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Digitaler Fortschritt Zwölf Dinge, die heute besser sind als früher

Chefs von Computerfirmen waren damals eleganter gekleidet als heute, aber der Computer wäre heute noch nicht einmal mehr der Apple Watch gewachsen. Steve Jobs und John Sculley, die beiden Apple-Chefs, präsentierten am 16. Januar 1984 den ersten Macintosh.

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Fortschritt ist eine zweischneidige Sache, vor allem, wenn er sich digital entfaltet. Wohin uns die Revolution der künstlichen Intelligenz führen wird, ist nicht absehbar. Im Internet ist uns der Spass an den sozialen Medien längst abhandengekommen. Und die sympathischen Tech-Start-ups wie Google haben sich zu Giganten entwickelt, die uns Nutzerinnen und Nutzer vor allem als notwendiges Übel betrachten. Doch bevor das Gefühl einsetzt, dass früher alles besser war, hier ein Loblied in zwölf Kapiteln auf das, was alles besser geworden ist.

12 Ärger mit fremden Zeichensystemen

Falsche Umlaute in E-Mails – früher ein gängiges Problem, heute nicht ganz, aber fast ausgestorben: Die Unicode-Schriften decken fast den ganzen globalen Bedarf an Sonderzeichen ab. Schwierigkeiten beim Tippen von Zeichen aus anderen Zeichensystemen war ebenso eine Herausforderung. Bewältigen konnte sie nur, wer Systemprogramme wie die Zeichentabelle bei Windows kannte. Beim Smartphone erscheint, wenn wir länger auf einen Buchstaben drücken, eine Auswahlliste mit allen Varianten, beim A nicht nur Ä, À und Á, sondern auch Â, Æ und Å – einfacher geht es nicht.

11 Die ständige Speicherknappheit

Die digitalen Ressourcen waren in der Anfangszeit des Personal Computing notorisch knapp. Die Kapazität unserer Festplatten war so klein, dass wir unsere Dokumente erst auf Disketten, dann auf externe Datenträger wie die Bernoulli-Box oder die Iomega-Cartridges speichern mussten. Mit der Ära der selbst gebrannten CDs und DVDs wurde das nicht unbedingt besser. Heute ist das Schlimmste, was Datenhorter passieren kann, eine Aufforderung des Cloud-Betreibers, auf das nächsthöhere Speicherabo zu wechseln.

Die Miniaturisierung arbeitet für uns: Die grosse Scheibe links ist die Festplatte eines IBM-Systems von 1984, die vier Megabyte fasste. Die Festplatte rechts stammt von 1999 und hatte Platz für sechs Gigabyte – etwa die 1500-fache Menge. Heutige Smartphones haben wiederum ein Vielfaches dieser Kapazität.

10 Der hohe Wartungsbedarf

Als stolzer Besitzer eines Personal Computer war es selbstverständlich, einen gewissen Teil unserer Arbeitszeit für Wartungsarbeiten zu reservieren: Da war die Defragmentierung, bei der die Datenblöcke auf der Festplatte optimiert wurden, was die Zugriffsgeschwindigkeit verbesserte. Wer erinnert sich noch an Hilfsprogramme wie die Norton Utilities, mit denen wir uns herumgeschlagen haben? Anwendungen und Betriebssysteme mussten zwar nicht so häufig aktualisiert werden wie heute – aber anders als Apps, die sich selbstständig auf den neuesten Stand bringen, war das mit Handarbeit verbunden.

Beim Defragmentieren wurde die Belegung der Festplatte optimiert – und während das geschah, konnte der Nutzer nicht viel mehr tun, als beim Vorgang zuzusehen.

