Arbeitsblatt: Gedichte_auswendig lernen

Material-Details

Auswahl an Gedichten zum auswendig lernen (viele Auszüge aus Magazin Gedichte Sprachland). Kopien abgeben und Kinder mit dem Locher immer mehr Löcher ein stanzen lassen. So lange, bis sie ihr Gedicht auswendig können.
Deutsch
Gemischte Themen
4. Schuljahr
17 Seiten

Statistik

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14.10.2012

Autor/in

Andrea Peter
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Das Feuer Hörst du, wie die Flammen flüstern, knicken, knacken, krachen, knistern, wie das Feuer rauscht und saust, brodelt, brutzelt, brennt und braust? Siehst du, wie die Flammen lecken, züngeln und die Zunge blecken, wie das Feuer tanzt und zuckt, trockne Hölzer schlingt und schluckt? Fühlst du, wie die Flammen rauchen, brenzlig, brutzlig, brandig schmauchen, wie das Feuer, rot und schwarz, duftet, schmeckt nach Pech und Harz? Riechst du, wie die Flammen schwärmen, Glut aushauchen, wohlig wärmen, wie das Feuer flackrig-wild, dich in warme Wellen hüllt? Hörst du, wie es leiser knackt? Siehst du, wie es matter flackt? Riechst du, wie der Rauch verzieht? Fühlst du, wie die Wärme flieht? Kleiner wird der Feuersbraus: ein letztes Knistern, ein feines Flüstern, ein schwaches Züngeln, ein dünnes Ringeln aus. Dort, wo die Welt aufhört Dort, wo die Welt aufhört, am Horizont habe ich die Sonne ins Wasser fallen sehen. Von einer Sekunde zur anderen sank sie hinter der glatten Meeresscheibe ins Nichts. Wenn ich nicht wüsste, dass die Erde rund ist, würde ichdenken, die Sonne sei für immer versunken. Aber Gott sei Dank habe ich ja gelernt, nicht nur meinen Augen zu trauen. Ich kenn ein grosses, buntes Bett Ich kenn ein grosses, buntes Bett, da schnarchen fünf Riesen um die Wett. Der erste träumt vom Krokodil, der zweite träumt vom Eis am Stiel, der dritte träumt von 14 Ziegen, der vierte träumt vom Segelfliegen, der fünfte zieht die Decke weg, da wachen alle auf vor Schreck! Ernste Frage Drei Mäuse besprachen die ernste Frage: was tut man gegen die Menschenplage Wie wär mit einer Menschenfalle? Aber damit fangen wir nicht alle Oder ein Gift in den Kaviar mischen? So können wir auch nicht alle erwischen Da sagte die allerklügste Maus: Die rotten sich demnächst selber aus! Arme Hunde Arme Hunde gibt es viele Keiner will sie haben Weil sie hinken Weil sie stinken Weil sie Pfützenwasser trinken Weil sie beißen Weil sie reißen Weil sie auf den Gehsteig scheißen Arme Hunde gibt es viele Keiner will sie haben Aber wenn wir sie nicht schlagen Und nicht fort und weiterjagen Werden arme Hunde lachen Und uns Tag und Nacht bewachen Jeder arme Hund Wäre gern reich und rund Glückskatze Ich habe eine Glückskatze in den Armen, sie spinnt einen Glücksfaden. Glückskatze, Glückskatze, schenk mir drei Dinge: Schenk mir einen goldnen Ring, der mir sagt, dass ich glücklich bin; schenk mir einen Spiegel, der mir sagt, dass ich schön bin; schenk mir einen Fächer, der mir meine schweren Gedanken wegweht. Glückskatze, Glückskatze, schnurr mir noch ein wenig mehr über meine Zukunft! Ein Krokodil Ich träum, es kommt ein Krokodil mit einem grossen Maul. Am Tage liegt auf einem Stein, am Tage ist es faul. Und dann am Abend wird es wach und macht sich auf die Socken. Es kriecht zu unserm Haus aufs Dach, da seh ich es schon schocken. Und wenn es erst ganz dunkel ist, dann schlecht es sich heran. Es will zu mir herein und frisst mich dann. Es hinkt durchs Haus, das hör ich doch, es steigt die Treppe rauf. Dann kommt herein durchs Schlüsselloch und reisst sein Maul schon auf. Es hat ne Menge Zähne in dem grossen roten Rachen. Und weil es auch noch Flügel hat, glaub ich, es ist ein Drachen. Was willst du hier, schrei ich ganz