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ARCHIV - 01.11.2012, Berlin: Studenten sitzen in einer Vorlesung zum Thema Recht in einem Hörsaal im Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin. (zu dpa: "Vorlesungszeit an Berliner Unis beginnt - Lange Wohnheim-Warteliste") Foto: Jens Kalaene/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Jens Kalaene

An Berlins Unis beginnt die Vorlesungszeit: Viele Studierende sind noch auf Zimmersuche

Für Tausende beginnt in Berlin der Uni-Alltag. Einige dürften neben fachlichen Fragen aber noch mit der Frage beschäftigt sein, wo sie während ihres Studiums wohnen können.

An Berlins Universitäten beginnt kommende Woche die Vorlesungszeit. An der Freien Universität (FU), der Humboldt-Universität (HU) und der Technischen Universität (TU) sind bislang nach vorläufigen Zahlen mehr als 108 000 Menschen für das Wintersemester 2023/24 eingeschrieben, wie Anfragen der Deutschen Presse-Agentur ergaben. Die FU sprach von rund 37 600, die HU von rund 35 700 und die TU von circa 35 000 Studierenden. Die Warteliste auf einen Wohnheimplatz ist laut Studierendenwerk immerhin nicht mehr so lang wie vor einem Jahr, dennoch könne eine große Zahl an Bewerbern erst einmal nicht versorgt werden.

Valide Gesamt-Studierendenzahlen der staatlichen Hochschulen im Wintersemester 2023/24 lagen der Senatsverwaltung für Wissenschaft nach eigenen Angaben zunächst nicht vor. Auch aus den Universitäten hieß es, dass noch Rückmeldungen und Immatrikulationen liefen. Auf dem Campus Nord der HU war für Montag erst einmal die offizielle Immatrikulationsfeier geplant.

Unterdessen gab es gute Nachrichten von der unter anderem durch Unwetter gebeutelten TU: Nach den umfangreichen Schließungen durch massive Wasserschäden im Sommersemester könnten nun Teile des Mathegebäudes und ein Praktikumsraum im Chemiegebäude wieder betreten und für Vorlesungen sowie Seminare genutzt werden, schrieb die Uni auf der Plattform X (vormals Twitter).

Tausende hätten gern einen Wohnheimplatz in Berlin

Zahlreiche Menschen dürften auch noch auf der Suche nach einem WG-Zimmer oder einer Wohnung sein. Zum 1. Oktober hätten 4900 Studierende auf der Warteliste des Studierendenwerkes gestanden - bei einem Bestand von 9200 Plätzen, teilte eine Sprecherin mit. Darunter seien zwar 1300 Menschen, die erst zu einem späteren Zeitpunkt einziehen wollen. Trotzdem seien zum Stichtag noch 3600 Bewerberinnen und Bewerber unversorgt. Das sei deutlich weniger als vor einem Jahr, als es 4600 waren. Die Gründe für den Rückgang sind laut Studierendenwerk bisher Spekulation.

Trotz der derzeit vergleichsweise kürzeren Warteliste bewerte das Studierendenwerk die Situation als „weiterhin höchst prekär“. „Bezahlbarer Wohnraum für Studierende bleibt extrem knapp“, sagte die Sprecherin. Es sei zu befürchten, dass dies dem Wissenschaftsstandort Berlin langfristig schaden werde. „Wünschenswert ist eine stärkere Förderung von Schaffung studentischen Wohnraums seitens der Politik.“

Der Anteil der Studierenden, die in einem Wohnheim leben, ist in Berlin im Vergleich zu anderen Bundesländern relativ klein: Befragungen zu den Wohnverhältnissen durch das Centrum für Hochschulentwicklung CHE ergaben einen Wert von rund sieben Prozent. In einigen anderen Bundesländern sind es um die 20 Prozent. In Berlin leben größere Teile der Studierenden noch bei den Eltern, in privaten Mietwohnungen und in WGs. (dpa)

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