Basketball-SpielberichteVerstärkte T71-Defensive lässt Sparta abblitzen

Basketball-Spielberichte / Verstärkte T71-Defensive lässt Sparta abblitzen
Entscheidendes Duell: T71-Profi Jimmie Taylor (in Weiß) konnte den Bewegungsraum von Lavone Holland (in Rot) dieses Mal deutlich einschränken Foto: Gerry Schmit

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Der T71 Düdelingen hat eine deutliche Antwort auf die Niederlage in Bartringen gegeben und das Entscheidungsspiel deutlich gewonnen. Dabei brillierten die Gastgeber insbesondere in der Verteidigung, in der den Bartringern ohne den „Trostwurf“ der Schlusssekunde nicht einmal 60 Punkte gewährt gewesen wären.

T71-Spieler Joé Kalmes erklärte die Reaktion nach dem Warnschuss in Bartringen: „Die 103 Punkte am Mittwoch waren definitiv zu viel. Wir haben die zwei Tage nur damit verbracht, die Verteidigung so zu stärken, dass wir ihr Spiel bestmöglich stoppen können. Und das haben wir perfekt umgesetzt bekommen.“ Dabei ist ab der ersten Sekunde das aggressive Rausrücken von Mihailo Andjelkovic und Jimmie Taylor auf die Aufbauspieler Max Logelin sowie insbesondere Lavone Holland aufgefallen, was Joé Kalmes mit den Stärken des gegnerischen US-Spielers erklärt: „Lavone bekommst du nicht an der Dreierlinie verteidigt, dafür ist er zu schnell. Wir wollten das Pressing ab der Mittellinie beginnen und das hat Jimmie perfekt ausgeführt. Zudem haben wir immer wieder auf Lavone geswitched und das hat der Sparta schon zugesetzt.“

Die Anfangsphase gestaltete sich jedoch ausgeglichen und erst nach vielen Führungswechseln im ersten Viertel konnten die Hausherren das Spiel ab den zweiten zehn Minuten definitiv an sich reißen. Dabei nutzten die Düdelinger das unsportliche Foul auf Moses Greenwood nach dessen Freiwürfen mit einem nachgelegten Dreier von Christopher Jack, um eine erste Lücke zu reißen (32:25, 13’). Die Gäste liefen fortan dem Rückstand hinterher und fanden nicht zu den gefürchteten Läufen. Colin Braun brachte seine Farben von der Dreierlinie ein letztes Mal ran (47:46, 25’), doch der folgende 13:0-Lauf der Düdelinger ließ den Vorsprung deutlich ansteigen. Den letzten Hoffnungsschimmer zu Anfang des Schlussviertel durch Isak Semedo (60:53) konterten Greenwood, Kalmes und Moura innerhalb von zwei Minuten zur Entscheidung (67:53, 33’), da die Gäste gegen abgezockte Düdelinger vergeblich auf den Ketchup-Effekt in der Offensive warteten.

Ein Ausrutscher

Gästekapitän Victor Stein sah das Düdelinger Pressing ebenfalls als Knackpunkt: „Die erste Halbzeit sind wir noch besser damit umgegangen, dann ist uns aber ein bisschen die Luft ausgegangen. Und dann kam natürlich dazu, dass die Düdelinger diese Situationen kennen und besser damit umgehen können.“ Beim Bartringer übwerwog nach der Runde durch den erneut großen Gästeanhang das Positive: „Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie bis zum Schluss gekämpft haben. Man darf ja nicht vergessen, dass insbesondere gegen eine so physisch starke Mannschaft Mike (Feipel) und Yannick (Verbeelen) noch mehr fehlen und wir trotzdem gut dagegengehalten haben, worauf sich aufbauen lässt“, erklärte Victor Stein den nächsten Schritt nach vorne.

Joé Kalmes schaut auf Grund des klaren Sieges positiv gestimmt auf das kommende Halbfinale: „Für unser Selbstvertrauen ist das natürlich gut. Wir haben aber auch einfach gelernt, dass wir, um etwas zu erreichen, eine gute Verteidigung spielen müssen und dass der letzte Mittwoch ein Ausrutscher bleiben muss.“  (cje)

Statistik

Düdelingen – Bartringen 76:62 (41:36)
„T“-Bestnote: Kevin Moura (T71 Düdelingen)
Viertel: 25:22, 16:14, 19:14, 16:12
Düdelingen: Moura 21, Greenwood 17, Taylor 16, Kalmes 15, Jack 3, Andjelkovic 2, Logins 2
Bartringen: Gregory 17, Logelin 12, Holland 10, Braun 8, Stein 5, Toussaint 5, Semedo 5, Obel 0
Schiedsrichter: Mouton/Malané/Nuszkowski
Zuschauer: 900 zahlende


Fels zittert sich ins Halbfinale

DJ Wilson und Fels dürfen stehen erstmals in einem Play-off-Halbfinale
DJ Wilson und Fels dürfen stehen erstmals in einem Play-off-Halbfinale Foto: Editpress/Jeff Lahr

Nach zwei spannenden und intensiven Viertelfinalpartien sollte auch das entscheidende Spiel zwischen Ettelbrück und Fels ein regelrechter Krimi werden. Die definitive Entscheidung fiel erst in den letzten Sekunden.