laut, ich glaub, du willst mich fressen. Nein, sagt das Krokodil und schaut, ich hab nur was vergessen. Heimatlose Ich bin fast Gestorben vor Schreck: In dem Haus, wo ich zu Gast War, im Versteck, Bewegte sich, Regte sich Plötzlich hinter einem Brett In einem Kasten neben dem Klosett, Ohne Beinchen, Stumm, fremd und nett Ein Meerschweinchen. Sah mich bange an, Sah mich lange an, Sann wohl hin und sann her, Wagte sich Dann heran Und fragte mich: Wo ist das Meer? Murmelverse niemand mag den schmurgelstein tupfengleich und blink reib die nase glatt und rein an dem schnurreschmirgelstein auf drei beinen hink. pfropf den mond ins plunderhorn glimmerdünn und weiss geh dann weiter ungeschorn durch das krumme wunderhorn zahl den flunkerpreis. Extreme Kälte Palmström kehrt zurück von einer Reise aus dem noch unerforschten Ewigen Eise. Einmal, so erzählte er, war es so kalt, dass man völlig den Verstand verlor. Denken Sie nur, die Kälte war dergestalt, dass sogar das siedende Wasser gefror. Es war einmal Es war einmal eine Katz die fand einen grossen Schatz. Der Schatz war ihr zu schwer, da fuhr sie auf das Meer. Das Meer war ihr zu gross, da nahm sie sich ein Floss. Das Floss war ihr zu klein, da trank sie ein Glas Wein. Der Wein war ihr zu stark, da ging sie in den Park. Der Park war ihr zu rund, da traf sie einen Hund. Der Hund war ihr zu wild, da kauft sie sich ein Bild. Das Bild zeigte nen Krater, und obendrauf nen Kater. Der Kater war sehr dick doch Liebe war auf den ersten Blick. Ich grüsse dich! Der Riesenwalfisch Ottokar, der weit durchs Meer geschwommen war, stiess knapp vor Island um ein Haar auf einen Geysir, was, na klar, zunächst ganz schön erschreckend war. Doch Ottokar, der dachte sich: Das ist ein Walfisch so wie ich! Das Sprudeln heisst: Ich grüsse dich! Zurückzusprudeln nahm er sich den Bauch voll Luft und duckte sich. Das sah die Fliege Miramar, die grade aufgestiegen war, und sagt sich: Was für ein Narr! Lässt so ein blöder Wal doch gar vor Island Fürze, wirklich wahr! Wenn ich nun einfach pinkeln tät, nur weil ne Wolke sich mal bläht und mich mit Regen übersät! Die Fliege klar in Wut gerät und sich auf Ottokar entlädt. Meine zweimal geplatzte Haut Ich könnte platzen. Aus allen Nähten könnte ich platzen vor Wut. Meine Hände zittern. Meine Stimme bebt. Meine Haut tut mir weh von soviel Wut. Ich fühle mich krank in meiner Haut, weil du so bös zu mir warst Ich könnte platzen. Aus allen Nähten könnte ich platzen vor Lust. Meine Hände winken. Meine Stimme lacht. Mein Bauch gluckert von so viel Lust. Ich fühle mich wohl in meiner Haut, weil du so lieb zu mir warst. Der Winter Die Pelzkappe voll mit schneeigen Tupfen, behäng ich die Bäume mit hellem Kristall. Ich bringe die Weihnacht und bringe den Schnupfen, Silvester und Halsweh und Karneval. Ich komme mit Schlitten aus Nord und Nord-Ost. Gestatten Sie: Winter. Mit Vornamen: Frost. Ein Kind singt auf dem Schulweg Wenn die Pferde auf den Blüten sitzen und dort Eier brüten, wenn vor lauter dicken Dackeln, alle Pflastersteine wackeln, wenn der Pfarrer, ganz erledigt, in der Badehose predigt, wenn an heissen Wintertagen Purzelbäume Äpfel tragen, wenn Frau Schmidt das Meer verschluckt und ins Goldfischgläschen spuckt, wenn es einen Schneefrosch gibt, eine Maus, die Katzen liebt, einen lift im Schneckenhaus – dann erst fällt die Schule aus! Mitten in der Nacht Keine Ahnung, wo ich bin. Nichts als Dunkel um mich her. Wie im Bauch von einem Fisch Meilentief im Schwarzen Meer. Lebt noch jemand ausser mir? Oder bin ich ganz allein! Diese Stille. Dieses Dunkel. Gleich beginne ich zu schrein. Da entdeck ich in der Schwärze einen schmalen Strich aus Licht. Das ist meine Zimmertüre! Alles klar, ich schreie nicht.