Die Wandlungsfähigkeit von so manchem Schauspieler hat die Welt schon mehrfach geschockt. Paradebeispiel dürfte dabei Christian Bale sein, der vom erschreckend dünnem "Maschinist" zum übergewichtigen Dick Cheney in "Vice – Der zweite Mann" scheinbar spielerisch wechseln kann. Wir haben noch weitere Darsteller für euch, die sich für verschiedene Rollen vollkommen verändert haben.

Cate Blanchett: Von der Frau zum Mann und zurück

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Cate Blanchett als Bob Dylan und Hela in "Thor: Tag der Entscheidung"

Gewichtsveränderungen und optische Verwandlungen sind recht häufig bei den Rollen der Hollywoodstars zu sehen, doch Cate Blanchett geht noch einen Schritt weiter und wechselt das Geschlecht. 2007 hat sie im Film "I'm not there" den Musiker Bob Dylan verkörpert und dabei derart überzeugt, dass sie ihre männlichen Kollegen Christian Bale und Heath Ledger mühelos in den Schatten stellte.

Vom Rock-Giganten zur nordischen Göttin

Zehn Jahre später zeigte Blanchett, dass sie es auch als starke Göttin der nordischen Unterwelt mit den mächtigsten Helden aus dem MCU aufnehmen kann. Als Hela bot sie dem Gott mit dem Hammer Parole in "Thor: Tag der Entscheidung".

Christian Bale im Normalzustand

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Christian Bale in "Der Maschinist" (li.) und in "American Hustle" (re.)

In Sachen körperlicher Hingabe zählt Christian Bale zu den, im besten Sinne, wohl rücksichtslosesten Vertretern Hollywoods. Immer wieder unterzieht der Mann seinen Körper den drastischsten Maßnahmen. Zuletzt hatte er sich für die Rolle des US-Politikers Dick Cheney satte 20 Kilo draufgeschafft, aber auch in der Vergangenheit zeigte Bale, dass in punkto Waage bereit ist, sowohl nach oben als auch nach unten zu arbeiten.

Durch dick und dünn

Für seine Titelrolle in "Der Maschinist" fast zu Tode gehungert, nur schwer aushaltbar ist seine Darstellung des klapperdürren Fabrikarbeiters, der langsam wahnsinnig wird. Mehr Freude am Leben hat da schon die pfundige Figur des Irving Rosenfeld in "American Hustle". Bravourös, wie Christian Bale hier mit mieser Comb-Over-Frisur und stattlicher Plauze agiert. Man kann davon ausgehen, dass diese Mutation sicher nicht seine letzte dieser Art gewesen sein dürfte.

Jake Gyllenhall in Feierlaune

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Jake Gyllenhall als Prinz und als Ganove

Genau genommen ist Jake Gyllenhall einer dieser klassischen Boys Next Door, dieser Jungs von nebenan, und das im besten Sinne. Freundlicher Typ, wacher Blick, nicht ganz der plakative All-American-Guy, aber schon Marke Schwiegersohn. Einer mit Tiefgang, aber eben auch einer zum unbedingten Vorzeigen. Dabei schlummert auch in ihm eine dunklere, eine kompromisslosere Seite, die in manchen Rollen überaus deutlich zum Tragen kommt.

Muskulöser Prinz, dürrer Dieb

Als "Prince Of Persia" etwa hatte er sich kiloweise Muskelmasse draufgeschafft, spielte den Haudrauf mit Verve und Schmackes. Das komplette Gegenteil im Psychothriller "Nightcrawler". Hier hatte sich Gyllenhall locker 20 Pfund runtergehungert und spielte die Rolle des Kleinganoven Louis Bloom mit ätherischer Eleganz, hohlwangig und mit tiefliegenden Augen.

Nicole Kidman zwischen Federboas und Sinnkrise

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Nicht wiederzuerkennen: Nicole Kidman in "Destroyer" und "Moulin Rouge"

Nicole Kidman ist nicht nur als Musikerin aus Down Under bekannt, sondern auch seit Jahren als sehr erfolgreiche Schauspielerin. Dass sie dabei auch sehr wandlungsfähig sein kann, zeigte die Australierin spätestens in "Destroyer".

Zwischen L.A. und dem verruchten Paris des 19. Jahrhunderts

Zwischen der Polizistin Erin Bell aus "Destroyer" und der frivolen Tänzerin aus "Moulin Rouge" liegen Welten. Bell muss zurück in ihre eigene Vergangenheit reisen, um sich ihren Dämonen zu stellen, während Tänzerin Satin vor allem dem jungen Schriftsteller Christian die Augen verdreht. Zwei Rollen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und doch von der gleichen Schauspielerin verkörpert werden.

