I E - Allgemeine Studienberatung

Über "Studieren ab 16"

Was viele nicht wissen: eine Universität ist leichter zugänglich als eine Schule. Eingangsschilder wie „Fremde Besucher haben sich umgehend beim Hausmeister zu melden!“ werden Sie in einer Universität nicht finden. Jede Schülerin und jeder Schüler kann den Universitätsbetrieb kennen lernen und als Gasthörer*in kostenlos an Lehrveranstaltungen teilnehmen. Das Schüler*innenstudium "Studieren ab 16" hingegen ist ein Angebot der TU Berlin, das über ein solches Probestudium hinausgeht.

 

Ein Angebot für Leistungsstarke

Die Grundidee des Schüler*innenstudiums ist einfach: hochmotivierten, leistungsstarken Schüler*innen der gymnasialen Oberstufe (in Ausnahmefällen auch jünger), die sich im Unterricht nicht ausgelastet bzw. nicht genügend gefordert fühlen, wird die Gelegenheit geboten, an der TU Berlin kontinuierlich ausgewählte, reguläre Lehrveranstaltungen zu besuchen und als „privilegierte“ Gasthörer*innen entsprechende Leistungsnachweise schon während der Schulzeit zu erbringen. Diese Leistungsnachweise können in einem späteren Studium anerkannt werden.

 

Was kann man studieren?

Das Angebot der TU im Schüler*innenstudium bezieht sich hauptsächlich auf natur- und ingenierwissenschaftliche Fächer aus der Studieneingangsphase. Der Besuch von ausgewählten geistes-, sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen ist ebenfalls möglich.

Durch die Modulbeschreibungen der Lehrveranstaltungen, die wir für "Studieren ab 16" empfehlen, kann man sich schon vorab über Inhalte und Anforderungen in den einzelnen Fächern informieren. Nicht alle Lehrveranstaltungen eines Moduls werden jedes Semester angeboten.

 

Eine gute Möglichkeit zur Selbstorientierung und Selbsterprobung

Auf Schülerinnen und Schüler kommen bei "Studieren ab 16" ungewohnte Anstrengungen zu. Wenn die an der TU besuchten Lehrveranstaltungen vormittags stattfinden, muss viel Schulstoff nachgeholt werden. Neue Prioritäten müssen gesetzt werden. Begabung allein reicht dabei nicht aus, denn ohne starke Leistungsmotivation und -bereitschaft kommen selbst hochbegabte Schüler*innen an einer Universität nicht zurecht.

Die Teilnehmenden lernen vor allem viel über sich selbst. Sie bekommen die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten außerhalb des Schulstoffs zu erproben, Wissen auf einem hohen Niveau zu akkumulieren, sich in Frustrationstoleranz zu üben, falls alles nicht so reibungslos klappt, und natürlich dabei ihre Grenzen kennen zu lernen. Auch wer vorzeitig aus dem Projekt ausscheiden sollte, weil er oder sie sich z. B. um bestimmte Schulfächer kümmern muss oder eine Klausur nicht geschafft hat, hat dennoch viel über sich und seine Möglichkeiten erfahren.

 

Ein nützliches Bildungsangebot

Ein Schüler*innenstudium mit seiner Möglichkeit zur frühen Studienorientierung und Studienleistung kann dazu beitragen, Studienzeiten zu verkürzen. Niemand muss das, was er oder sie während der Schulzeit schon an der Universität absolviert hat, später im Studium noch einmal machen. Das spart Zeit!
Der schwierige Prozess der Studiengangwahl, der auf fast jede Abiturientin und jeden Abiturienten zukommt, wird durch die Teilnahme am Schülerstudium sicher erleichtert.

 

Wer noch Leistungsreserven hat, sollte diese Herausforderung annehmen.

Bei "Studieren ab 16" soll nicht Überforderung zum Programm erhoben werden. Es ist jederzeit möglich, davon zurückzutreten, wenn die schulischen Leistungen leiden. Ein Schüler*innenstudium ist mit Sicherheit eine Herausforderung, die den meisten Teilnehmenden viel abverlangen wird, aber... wer genau weiß, dass er noch Kapazitäten frei hat, sollte diese Herausforderung annehmen.