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Reportage aus Walliser WaldbrandgebietIhr einziger Weg nach Hause ist jetzt die Seilbahn, auf der Strasse herrscht Steinschlaggefahr

«Aus den meisten Haushalten im Dorf ist ein Familienmitglied in der freiwilligen Feuerwehr»: Bäuerin Lionne Spycher berichtet, wie sie die Evakuierung und den Brand erlebte.

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Der Alarm kommt am frühen Montagabend aus dem Nichts: Lionne Spycher müsse mit ihren zwei Kindern sofort den Bauernhof in Ried-Mörel verlassen, da der Weiler von einem Feuer bedroht sei, das oberhalb von Bitsch ausgebrochen sei. Spycher verlässt in aller Eile den Hof und muss bei Freunden im nahen Naters übernachten. Um die Tiere habe sie sich deshalb nicht mehr kümmern können, sagt die Bäuerin am Dienstag am Telefon.

Das musste ihr Mann oder ein anderes Mitglied der Einsatzkräfte besorgen. Ihr Partner hilft seit Montag bei den Löscharbeiten mit: «Aus den meisten Haushalten im Dorf ist ein Familienmitglied in der freiwilligen Feuerwehr.»

Die Schafe seien zum Glück auf der Alp oben – und deshalb in Sicherheit. «Dort, wo die Geissen und Schweine sind, kam der Rauch gestern allerdings eine Zeit lang sehr nahe», so Spycher. Stundenlang wusste sie nicht, ob die Tiere vom Feuer bedroht waren.

Auf den Wiesen laufen die Sprinkler

Am späten Montagabend erhält die Bäuerin dann die erlösende Nachricht: Die Tiere sind in Sicherheit. Sie wurden in einen Stall in Dorfnähe gebracht. Gleichzeitig laufen auf den Wiesen die Sprinkleranlagen, die im Sommer das Land bewässern.

Am Dienstagnachmittag geben dann die Behörden bekannt, dass die rund 150 Bewohner des Weilers Ried-Mörel wieder zurück in ihre Häuser können. Dazu müssen sie die Seilbahn benutzen, da die Strasse wegen Steinschlaggefahr gesperrt bleibt. Lionne Spycher erfährt von der baldigen Rückkehr durchs «Buschtelefon», Genaueres weiss sie am Nachmittag noch nicht. Hauptsache sei, dass Haus und Tiere unversehrt geblieben seien.

Die Berner Familie Spycher hat sich 2014 mit der Übernahme des Hofes ihren grossen Traum erfüllt. Der Landwirtschaftsbetrieb erstreckt sich von 900 bis auf 1900 Meter über Meer. Spychers halten Walliser und Engadiner Landschafe, die gut im steilen Gelände zurechtkommen. Dazu kommen Ziegen und Mutterschweine.

Eine akute Gefahr durch das Feuer besteht für die kommende Nacht nicht mehr, wie die Behörden sagen. Das heisst allerdings nicht, dass die Flammen in den nächsten Tagen nicht wieder auflodern könnten. Bis alle Brandherde gelöscht sind, dauert es Tage, wenn nicht Wochen. Eine erneute Evakuation ist deshalb jederzeit wieder möglich.

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