Ende einer Ära? Effenberg sieht FC Bayern am Scheideweg
Stefan Effenberg sieht den FC Bayern aktuell im Umbruch – und glaubt an das Ende einer erfolgreichen Ära. Wo geht die Reise in Zukunft hin?
München – Die Champions League ist aus dem Winterschlaf erwacht und wartet mit den Achtelfinal-Hinspielen auf. Der FC Bayern tritt bei Lazio Rom an (Mittwoch, 14. Februar, 21 Uhr/Live bei DAZN) – als Favorit. Stefan Effenberg, der die Münchner 2001 als Kapitän zum Titel in der Königsklasse führte, sieht den deutschen Rekordmeister jedoch nicht mehr als Favoriten auf den Titel.
Effenberg: „FC Bayern befindet sich nach wie vor im Umbruch“
Im Kicker sagte er auf die Frage, wen er als Favoriten auf den Titel in der Champions League auf dem Zettel hat: „Real Madrid, aber ich habe auch Inter Mailand auf dem Schirm. Die sind hungrig, haben eine richtig gute Mannschaft und wollen den Finaleinzug vom vergangenen Jahr bestätigen. Dazu Manchester City. Dann kommt schon der FC Bayern.“
Und warum nennt er den FC Bayern erst an vierter Stelle? „Bayern befindet sich nach wie vor im Umbruch. Lewandowski ist schon weg, Müller nicht mehr Stammspieler, Neuer hat noch ein, zwei Jahre“, sagte er im Interview mit dem Kicker.
FC Bayern hat laut Effenberg nicht mehr „dieses Top-Niveau“
In zwei oder drei Jahren würde man ganz anders über den FC Bayern reden. „Sie strahlen nicht mehr wie 2020 beim Sixtuple, haben nicht mehr dieses Top-Niveau. Für mich ist der FC Bayern am Ende einer großartigen Zeit, er ist am Scheideweg, wo die Reise in Zukunft hingeht.“
Wenn der FC Bayern keine „Müllers, Schweinsteigers, Riberys“ mehr finde, die den „FC Bayern leben und gelebt haben“, werde es für den Verein schwierig. Effenberg hofft deshalb, dass Joshua Kimmich seinen Vertrag bei den Münchnern verlängert. Denn der 29-Jährige sei nach dem Gefühl des ehemaligen Bayern-Spielers die „letzte Identifikationsfigur“.
Stefan Effenberg sicher: Thomas Tuchel ist der Richtige für den FC Bayern
Und Trainer Thomas Tuchel? Der ist laut Effenberg der Richtige für den FC Bayern. „Er kam in einer schwierigen Phase, danach folgte direkt der Umbruch in der Führungsetage. In die neue Saison ging man mit einem dünnen Kader plus großen Verletzungssorgen. Dann ist es logischerweise schwer, eine Mannschaft weiterzuentwickeln“, sagte er im Kicker-Interview.
Nach der bitteren Niederlage gegen Bayer Leverkusen am Wochenende muss der FC Bayern gegen Lazio jetzt aber abliefern. „Bayern muss weiterkommen, egal wie. Es wird schwierig – Lazio kann schon mehr als mancher Bundesligist, der sich gegen die Bayern hinten einigelt“, sagte Effenberg. (msb)