Dabei sah es 3‘ vor Schluss noch so aus, als würde Fels sich klar durchsetzen, nachdem Rocha Pires den Vorsprung mit einem zweiten wichtigen Dreier auf 13 Punkte erhöht hatte (86:99). Die Gäste agierten in der Folge unkonzentriert, während die Ettelbrücker mit Dreiern von Polfer und Clark den Rückstand reduzierten (97:101, noch 43‘‘). Nachdem Clark 9‘‘ vor dem Ende auf 100:102 verkürzte, verwandelte Overton lediglich einen von zwei Freiwürfen (100:103). Es blieben noch acht Sekunden zu spielen. In der ganzen Hektik zog Etzella im Gegenzug zum Korb und versuchte sein Glück nicht aus der Distanz, sodass die Felser jubeln konnten. 

„Wir hatten uns vorgenommen, die Ruhe zu bewahren, doch es wurde hektisch zum Schluss. In den letzten Sekunden blieben wir dann doch ruhig und trafen die richtigen Entscheidungen. Mehrere Spieler konnten zum Sieg beitragen“, erklärt Dylan Rocha Pires und fügt hinzu: „Das gab es noch nie in Fels. Es ist einfach unbeschreiblich. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.“ Neben Rocha Pires und Maindron, die Akzente zu wichtigen Momenten setzten, waren beide Profi-Spieler ausschlaggebend. Die offensive Waffe Overton glänzte mit 45 Punkten, während Julian defensiv bärenstark war. Neben 17 Rebounds und sieben Assists überzeugte er zudem mit seiner Defensivarbeit gegen den Ettelbrücker Profi Mallory. 

Beide Teams gingen mit viel Tempo in die Partie. Dabei war es die Etzella, bei der mit Wolff und Smith zwei wichtige Spieler verletzungsbedingt fehlten, die den besseren Start erwischte (11:4). Die Arantia fand ihren Rhythmus, sodass sich ein ausgeglichener Schlagabtausch entwickelte. Auf Ettelbrücker Seite war es Polfer, der mit drei Dreiern im Auftaktviertel überzeugte. Die Gäste agierten souverän im zweiten Viertel (37:52), ehe die Ettelbrücker, angeführt von Clark, nach dem Seitenwechsel erneut eine Reaktion zeigten (57:62). Auch wenn die Gäste mit einem kleinen Polster in das letzte Viertel starteten (66:77), blieb Ettelbrück durch zwei Dreier von Polfer (sieben Distanzwürfe insgesamt) im Spiel.

Fels verschaffte sich Luft (78:85, 34‘), doch die Lokalen zeigten Einsatz (86:87, 36‘). Mit zwei wichtigen Dreiern brachte Rocha Pires die Felser auf die richtige Spur (86:99), ehe es wieder spannend wurde und sich das Team von Coach Christophe Ney nach einem regelrechten Krimi durchsetzte. „Ausschlaggebend war, dass wir dem Gegner unseren Rhythmus aufgedrängt haben. Das hat bereits im zweiten Spiel funktioniert. Wir glaubten an uns. Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass das Spiel eng war. Im Halbfinale wird es wichtig sein, dass wir uns auf unser Spiel konzentrieren“, erklärte Steven Julian.

Bei den Ettelbrückern war die Enttäuschung nach dem Ausscheiden groß: „Es ist schön, dass wir uns zurückgekämpft haben, doch es tut natürlich weh, dass wir auf einen Punkt verloren haben. Wir hätten nicht in diese Situation kommen dürfen. Natürlich hat die Präsenz von Yann unter dem Korb gefehlt, doch wir müssten eigentlich gut genug aufgestellt sein, um sein Fehlen zu kompensieren“, so Dominique Benseghir. (B.G.)