9 Die Tücken des Datenaustausches

Wer früher seine Dokumente mit der Textverarbeitung Wordperfect schrieb, hatte fast täglich Ärger mit Nutzerinnen und Nutzern von Winword, die mit ihrer Software die Dateien nicht öffnen konnten – und umgekehrt. Jedes Programm hatte sein eigenes Dateiformat, das inkompatibel zur Konkurrenz war. Nicht nur das: Auch der Austausch von Datenträgern war reich an Tücken: Ein Windows-PC konnte mit einer für Mac formatierten Diskette nichts anfangen.

Dieses Problem ist zwar nicht gänzlich verschwunden. Dateiformate, die sich nicht in jedem Programm öffnen lassen, gibt es noch immer. Aber dank des Internets gibt es viele verlässliche Standards. Und falls uns doch einmal eine Datei unterkommt, die sich nicht direkt öffnen lässt, reicht einmal googeln, um im Netz eine Website aufzuspüren, die eine Umwandlung vornimmt.

8 Von wegen USB und Bluetooth

Externe Geräte am Computer zu betreiben, war keine Freude. «Plug and Play», also Einstecken und Benutzen, ist eine Errungenschaft, die Microsoft schon mit Windows 95 in Aussicht gestellt hatte. Bis dieses Versprechen eingelöst war, hat es locker 15 Jahre gedauert. In der Zwischenzeit haben wir uns mit vielen technischen Hürden herumgeschlagen.

Wir haben uns mit diversen Stecker- und Kabelarten abgeplagt. Manchmal mussten wir den Computer aufschrauben, um Erweiterungskarten mit den notwendigen Anschlussmöglichkeiten zu installieren. Wenn wir Geräte nach dem SCSI-Standard benutzt haben, mussten wir daran denken, dass die ein besonderes Endstück, die sogenannten Terminatoren, benötigten. Und es kam vor, dass auf dem Mainboard kleine Schalter umzulegen waren, um für freie Kommunikationswege zu sorgen, mit denen der Computer mit dem externen Gerät Daten austauschen konnte.

Ein sogenannter SCSI-Terminator: Ohne dieses kleine Gerät, mit dem offene Verbindungsstecker geschlossen worden sind, haben externe Festplatten oder Scanner meist nicht funktioniert.

7 Treiber-Querelen

Hatten wir es geschafft, unser Gerät so an den Computer anzuschliessen, dass es beim Neustart keinen Bluescreen gab, hiess das noch nicht, dass man es auch benutzen konnte. Dafür bedurfte es des passenden Treibers: eines Softwaremoduls, das die Verständigung von Betriebssystem und Hardware herstellte. Wenn dieser Treiber fehlte, gab es keinen Sound, kein Moorhuhnballern, keine externe Speichermöglichkeit und kein bedrucktes Papier aus dem Drucker.

Treiber sind auch heute nicht überflüssig – und es kann tatsächlich auch im Jahr 2023 noch passieren, dass wir in die Verlegenheit kommen, einen solchen installieren zu müssen. Aber wir finden den notwendigen Download ruckzuck im Netz.

6 Die Abgründe des Betriebssystems

Wer mit DOS arbeitete, der kam um intime Kenntnisse gewisser Eigenheiten des Betriebssystems nicht herum. Bei dem gab es die beiden Konfigurationsdateien «Config.sys» und «Autoexec.bat»: Die mussten bearbeitet werden, um für besondere Situationen die optimalen Verhältnisse zu schaffen. Für Spiele etwa: Wenn das Videogame mit der Maus und dem Sound gleichzeitig funktionieren sollte, waren ausgefeilte «Himem»-Tricks nötig, um genügend Arbeitsspeicher freizuschaufeln.

5 Fehlermeldungen und Abstürze als ständige Begleiter

Klar, Softwarefehler gibt es auch heute noch. Doch es kommt viel weniger häufig vor, dass sie uns ernsthaft an der Verrichtung unserer Tätigkeiten hindern. Das war früher anders: Seltsame, nichtssagende Fehlermeldungen beim Start, Hänger während des Betriebs, Bluescreens – also Totalabstürze – waren häufige Begleiter bei der Computerarbeit. Heute sind sie selten, und beim Smartphone kommen sie fast gar nicht mehr vor. Der Fairness halber sei aber gesagt, dass es mit dem «Black Screen of Death» ein Äquivalent in der Handywelt gibt, das nicht so selten ist.

