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Martin Graßnick Visiting-Professorin Dr. sc. ETH Britta Hentschel
„Neue Bautypologien. Armenfürsorge in der Renaissance“ Das Fürsorgewesen des 15. Jahrhunderts suchte intensiv nach neuen wirtschaftlichen, funktionalen und architektonischen Entwürfen, um die Flut an Bedürftigen zu kanalisieren und die Armen erstmals zu kategorisieren. Sozialeinrichtungen wie das berühmte Findelhaus von Filippo Brunelleschi oder Filaretes Ospedale Maggiore in Mailand markieren diesen Wendepunkt in der europäischen Fürsorgearchitektur. Als Vexierspiegel neuer sozialer, moralischer, architektonischer und erziehungstheoretischer Überlegungen definieren die großdimensionierten Bauensembles der Renaissance die Stellung der Armen in der Gesellschaft neu und fordern dazu auf, nach möglichen Ideenkatalysatoren zu fahnden: Dezidierte Machtvisualisierung, stadtgestalterische Ambitionen und die mögliche Adaption außereuropäischer Architekturmuster werfen spannende Fragen nach Kontakten mit der islamischen Welt auf.
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