Handling- Unterstützende Handhabung des Kindes

Als Kinderphysiotherapeutin und dreifache Mutter, habe ich Freude daran, meine jahrelange Erfahrung mit euch zu teilen und das Handling näher zubringen.

 

Es wäre schön, ...

... dein Kind abwechselnd über beide Seiten hochzunehmen und hinzulegen.

 

... dein Kind abwechselnd im rechten und linken Arm zu tragen, auch wenn man Rechtshänder ist
und das Kind am liebsten im linken Arm trägt.

 

... dein Kind fest anzufassen, damit es sich gut spüren kann.

 

... alle Bewegungen mit deinem Kind möglichst langsam durchzuführen.


Drehen von Rückenlage - Seitenlage - Bauchlage

Du drehst dein Kind von der Rückenlage über die Seite in die Bauchlage. Im Alltag wirst du dein Kind auch ganz häufig beim Anziehen und Waschen drehen. Durch diese Methode werden jetzt schon die schrägen Bauchmuskeln trainiert, sodass du nach einigen Tagen merken wirst, wie leicht dein Kind die Drehung schon mitmachen kann.


Du fasst von oben an das Bein auf der Seite, über die du dein Kind drehen willst. Das andere Bein wird angebeugt und mit deutlichem Zug an diesem Knie bringst du dein Kind in die Seitenlage. Diese Bewegung führst du so langsam aus, dass sich die Arme und der Kopf von alleine mitbewegen. Wenn du die Seitenlage erreicht hast, nimmst du die Hand von dem ausgestreckten Bein an das oben liegende Becken.

 

Vom Becken her gibst du Druck nach unten in Richtung der Füße und in die Unterlage. Du drehst dein Kind dann bis in die Bauchlage und fasst mit der anderen Hand an die andere Beckenseite. Durch diese Gewichtsverlagerung auf die andere Beckenseite soll der Arm, der unter dem Bauch versteckt liegt, aktiv vom Kind hervorgeholt werden.


Drehen von Bauchlage - Seitenlage - Rückenlage

Dieses Drehen bedeutet einen weiteren Entwicklungsschritt für die gesamte Körperkontrolle deines Kindes.

 

In der Bauchlage „schienst“ du den langen ausgestreckten Arm deines Kindes so mit deiner Hand, dass deine Finger nicht unter dem langen Arm des Kindes liegen. Dein Daumen drückt die Schulter deines Kindes nach unten, in Richtung Becken. Deine andere Hand ist an der diagonalen Hüfte (Finger am Bauch, Daumen am Becken) und übt Zug nach unten, zum anderen Fuß, aus.

 

Jetzt drehst du dein Kind langsam bis in die Seitenlage, wobei du deinen Ellenbogen vom Rumpf deines Kindes wegnehmen musst.

Anschließend unterstützt du, bei Bedarf, die oben liegende Schulter bei der Drehung von der Seiten- in die Rückenlage.

 


Wickeln

Du greifst unter dem einen Oberschenkel an den anderen Oberschenkel und rollst dein Kind vom Becken her hoch, so dass der Körperschwerpunkt deines Kindes auf den Schultern liegt. Das ist der sogenannte Schulterstütz, den die Kinder auch automatisch in ihrer normalen und idealen Entwicklung mit ungefähr drei Monaten einnehmen. Mit diesem Wickeln förderst du u.a. auch die Hüftentwicklung deines Kindes.


Hochnehmen und Tragen aus der Rückenlage

Dein Kind liegt in der Rückenlage. Du nimmst deine Hände von hinten an die Schultern deines Kindes und die Daumen vorne auf die Brustmuskulatur des Kindes.Jetzt drehst du dein Kind über eine Seite so weit auf deinen Unterarm, dass es in der freien Bauchlage über deinem Unterarm liegt. Danach legst du es in deinen freien Arm, damit beide Beine, Arme und Hände vorne im Gesichtsfeld deines Kindes sind.

 

Das äußere Bein wird angebeugt und leicht abgespreizt gehalten. Wenn du das Kind jetzt so trägst, wird der Kopf durch deinen Oberarm gestützt.

 

Mit deiner Armhaltung kannst du die Sitzposition und die Kopfkontrolle deines Kindes beeinflussen:

... waagerecht ist leichter für dein Kind

... senkrecht ist schwieriger für dein Kind

 


Rückweg bis in die Rückenlage

Deine freie Hand fasst an die äußere Schulter deines Kindes: Finger hinten, Daumen vorne.

 

Du legst dein Kind auf eine Seite, dazu nimmst du während der Bewegung in Richtung Liege schon deinen Ellenbogen vom Körper deines Kindes weg. Deine Hand, die am Becken liegt, nimmst du jetzt vorsichtig nach oben an die Schulter deines Kindes und drehst das Kind langsam in die Rückenlage.

 

Zittert dein Kind mit der Unterlippe oder hat die Hände zu Fäusten geballt, ist die Bewegung zu schnell durchgeführt worden. Das Zittern der Unterlippe bedeutet in diesem Fall kein Frieren, sondern ist von der Gleichgewichtswahrnehmung her ein zu schneller Reiz gewesen, den dein Kind noch nicht einordnen kann. Bei Hüftluxation oder Hüftdysplasie zeige ich dir ein leicht abgeändertes Handling für dein Kind.