Legitimität in einer
multidimensionalen Welt
26.–27.
Oktober 2018 in Hamburg Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen bis zum
24.10.2018 unter Angabe der Teilnahmetage (Freitag,
Samstag oder beide Tage) per E-Mail an: legitimitaetstagung@arkana.info Helmut-Schmidt-Universität,
Holstenhofweg
85, 22043 Hamburg, Thomas-Ellwein-Saal
Anmeldung:
Veranstaltungsort:
Kontakt: |
Dr. Sabrina Zucca-Soest & PD Dr. Tobias Herbst |
Tagungshomepage: www.tobias-herbst.de/legitimitaet.htm |
Flyer zum Herunterladen: Tagungsflyer Legitimität |
Die Tagung wird u.a. unterstützt durch den Verlag Mohr Siebeck und den Berliner Wissenschafts-Verlag |
Zum
Tagungsthema: Legitimität
ist ein schillernder und zugleich wichtiger Begriff.
Schillernd schon deswegen, weil es in einer Zeit der
fortgeschrittenen Globalisierung nicht mehr nur der
Nationalstaat ist, dessen Rechtsetzung sich gegenüber den
eigenen Bürgern als legitim erweisen muss;
Legitimitätsansprüche werden vielmehr auch an die EU, an
internationale Organisationen oder an manche private Akteure
wie etwa große Internetkonzerne gestellt. Schillernd ist der
Legitimitätsbegriff auch deswegen, weil sein Anwendungsbereich
nicht auf das Recht beschränkt ist; so kann auch in Bezug auf
soziale Normen die Frage gestellt werden, ob sie legitim sind.
Versucht man, sich der Bedeutung des Legitimitätsbegriffs zu
nähern, dann changiert diese zwischen der deskriptiv
festzustellenden faktischen Anerkennung und der präskriptiven
Dimension der Anerkennungswürdigkeit von Normen.
Wichtig ist der Legitimitätsbegriff deswegen, weil Legitimität eine grundlegende Voraussetzung des regelorientierten Interagierens von Menschen darstellt. Da bloßer Zwang als Grund der Regelbefolgung nicht nur unmoralisch, sondern auch – jedenfalls auf Dauer gesehen – faktisch untauglich ist, müssen funktionsfähige Normen legitim sein und muss das Zusammenleben von Menschen auf legitimen Normen basieren. Diese Legitimität wird heute vielfach in Frage gestellt; im extremen Fall von „Reichsbürgern“, aber auch in der alltäglichen politischen Auseinandersetzungoder in Diskussionsforen im Internet.
Ziel der Tagung ist eine Annäherung an den Legitimitätsbegriff aus verschiedenen Richtungen. Vortragende aus den Disziplinen Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft, Ethnologie, Soziologie und Philosophie legen ihre jeweilige Sichtweise auf „Legitimität“ dar und diskutieren miteinander und mit dem Publikum. Der interdisziplinäre Austausch soll zu einem besseren Verständnis der Bedeutung und der Funktion von Legitimität führen und aufzeigen, unter welchen Bedingungen sie hergestellt und bewahrt werden kann. |
Programm |
Freitag,
26.10.2018
ab 12:30 |
Registrierung
|
13:30 |
Begrüßung
|
13:40–14:00 |
Prof.
em. Dr. Rüdiger
Voigt (Politikwissenschaft,
Herausgeber der Buchreihe „Staatsverständnisse“) Einleitende
Bemerkungen zum Thema der Tagung und zur Reihe
„Staatsverständnisse“ |
14:00–14:20 |
Prof. Dr. Andreas Funke (Rechtswissenschaft) Bestrittene
Legitimität: Der Umgang deutscher Gerichte mit „Reichsbürgern“ |
14:20–14:40 |
Prof. em. Dr. Hermann Amborn (Ethnologie) Schaffung
von Normen und deren Geltung durch herrschaftsfreie Diskurse
am Beispiel polykephaler Gesellschaften in Afrika und
Indonesien |
14:40–15:10 |
Reflexion |
15:10–15:30
Kaffeepause
15:30–15:50 |
Prof. Dr. Utz Schliesky (Rechtswissenschaft) Legitimität:
Historischer Rückblick und Ausblick in die digitale Zukunft |
15:50–16:10 |
PD Dr. Anna Katharina Mangold (Rechtswissenschaft) Demokratische
Legitimität und Gleichheit |
16:10–16:40 |
Reflexion |
16:40–17:00
Kaffeepause
17:00–17:20 |
Prof. Dr. Sergio Dellavalle/Dr.
Eva Birkenstock (Staatswissenschaft) Legitimität
im nationalen, supranationalen und internationalen Kontext.
Herleitung der Anforderungen des Legitimitätsbegriffs in der
postnationalen Konstellation |
17:20–17:40 |
Dr. Ulf Kemper (Politikwissenschaft) Repräsentation,
Deliberation und Direktdemokratie als konkurrierende
Legitimitätsquellen. Auf der Suche nach Legitimität in der
neuen politischen Raumordnung |
17:40–18:10 |
Reflexion |
19:30
Gemeinsames
Abendessen der Vortragenden
Samstag,
27.10.2018
09:00–09:20 |
Dr. Lando Kirchmair (Rechtswissenschaft) Legitimität
und Realität. Vorüberlegungen zu einer interdisziplinären
Legitimitätskonzeption für das
EU-Rechtsstaatlichkeitsverfahren gemäß Artikel 7 EUV |
09:20–09:40 |
Dr. Peter Seyferth (Politikwissenschaft) Wenn
der Staat prinzipiell illegitim ist, welche politische
Struktur kann dann überhaupt legitim sein? Versuch über die
Legitimität eines „anarchistischen Staats“ |
09:40–10:10 |
Reflexion |
10:10–10:30
Kaffeepause
10:30–10:50 |
Prof. Dr. Roland Lhotta (Politikwissenschaft) Wem gehört die Verfassung? |
10:50–11:10 |
PD Dr. Tobias Herbst (Rechtswissenschaft) Die
Bedeutung konsensualer Verfasstheit für die Legitimität von
Normen |
11:10–11:40 |
Reflexion |
11:40–13:30
Mittagspause
13:30–13:50 |
Dr. Sabrina Zucca-Soest (Politik- und
Rechtswissenschaft) Legitimität
als Anerkennungswürdigkeit. Entwicklung von Legitimität als
präskriptive Kategorie |
13:50–14:10 |
Prof. Dr. Benno Zabel (Rechtswissenschaft) Legitime
Ordnung und politische Theologie. Carl Schmitts Rechtskritik
und ihre gegenwärtige Rezeption |
14:10–14:40 |
Reflexion |
14:40–15:00
Kaffeepause
15:00–16:00 |
Synthese |