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Basel Verhüllen bald nicht mehr erlaubt

Die Oberbadische
Die Schweizer Tourismusbranche befürchtet, dass viele Gäste aus den strenggläubigen Golfstaaten aufgrund des Verhüllungsverbots in Zukunft ausbleiben werden.Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Volksabstimmung: Schweizer wollen Vollverschleierung verbieten / Nur wenige Araber in Basel zu Gast

Die Schweizer haben am Sonntag bei einer Volksabstimmung mit 51,2 Prozent Ja-Stimmen ein landesweites Verhüllungsverbot knapp gutgeheißen. Die Gesetzesvorlage zielt darauf ab, muslimischen Frauen das Tragen von Nikab oder Burka im öffentlichen Raum zu verbieten. Für die Tourismusbranche könnte diese Abstimmung mit finanziellen Verlusten verbunden sein.

Basel (boz/sda). Eine Mehrheit der Bevölkerung und der Stände hat die Volksinitiative „Ja zum Verhüllungsverbot“ angenommen. Damit wird die religiös begründete Verhüllung, aber auch die Vermummung von Hooligans und Demonstranten schweizweit verboten. Verhüllungen aus gesundheitlichen oder klimatischen Gründen sowie an der Fasnacht sollen weiter erlaubt sein.

Im Kanton Basel-Stadt zeichnete sich entgegen dem Landestrend ein klares Nein zur Burka-Initiative ab. Nach Auszählung der brieflich eingereichten Stimmen haben die Basler Bürger die Volksinitiative „Ja zum Verhüllungsverbot“ mit 59,3 Prozent Nein-Stimmen klar verworfen. Mit 53,4 Prozent Ja-Stimmen nahm das Baselbiet die Verhüllungsverbotsinitiative dagegen an. Der Schweizer Tourismus-Verband (STV) bedauerte das Ja des Schweizer Wahlvolkes. Die durch die Corona-Pandemie ohnehin schon stark leidende Branche könne nicht noch zusätzliche Erschwernisse brauchen, sagte STV-Direktorin Barbara Gisi der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die Schweiz als offenes Gastland habe vollverschleierte Besucherinnen gerne empfangen. Diese kaufkräftigen Gäste aus den Golfstaaten könnten nun wegbrechen. Der Schweizer Tourismusverband gab in einer Mitteilung bekannt, dass man nun über „Sensibilisierungen“ versuchen werde, trotzdem möglichst viele gesellschaftlich offenere Besucher aus diesen Staaten zu empfangen.

Basel hat nur wenige Gäste aus den Golfstaaten

Die Zahl der Touristen aus den arabischen Staaten habe seit dem Jahr 2017 um 130 Prozent zugenommen. Gerade vor dem Hintergrund der anhaltenden Coronakrise sorgt das Verhüllungsverbot mancherorts in der Schweiz für große Besorgnis in der Hotellerie- und Tourismusbranche, zukünftig weitere Verluste zu erleiden, sollten Gäste aus den strenggläubigen Golfstaaten in Zukunft ausbleiben. Ihr Anteil an der Gesamtzahl ausländischer Touristen ist im Vergleich zu den Innerschweizer Kantonen in Basel aber noch gering.

„Wir haben nur sehr wenige Gäste aus den Golfstaaten, und das Beispiel aus dem Kanton Tessin, welcher schon seit einiger Zeit über ein Verhüllungsverbot verfügt, zeigt, dass die Auswirkungen minimal sind“, berichtete Daniel Egloff, Direktor Basel Tourismus, auf Anfrage unserer Zeitung.

„Der Anteil der Gäste aus den Golfstaaten belief sich in Basel auf rund ein Prozent. Sie waren meist auf Durchreise oder ließen sich hier medizinisch versorgen“, erklärte Egli weiter.

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