nochmals zum Kochen. Begeistert machten alle Zuhörer mit und erfreuten sich dann am Schlussbild, als sich die Akteure vor und auf der Bühne versammelten und sich mit Konfettikanonen und innen leuchtenden Luftballons noch einmal so richtig hochleben liessen.
Wie Irene Loher, seit wenigen Monaten neue Präsidentin, erklärte, wollte die MGME das 150-Jahr-Jubiläum nicht mit einer einzigen Veranstaltung feiern, sondern alle Auftritte dieses Jahres an diesem Jubiläum festmachen. «Nach dem letztjährigen Kreismusiktag wäre es wohl zu viel des Guten gewesen, heuer schon wieder einen Grossanlass durchzuführen.»

Mit dem samstäglichen Konzert- und Partyabend haben die Montlinger Musikanten ihre Jubiläen ohnehin schon mit toller Stimmung begangen.