Auch wenn die Unfallstatistiken ein Bild vermitteln, es passiert wenig im Bereich der Tore, so trügt der Schein !
Sieht man sich den Verlauf und die tatsächlichen Zahlen (siehe Statistik der DGUV weiter unten) einmal genauer an, so ist die Tendenz zwar fallend, aber die Anzahl noch immer deutlich zu hoch.
Die technischen Mittel sind hinreichend gegeben, eine Toranlage mit notwendigen Sicherheitseinrichtungen auszustatten um solche Schlagzeilen "Tödlicher Unfall mit Schiebetor" u.ä. zu vermeiden.
Es stellt sich natürlich immer nach einem tragischen Unfall die Frage, wie konnte es dazu kommen ?
Ein Frage, die so viele Antworten zulässt, dass man diese hier gar nicht aufzählen kann, mag es an defekten Sicherheitseinrichtungen gelegen haben, an falsch montierten, ungeeigneten oder gar "gar keine" Sicherheiten...
Am traurigen Ergebnis wird dies leider nichts mehr ändern.
Es spielen auch andere Faktoren eine große Rolle, auch wenn diese oft nur für die Schuldzuweisung in Frage gestellt werden, so wird oft geschaut, hat denn der Betreiber und somit "Erst"-Verantwortliche die Anlage überhaupt regelmäßig prüfen lassen ? Ist eine saubere und lückenlose Dokumentation vorhanden, wurden ASR Richtlinien eingehalten und nach ASR geprüft ?
All dies sind wichtige Details, welche in Summe erst einmal einen Eindruck davon vermitteln, wie wurde sich den im Rahmen des "sicheren Betrieb" überhaupt um die Anlage gekümmert.
Ist der Betreiber seinen Pflichten nachgekommen ?
In 95% der Fälle ist der Betreiber aus der Haftung fast gänzlich heraus ! Warum ?
Weil der Betreiber, als NICHT-Fachmann mit Abgabe der Prüfung und Wartung seiner Toranlage
(was leider bisher immer nur im gewerblichen Bereich funktioniert) die Haftung an den Fachbetrieb überträgt, da Er diesen mit der Prüfung und Wartung der Anlage beauftragt.
Leider zeigt auch hier die tägliche Arbeit als Sachverständiger eklatante Defizite, oft werden selbst die Prüfbücher und Dokumentationen falsch oder gar nicht ausgefüllt. ASR1.7 Prüfungen nur halbherzig dokumentiert, Plaketten geklebt ohne bestandene Prüfung und und und ...
Natürlich wächst wie in allen Branchen der Konkurrenz- und Zeitdruck, aber das DARF NICHT zu Lasten der Qualität gehen.
Natürlich trägt auch die hohe finanzielle Belastung der Fachbetriebe
für die regelmäßige Schulung der Monteure nicht gerade dazu bei, dass hier alle Fachbetriebe eben diese so wichtigen Sachkundeschulungen regelmäßig besuchen.