4 App-Stores versus Softwareläden

Ein App-Store, der ein riesiges Softwareangebot erschliesst? Das ist eine Erfindung der Neuzeit. Das Angebot der klassischen Softwareläden, die uns Programme und Betriebssysteme auf Disketten oder CD verkauft haben, war überschaubar – und im Vergleich zu heute kostspielig.

Anstehen, um die neue Windows-Version zu kaufen: Am 24. August 1995 war das für das brandneue Windows 95 unumgänglich.

3 Die Hardware ständig am Anschlag

Ein typisches Smartphone hat heute so viele Leistungsreserven, dass wir kaum je in die Verlegenheit kommen, dass es für irgendeine App zu langsam sein könnte. Nur mit günstigen Geräten oder nach vier, fünf Jahren kommen wir an den Punkt, feststellen zu müssen, dass das letzte Update ein Fehler war – weil das Betriebssystem jetzt so langsam vor sich hinkriecht, dass es uns den letzten Nerv raubt. Früher war das der Normalzustand.

Und nicht zu vergessen: Die Hardware ist heute auch deutlich zuverlässiger. Dass eine Festplatte unvermittelt kaputtgeht und die Daten verloren sind, passiert heute im Vergleich fast nie.

2 Sicherheit brauchte Eigeninitiative

Sicherheitsmängel bei Windows, die ersten Viren, Spionageprogramme, die Wellen von betrügerischen und irreführenden E-Mails: Die Nullerjahre waren Lehrjahre für uns Anwenderinnen und Anwender, aber auch für die Hersteller von Programmen und Betriebssystemen. Wir alle mussten verinnerlichen, dass im Internet nicht alle freundlich und konstruktiv sind, sondern jede Sicherheitslücke und jede Betrugsmöglichkeit gnadenlos ausgenutzt wird. Also haben wir selbst eine Firewall und einen Virenschutz installiert, weil es diese Programme von Haus aus im Betriebssystem nicht gab. Und wir haben Spam-Mails lange Zeit seufzend von Hand gelöscht. Nicht, dass diese Gefahren und Ärgernisse heute verschwunden wären. Aber im Vergleich zu damals sind die Geräte von Haus aus sicherer und besser gerüstet, um mit den Bedrohungen fertigzuwerden.

Viel Spass beim Konfigurieren: Das Programm ZoneAlarm, das zum Ausbügeln der Sicherheitsmängel von Windows XP notwendig war.

1 Die Plagerei, bis wir online waren

Von wegen Breitband und Flatrate – von wegen Gigabit-Verbindung. Wer sich in den 1990er-Jahren im Internet umsehen wollte, wählte sich dafür mit einem lärmenden Analogmodem ein und blockierte während seines Ausflugs die Telefonleitung. Abgerechnet wurde die Verbindung pro Minute, weswegen wir tunlichst darauf achteten, sie sofort wieder zu trennen, sobald die Onlinegeschäfte erledigt waren. Und ursprünglich war unser Internet-Endgerät per Kabel ans Modem gefesselt. Das WLAN gab es zwar schon am Anfang der 2000er-Jahre. Doch bis es bezahlbar wurde und unkompliziert zu benutzen war, dauerte es noch einmal Jahre.

Ein Analogmodem, das am 12. März 1997 an der Computermesse Cebit in Hannover das Mass der Dinge beim Internetzugang war: 56 Kilobit pro Sekunde war die Verbindungsgeschwindigkeit – um einen MP3-Song zu übertragen, brauchte das mehrere Minuten, während das bei einer heutigen Glasfaserverbindung einen Bruchteil einer Sekunde dauert.