Die Gesamtkapazität der Offshore-Windenergie ist in Deutschland auf rund 8,4 Gigawatt (GW) gestiegen. Bis 2030 sollen 22 GW hinzukommen, Karte: Stiftung Offshore-Windenergie

Positiver Trend bei Windkraft auf See

In der deutschen Nord- und Ostsee sind mittlerweile 1563 Offshore-Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 8,4 Gigawatt in Betrieb. „Die Entwicklung der vergangenen Monate stimmt positiv. Nach Jahren des schwachen Zubaus steht die Branche in den Startlöchern, um eine Vielzahl an Projekten umzusetzen“, heißt es vonseiten der Branchenorganisationen BWE, BWO, Stiftung Offshore-Windenergie, VDMA Power Systems, WAB und WindEnergy Network. Wie berichtet sind in Deutschland im ersten Halbjahr dieses Jahres 24 Windkraftanlagen auf See neu ans Netz gegangen.

Bis 2030 soll die Offshore-Windindustrie zusätzlich 22 Gigawatt an Leistung auf See installieren. „Um die Ausbauziele erreichen zu können, bedarf es einer industriepolitischen Strategie. Diese muss die Kapazitätssicherung und den Kapazitätsaufbau der Branche unterstützen, um die energiepolitischen und für den Klimaschutz erforderlichen Zubauziele mit Wertschöpfung verknüpfen zu können“, fordern die Branchenvertreter. Wesentlich müsse dabei eine Stärkung der europäischen Wertschöpfungskette der Offshore-Windindustrie sein.

Die Zuschlagswerte der letzten Offshore-Ausschreibung zeigten, dass Windkraft auf See einen starken Beitrag zur Dekarbonisierung und kostengünstigen Bereitstellung von Energie leisten könne. „Die ungedeckelte Gebotskomponente und das dynamische Gebotsverfahren im Ausschreibungsdesign lassen aber zu wenig Spielraum für Erträge der herstellenden Offshore-Windindustrie“, so die Verbände. Dringend benötigt werde eine Anpassung der qualitativen Kriterien in den Ausschreibungen, um die Realisierungswahrscheinlichkeit der Projekte zu erhöhen und den europäischen Wertschöpfungsanteil zu stärken. Das Windenergie-auf-See-Gesetz (WindSeeG) müsse noch in diesem Jahr angepasst werden.

Industrieübergreifend, etwa im Schiffbau, müssten deutsche Werften etwa für den Bau von Gründungsstrukturen, Umspann- und Konverterplattformen sowie Spezialschiffen für Service und Wartung in die Lage versetzt werden, ihren Beitrag für die Energiewende leisten zu können. Die Kapazität der Seehäfen einschließlich der Hinterland-Anbindung und der Kapazitäten für den Transport im Binnenland seien ein „Bottleneck“. bek

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