Volleyball
Ein Sieg für die Moral: Volley Toggenburg setzt sich gegen Volley Lugano durch

Nach 17 Niederlagen in Serie besiegte Volley Toggenburg in der Wattwiler Rietsteinhalle das für den Cupfinal qualifizierte Team von Volley Lugano mit 3:2. Ein für die Moral wichtiger Sieg zum Ende der Qualifikationsrunde.

Markus Imthurn
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Volley Toggenburg überzeugte mit einem starken Kollektiv und einer immer besser aufspielenden Taylor Borup.

Volley Toggenburg überzeugte mit einem starken Kollektiv und einer immer besser aufspielenden Taylor Borup.

Bild: PD/Teresa De Cristofaro Frei

Just vor Wochenfrist hatte sich Volley Lugano für den Cupfinal qualifiziert und auch in der Meisterschaft gilt das Team als Geheimtipp. Dass Volley Toggenburg ausgerechnet gegen diesen Gegner ihr Meisterstück abliefern würde, zählt zu den Überraschungen der letzten NLA-Qualifikationsrunde.

Zu Beginn befürchtete man allerdings das Schlimmste für die Toggenburgerinnen. Gleich mit 5:0 zogen die Favoritinnen davon und Trainer Mäsi sah sich bereits zu seinem ersten Time-out gezwungen.

Doch danach zeigte sich das Heimteam wie verändert. Aus einer soliden Defensive heraus drehte Volley Toggenburg das Spiel zum 9:8. Zwar ging der erste Satz knapp mit 25:23 verloren, doch die 270 Zuschauer in der Rietsteinhalle bemerkten, dass heute mehr drin liegen könnte.

Punkt knapp abgegeben

Auch im zweiten Satz hielt das Heimteam mit. Mehr noch: Volley Toggenburg überzeugte sowohl in der Defensive als auch im Angriff. Ersatzpasseuse Nora Sacher zeigte phasenweise ein fulminantes Spiel und bediente nebst Taylor Borup vermehrt auch Annouk Erni. Bis zum Stand von 21:20 für Lugano war das Spiel ausgeglichen. Ein Augenblick der Unkonzentriertheit bei Volley Toggenburg sorgte dafür, dass die nächsten 4 Punkte nach Lugano gingen, welches den zweiten Satz mit 25:20 für sich entschied.

Spiel gedreht

Nach den zwei engen Sätzen schonten beide Trainer ihre Topspielerinnen. Schnell geriet das Heimteam mit 6 Punkten in Rückstand. Beim Stand von 21:16 für Lugano sahen die Tessinerinnen wie die sicheren Sieger aus.

Doch Volleyball findet vor allem auch im Kopf statt. Mit einer Serviceserie der 17-jährigen Aline Kellenberger wussten die Gäste so rein gar nichts anzufangen und gaben den sicher geglaubten Satz noch aus den Händen. Lugano leistete sich zum Schluss zudem fünf Eigenfehler, welche den Wattwilerinnen mit 25:22 den Satzgewinn sicherten.

Die Tessinerinnen waren nun total von der Rolle. Die Eigenfehlerquote stieg und Volley Toggenburg dominierte die Partie nach Belieben. Der vierte Satz stand vor allem im Zeichen von Joanna Mazzoleni. Jeder zweite Angriff der Mittespielerin fand ihr Ziel, sodass das Heimteam mit 20:12 in Führung ging. Zwar drehte Lugano zum Ende des vierten Satzes nochmals auf, doch blieb das Team von Trainer Erni kühl. Topscorerin Maggie Nedoma verwertete den ersten Satzball zum 25:18 für das Heimteam.

Erster Sieg der Saison

In der gut gefüllten Rietsteinhalle brodelte es. Volley Toggenburg legte einen Blitzstart hin und setzte sich im Entscheidungssatz zum 5:0 ab. Doch Volley Lugano hielt mit seinen 5 ausländischen Spielerinnen dagegen und kämpfte sich wieder zum 7:6 heran. Bei solch engen Spielständen entscheiden oft nur Nuancen über Sieg und Niederlage. Die Nuance hiess diesmal Taylor Borup. Die letzten 5 Punkte gingen alle auf das Konto der Amerikanerin, die den fünften Satz zum 15:12 für das Heimteam entschied.

Dieser Sieg kommt für Volley Toggenburg zu einem äusserst wichtigen Zeitpunkt. Nach 17 Niederlagen in Folge und der schlechtesten Qualifikationsrunde seit dem Wiederaufstieg zweifelte manch einer schon am Ligaerhalt. Jetzt geht es in die Relegation. Erster Gegner der Playoff-Runde ist Volleyball Franches-Montagnes.