Tom Hardy in Zivil

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Hart, härter, Hardy - in "Bronson" und in "Warrior"

Während man bei Gyllenhall das Gefühl hat, dass er Rolle und Realität bestens auseinanderhalten kann, hat es bei Tom Hardy zuweilen den Anschein, dass Filmpart und Privatmann miteinander verschwimmen - oder spielt der Typ einfach nur so gut? Fest steht, dass der Brite auch abseits des Filmsets einiges an körperlicher Variabilität zu bieten hat. Die tätowierten Flächen seines Körpers werden beständig größer, die Muskelmasse variiert, auch der Körperfett-Anteil.

... und hart wie Hardy

Zu den intensivsten Rollen Hardys zählen unbestritten die des legendären Häftlings "Bronson", für den er sich zum bulligen Koloss trainierte. Ähnlich muskulös, dafür aber noch um einiges drahtiger seine Statur in "Warrior": Für die Rolle des Martial-Arts-Kämpfers Tommy Conlon trainierte Hardy sich über 12,5 kg an Muskelmasse an.

Nett wie Matt

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Matt Damon mal Zwei

Und noch so ein Typ von nebenan: Solider Seitenscheitel, konservatives Brillengestell, unauffällige Klamotte - Matt Damon könnte hinterm Bankschalter sitzen, als Deutschlehrer an einem Gymnasium in Flensburg arbeiten oder eine Druckereifirma leiten - stattdessen zählt der Typ mit dem kecken Lächeln zu den Bestverdienern Hollywoods, als Schauspieler, Regisseur und Produzent.

Dynamisch wie Damon

Dabei kann auch der so unscheinbare Damon ziemlich überzeugend aus seiner Haut. Im Film "Courage Under Fire" hungerte er sich 50 Pfund vom Körper, das alles für eine wenige Minuten lange Szene. In die andere Richtung ging es für ihn im Rahmen des Films "The Informant", da nämlich futterte Damon sich stolze 30 Pfund, vornehmlich in der Körpermitte, an.

Amy Adams: Die dauernde Oscar-Aspirantin

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Amy Adams in "American Hustle" und "Hillbilly Elegy"

Amy Adams gehört seit Jahren zu den bestverdienenden Schauspielern Hollywoods und war bereits sechs Mal für einen Oscar nominiert. Meist ist sie in Komödien zu sehen und spielt oft naive Charaktere, doch sie hat auch eine andere Seite, die sie 2020 in "Hillbilly Elegy" zeigte.

Zwischen Glamour und Südstaaten

Rollen wie die von Sydney Prosser in "American Hustle" schienen Adams auf den Leib geschrieben zu sein und machten sie international berühmt. Doch sie kann auch viel tiefgründigere Figuren darstellen, wie sie in "Hillbilly Elegy" zeigte. Darin spielt sie die scheiternde Mutter Bev, die es ihrer Familie nie recht machen kann und ständig mit sich selbst zu kämpfen hat. Zwischen Figuren wie Sydney und Bev passen Welten und sie zeigen, wie wandelbar Adams immer wieder sein kann.

Chris Hemsworths Kalorien-Tortour

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Chris Hemsworth vor und nach der Diät

Auch Chris Hemsworth, seines Zeichens kerniger Beau, ist in der Lage, seinem Körper einiges anzutun, wenn es der Part verlangt. Für die Rolle des Obermaats Owen Chase in "Im Herzen der See" hungerte er sein Gewicht von 215 auf 175 Pfund, um den ausgezehrten Seemann überzeugend spielen zu können. Die Maßnahme klingt so drastisch wie effektiv: Sein Diätplan erlaubte 500 bis 600 Kalorien am Tag.

J.K. Simmons mit Drums und Disziplin

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J.K. Simmons mit Hut und Hanteln

Alter schützt vor Torheit nicht, auch J.K. Simmons hängt sich voll rein. Spielte er seine Rollen wie etwa die des Schlagzeuglehrers Terence Fletcher im oscarprämierten "Whiplash" im Besitz seiner normalen Kräfte, erforderte der Part des James Gordon im Film "Justice League" einiges an Muckis. Dass Simmons mehr kann als Schlagzeug-Schüler überzeugend anzufeuern, zeigte er im Fitnessstudio, wo er sich den Bizeps überaus spektakulär im Schweisse seines Angesichts vergrößerte.

Jared Leto zwischen Bühne und Beatle-Mörder

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Jared Leto mit und ohne Brllle

Auch der latent ätherische Jared Leto geht immer wieder dorthin, wo es weh tut. Während er als Sänger seiner Band die Bühnen der Welt bespielt und mit ausgefallenen Outfits punktet, ist er vor der Filmkamera bereit, noch ein ganzes Stück weiterzugehen. Von "30 Seconds To Mars" zu "30 Kilos To Mark". Für die Rolle des Lennon-Attentäters Mark Chapman legte Leto Massen an Kilos zu und war schlussendlich mit Sonnenbrille, fiesem Blick und wuchtiger Wampe nicht mehr wiederzuerkennen.