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Spritpreise: Durchschnittlicher Benzinpreis-Verlauf und Entwicklung

Bildnachweis: Statista

Die Spritpreise haben sich über die letzten Jahrzehnte kontinuierlich erhöht. Allein in den letzten knapp 20 Jahren – also seit der Einführung des Euros Anfang 2002 – stieg der Benzinpreis im Schnitt um 30 Cent an. Globale (Wirtschafts-)Krisen, Kriege oder wirtschaftspolitische Ereignisse spiegeln sich auch immer im Verlauf des Benzinpreises wider. Ölkrisen, der Golfkrieg Anfang der 80er-Jahre oder die Weltwirtschaftskrise 2008/2009: Sie alle hatten Einfluss auf die Ölpreise und damit auch auf die Spritpreise an den Tankstellen. Wenn in einem der ölfördernden oder -produzierenden Länder die Menge der Ölförderung zurückgeht, steigt durch die Rohstoffmengenverknappung natürlich der Handelspreis des Rohöls an der Börse in Rotterdam:

Deutschland ist eines der teuersten Länder in Europa, wenn es um den Benzinpreis geht. Über zwei Drittel des Literpreises sind in der Bundesrepublik Steuerabgaben. Die Spritpreise zogen beispielsweise noch einmal an mit der Einführung der Ökosteuer, die zwischen 1999 und 2003 jährlich erhöht wurden) oder jetzt ganz aktuell mit Einführung der CO2-Steuer, die seit 2021 mit in dem Steuerabgabepaket enthalten ist. Auch diese neue Steuer wird in den nächsten Jahren sukzessive angehoben, sodass mit einer Benzinpreis-Erhöhung zum Jahresbeginn jeweils zu rechnen ist.

Der Benzinpreis-Verlauf in den Jahren 2020 und 2021

2020 war die Weltwirtschaft geprägt von der sich rasch verbreitenden Corona-Pandemie. Die Folge war ein deutlicher Wirtschaftsrückgang, Läden mussten immer wieder schließen, es gab Lockdowns und Shutdowns und wo es möglich war, auch Homeoffice statt Fahrten zur Arbeitsstätte. Infolgedessen sank der Benzinpreis im Laufe des Jahres 2020 am Beispiel von Super E10 von durchschnittlich 1,40 Euro/Liter im Januar 2020 auf 1,23 Euro/Liter im Dezember 2020. Seit Jahresbeginn steigen nun wieder die Preise. Verantwortlich dafür ist zum einen die Einführung der CO2-Steuer, die direkt zum Jahresbeginn 2021 die Preise um ca. 7 Cent/Liter anhob. Mit Beginn des Jahres 2021 wurde außerdem die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer wieder auf den alten Satz von 19 % angehoben. Zudem ist durch die zunehmenden Impfungen die Hoffnung groß, dass sich die Weltwirtschaft langsam, aber sicher wieder erholen wird vom Corona-Tief des Vorjahres. Und so stieg schon jetzt der Rohölpreis wieder an und damit auch die Kraftstoffpreise an den Tankstellen. Diverse Extremwetterphänomene ließen in den USA die Ölförderung stocken. Sinkende Fördermengen bedeuten eine Verknappung der Ölmengen und damit natürlich einen Anstieg des Verkaufspreises, der sich im Benzinpreis an der Tankstelle niederschlägt.

Wie entwickelt sich der Benzinpreis im Tagesverlauf?

Schaut man sich die Statistiken über die Benzinpreise im Tagesverlauf an, so erkennt man durchaus eine Art Wellenbewegung über den Tag verteilt. Die Spritpreise steigen und sinken mehrmals am Tag:

Bildnachweis: Bundeskartellamt/ Markttransparenzstelle für Kraftstoffe

Auffällig ist dabei, dass der Verlauf des Benzinpreises insgesamt über den Tag gesehen sinkt. Am günstigsten tankst Du also abends zwischen 19 und 22 Uhr, wohingegen die ungünstigste Zeit morgens zwischen 5 und 9 Uhr liegt. Entweder, Du versuchst mithilfe einer Tank-App oder online die besagten Preisspitzen und -täler im Auge zu behalten und möglichst spät am Tag zu einer Zeit zu tanken, wo sich der Benzinpreis gerade weiter Richtung Preistal befindet. Oder Du machst Dich direkt die Mühe und tankst möglichst erst gegen Abend, wenn die Chance auf den billigsten Spritpreis des Tages am höchsten ist.

Untersuchungen des ADAC im Jahr 2020 zeigen, dass es mittlerweile bis zu 6 Preisspitzen pro Tag gibt. Der Gedanke dahinter ist simpel: Mit vielen Preissprüngen versuchen die Mineralölkonzerne höhere Gewinne zu erzielen. Die Beobachtungen zeigten, dass selbst abends nun noch einmal mit einer kleinen Erhöhung für kurze Zeit gerechnet werden kann.

Bildnachweis: ADAC e.V.

Die günstigen Benzinpreise: Welcher ist der günstigste Wochentag?

Viele Apps und Vergleichsseiten bieten Dir als Nutzer die Möglichkeit, bei der jeweiligen Tankstelle sich die Spritpreise nicht nur im Tagesverlauf, sondern auch im Wochenverlauf anzeigen zu lassen. Das macht Sinn, wenn Du herausfinden möchtest, ob es einen besonders günstigen Wochentag womöglich gibt, an dem sich das Tanken noch mehr lohnt als an den anderen Tagen.

Früher gab es die klare Empfehlung, nicht an einem Freitagabend zu tanken, weil die Preise zum Wochenende hin wieder anzogen. Diese Aussage trifft heute nicht mehr wirklich zu. Es kann natürlich nie schaden, sich den Benzinpreis-Verlauf der vergangenen Woche(n) anzusehen. Das wahrscheinlich größere Einsparpotenzial hast Du aber wohl eher mit der richtigen Uhrzeit. Hier lassen sich durchaus bis zu 10 Cent/Liter einsparen, wenn man den teuersten Tagesspritpreis mit dem günstigsten Benzinpreis vergleicht.

Es kann allerdings sein, dass Du Unterschiede in den Preisen der Wochentage feststellst. Hier gilt das Prinzip von Angebot und Nachfrage: Wenn aus irgendwelchen Gründen die Nachfrage an den Tankstellen an einem Tag besonders hoch ist, reagieren natürlich die Mineralölkonzerne und erhöhen möglicherweise die Preise an den Tankstellen. So kann es sein, dass an einem Samstag, wenn viele ihr Auto durch die Waschanlage fahren und dann gleich auftanken wollen, die Preise tagsüber durchaus höher liegen als an einem Wochentag, wenn nicht so viele Menschen tagsüber die Tankstelle frequentieren. Hier lohnt es sich also durchaus, in der App den Verlauf der Benzinpreise sowohl im Tagesverlauf als auch im Wochenverlauf zu vergleichen, um möglichst günstig zu tanken.