Statistik

Ettelbrück – Fels 102:103 (42:55)
„T“-Bestnote: Steven Julian (Arantia Fels)
Viertel: 28:27, 14:28, 24:22, 36:26
Ettelbrück: Clark 36, Polfer 23, Mallory 19, P. Gutenkauf 14, Birenbaum 6, F. Gutenkauf 4, Benseghir 0, Zenners 0
Fels: Overton 45, Julian 24, Maindron 15, Rocha Pires 12, M. Wilson 4, D. Wilson 3, Freimann 0
Schiedsrichter: Marchal/Michels/Weyrich
Zuschauer: 725 zahlende


Esch übersteht Nachsitzen dank Kraftakt

Dem Escher Pit Biever (in Blau) gelangen im letzten Viertel zwei wichtige Distanzwürfe
Dem Escher Pit Biever (in Blau) gelangen im letzten Viertel zwei wichtige Distanzwürfe Foto: Editpress/Jeff Lahr

Obwohl Esch als haushoher Favorit gehandelt wurde, stand die Serie bis zum Schlussviertel auf Messers Schneide. Erst ein 17:0-Lauf beendete die Walferdinger Träume, den Eschern auf dem Weg ins Halbfinale ein Bein zu stellen.

Die wenigsten hätten in dieser Serie mit einem entscheidenden dritten Spiel gerechnet, doch der erste Résidence-Sieg in diesem Kalenderjahr bescherte dem Basket Esch noch eine zusätzliche und zudem sehr intensive Partie, für die man bis an die Leistungsgrenze gehen musste. „Es war ein sehr hartes Stück Arbeit, vor allem da wir in der zweiten Partie nicht gut gespielt hatten. Besonders gegen drei Amerikaner macht es die Sache noch schwieriger“, konstatierte Pit Biever, der sich genauso wie der Escher Präsident Nico Engel darüber echauffierte, dass bei der Résidence in der zweiten Halbzeit fast durchgehend drei US-Amerikaner gleichzeitig auf dem Parkett standen. Der zusätzlichen Begegnung konnte P. Biever im Hinblick auf den Südklassiker gegen Düdelingen dennoch Positives abgewinnen: „Vielleicht war dieses Spiel wichtig für uns, um wieder unser Niveau zurückzufinden. Es ist zwar weniger Zeit zum Ausruhen und wir sind in einem gewissen Alter, aber es war wichtig zu kämpfen und damit mental besser vorbereitet zu sein für die nächste Runde.“

Auch wenn zu Beginn offensiv noch nicht alles gelang, wollten die Escher von der Aggressivität und Körpersprache her zeigen, wer Herr im eigenen Hause ist. Jedoch wehrten sich die durch Verletzungsprobleme dezimierten, aber physisch überlegenen Walferdinger nach Kräften und setzten geschickt die Zone zu. Nur durch einen spektakulären Buzzer-Beater von Hicks aus der Distanz konnten die Gastgeber das punktarme Auftaktviertel mit einer Führung abschließen (14:13). Dass es kein Selbstläufer werden würde, merkten die Hausherren aber spätestens zu Beginn des zweiten Viertels (14:21, 12’), nachdem sie besonders Vujakovic auf dem Weg zum Korb nicht stoppen konnten. In der Folge fand der Favorit jedoch Lösungen in seinem Offensivspiel und übernahm nach und nach die Kontrolle, geriet jedoch zu Beginn des letzten Viertels noch mal in Rückstand (52:56. 33’). Anschließend folgte der besagte 17:0-Lauf, den der starke und omnipräsente Hicks mit zwei Dreiern aus der gleichen Ecke eröffnete. Auch P. Biever gelangen in dieser entscheidenden Phase zwei erfolgreiche Distanzwürfe, womit das entscheidende Loch gerissen war (69:56, 36’). Mit weiteren wichtigen Zählern sicherte Hicks den Halbfinaleinzug definitiv ab. Nach schwierigen krankheits- und verletzungsgeplagten Monaten dürfte der US-Amerikaner endlich wieder seine Bestform wiedergefunden haben.

Résidence-Kapitän Oliver Vujakovic sah sein Team trotz der Verletzungsmisere auf Augenhöhe und lieferte eine Kampfansage für nächste Saison: „Auch wenn wir Siebter waren, hat das absolut nichts zu sagen. Esch war nicht besser, aber wir haben zu viele Fehler gemacht und ihnen damit Punkte geschenkt. Daraus müssen wir lernen, weil wir gegen jeden gewinnen können, wenn wir 40 Minuten konzentriert bleiben.“ (O.J)

Statistik

Esch – Walferdingen 82:69 (38:32) 
„T“-Bestnote: Jordan Hicks (Basket Esch)
Viertel: 14:13, 24:19, 12:15, 32:22
Esch: Hicks 31, Rugg 29, P. Biever 12, Grün 4, J. Biever 2, Rodenbourg 2, Monteiro 2, Cornu 0, Ramos 0
Walferdingen: Vujakovic 20, Jones 16, Pwono 14, Dressler 13, David Rocha 3, François 3, J. Kreps 0
Schiedsrichter: Kerschen/Hansen/Richartz
Zuschauer: 233 zahlende