Naturtipp: Ein untypischer Allerweltsfrosch
Dass Frösche quaken und im Wasser leben, weiß jedes Kind. Unser häufigster Frosch – der Grasfrosch – hat aber mit lautstarken Schwimmfreuden nicht viel am Hut.
Der Frosch, den jedes Kinderbuch kennt, ist grün, quakt und wohnt im Wasser. Und diese Frösche gibt es tatsächlich: Die Grün- oder Wasserfrösche, die mit lauten Tönen aus ihren eindrucksvollen Schallblasen in so manchem Gartenteich des einen Freud, des anderen Leid darstellen. Doch sind dies eigentlich eher Bewohner von Auen und gar nicht unbedingt unsere typischen Frösche.
Solche begegnen uns vor allem an feuchtregnerischen Tagen z.B. bei Spaziergängen im Wald, vielleicht bei der Pilzsuche, wo sie sich im letzten Moment mit einem weiten Satz in Sicherheit bringen. Es ist der Grasfrosch der uns da begegnet ist, unser typischer „Wald- und Wiesenfrosch“. Vielfältig gefärbt kommt er daher: von gelbbraun, grau bis fast schwarz, nur eins verweigert er kategorisch: das typische Froschgrün.
Dass wir ihm im Wald und auf der Wiese begegnen, hat auch seinen Grund, er mag es zwar gern feucht, aber er ist nun einmal eine ausgesprochene Landratte. Feuchte Schlupfwinkel unter Laub, Steinen, Totholz oder auch im Garten unter Holzstößen reichen im völlig, den großen Badespaß überlässt er gern den Grünfröschen.
Nur zum Laichen ins Wasser
Einmal im Jahr – zum Laichen – sucht aber auch er kleine Waldtümpel, Gartenteiche oder möglichst fischarme Weiher auf. Dabei ist er sogar ein ziemlicher „Frühaufsteher“: Vor den meisten anderen Froschlurchen wird das Gewässer – oft noch bei etwas Eis – bereits im Februar oder März aufgesucht. Die Grasfroschmännchen zeigen dann, dass man sich auch mit leisem Knurren verständigen kann. Von den Weibchen abgesetzt werden in der Folge Laichballen, die von den etwas später platzierten Laichschnüren der Erdkröten leicht zu unterscheiden sind. Und nach einigen Tagen ist der Spuk auch schon wieder vorbei: Während die junge Generation als Kaulquappen bis etwa Juni heranwächst, genießt die alte Generation längst wieder das gewohnte Landleben und hüpft uns im Garten, im Wald oder auf der Wiese über den Weg.
Verfasser:
Josef Springer
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